Wehrkreiskommando XIII (Nürnberg)
Extent and Medium
Schriftgut
896 Aufbewahrungseinheiten
19,0 laufende Meter
Creator(s)
- Wehrkreiskommando XIII (Nürnberg), 1925-1944
Scope and Content
Geschichte des Bestandsbildners
In der Reichswehrzeit bestanden unmittelbar über den Divisionen nur die Gruppenkommandos (ab 1938: Heeresgruppenkommandos), Generalkommandos besaß die Reichswehr nicht. Die Divisionen 1 bis 7 bildeten gleichzeitig die Wehrkreiskommandos I bis VII. Die Divisionskommandeure waren zugleich Befehlshaber im Wehrkreis. Die Wehrkreisbefehlshaber der Reichswehr wurden am 14. Juni 1935 umbenannt in „Kommandierender General des ... Armeekorps und Befehlshaber im Wehrkreis ... ". Ab 24. November 1938 lautete die Bezeichnung „Der Kommandierende General ... Armeekorps". In Ausübung der Befugnisse als Befehlshaber im Wehrkreis lautete die Bezeichnung des Kommandierenden Generals nur noch „Der Befehlshaber im Wehrkreis ..." und die Bezeichnung der Generalkommandos in Wehrkreisangelegenheiten „Wehrkreiskommando".
Den Wehrkreiskommandos oblagen u.a. Leitung des Ersatzwesens, Vorbereitung der Mobilmachung, Betreuung und Einsatz der Landesschützen-Bataillone (hauptsächlich Kriegsgefangenenbewachung), Überwachung der Ausbildung der unterstellten Truppen, Sicherung des Befehlsbereichs bei inneren Unruhen und im Kriege gegen feindliche Unternehmungen sowie Hilfe bei Notständen aller Art.
Im Zuge der Heeresverstärkung wurden ab April 1935 die bestehenden Wehrkreise (I bis VII) verkleinert und im Herbst die Wehrkreiskommandos VIII bis X, im Frühjahr 1936 XI und XII, schließlich im Herbst 1937 XIII neu gebildet.
Das Wehrkreiskommando XIII mit dem Standort Nürnberg wurde bei Kriegsbeginn als stellv. Generalkommando XIII. Armeekorps und zugleich Befehlshaber im Wehrkreis XIII benannt; ihm unterstand der Kommandeur der Ersatztruppen XIII. Dazu kam am 5. November 1939 die Dienststelle eines 2. Kommandeurs der Ersatztruppen XIII. Für besondere Aufgaben und zur Führung der Landesschützeneinheiten bestand seit dem 25. Oktober 1939 das Div.Kdo. z.b.V. 413. Am 9. November 1939 wurden beiden Kommandeuren der Ersatztruppen die Bezeichnung 173. und 183. Division gegeben. Als am 29. November 1939 die 183. Division als Felddivision mobil gemacht wurde, trat eine neu gebildete 193. Division an ihre Stelle. Am 21. Dezember 1939 erhielten die beiden Divisionen die Bezeichnung Div. Nr. 173 und Div. Nr. 193. Damit bestanden im Frühjahr 1940: Div. Nr. 173 in Nürnberg, Div. Nr. 193 in Amberg (ab 1941 Pilsen), Div. z.b.V. 413 in Nürnberg.
Am 15. Mai 1942 wurde die Dienststelle des Kommandeurs der Schnellen Truppen XIII geschaffen. Am 1. Oktober 1942 erfolgte die Umbildung des Ersatzheeres. Die Division Nr. 193 wurde nach Prag in das Protektorat verlegt, blieb aber in Ausbildungsangelegenheiten dem Wehrkreis unterstellt. Die Division Nr. 173 ging am 16. Juli 1943 als 173. Reserve-Division nach Nordkroatien. Aus dem Kommandeur der Panzertruppen XIII wurde am 1. November 1943 die 273. Reserve-Panzer-Division gebildet und nach Frankreich verlegt. Die Aufgaben der Div. Nr. 173 übernahm das Div.Kdo. z.b.V. 413 als Div. Nr. 413; die Ersatztruppen der Panzerwaffen wurden dem Kommandeur der Panzertruppen VII München unter der Bezeichnung VII/XIII mit unterstellt. So bestanden im Dezember 1943: Div. Nr. 193 in Prag, Div. Nr. 413 in Nürnberg.
Im März und April wurden beide Divisionen mobil und in den Rücken der Feldtruppen verlegt, die Div. Nr. 193 als 193. Gren. Ers. und Ausb. Division nach Schlesien, das Div. Kdo. 413 als 413. Ausbildungs-Division an den Main.
Walküre-Einheiten (Kampfgruppen 1/XIII und 2/XIII) des Wehrkreises waren bereits im Oktober für den Einsatz im Westen aufgerufen worden. Am Oberrhein fand schließlich die Aufteilung auf Divisionen statt. Die Reste der Kampfgruppe 2/XIII wurden in die 16. Volks-Gren.Division, die Batterien 1/XIII in die 707 und die Batterien 2/XIII in die 189. Infanterie-Division eingegliedert.
Der „Gneisenau"-Aufruf erfolgte am 22. Januar 1945 (2 Inf.Rgt., 1 Art.Rgt., 1 Inf.-Btl. und der Stab Hagedorn; noch keine Schulen und Alarmeinheiten). Die Einheiten sollten der Heeresgruppe A in den Raum Liegnitz zugeführt werden. In Schlesien wurden sie den Divisionen (L) und (M) zugeordnet. Im April 1945 verzeichnete der Wehrkreis die Panzer-Jäger-Abteilungen Nürnberg und Würzburg, die Div. Nr. 413 mit allen Ausbildungseinheiten, die Grenadier-Ersatz- und Ausbildungs-Division 193 als Neuaufstellungen.
Außer den Divisionen unterstanden dem WK XIII:
Kdr. der Ersatztruppen XIII (ab 9.11.1939: 173. Division),
- Kdr. der Ersatztruppen 2/XII (ab 9.11.1939: 183. Division),
Kdr. der Panzertruppen XIII,
Kdr. der Nachrichtentruppen XIII,
Kdr. der Kraftfahrparktruppe XIII,
Kdr. der Kriegsgefangenen im WK XIII,
Kdr. der Streifendienste im WK XIII,
Kdtr. der Truppenübungsplätze Grafenwöhr und Hammelburg, territorial auch Wildflecken und Hohenstein,
Wehrkreisarzt XIII (mit San.Abt., San.Parks und Untersuchungsstellen),
Wehrkreisveterinär XIII (mit Vet. Ausb. und Ers.Abt, Vet.Parke, Heimat-Pferde-Park 13; Wehrkreis-Reit- und Fahrschule XIII Grafenwöhr),
Wehrkreis Unterführerlehrgang XIII (aufgestellt im Juni 1942),
Wehrkreis ROB Lehrgang XIII (aufgestellt im Sommer 1944),
Genesenden-Btl. D XIII (aufgestellt im November 1943).
Bestandsbeschreibung
Die erhalten gebliebenen Akten des Wehrkreiskommandos XIII dokumentieren v.a. die Aufrüstung ab 1935, ferner Aufbau, Organisation und Ausbildung des Grenzschutzes, der Grenzwacht und der Landwehr, Mobilmachungsvorbereitungen, Erfahrungen aus der Besetzung Österreichs und der Tschechoslowakei, schließlich Rechts-, Fürsorge- und Versorgungsangelegenheiten
Die im Bestand RH 53-13 zusammengefassten Akten verteilen sich folgendermaßen:
Sammlung der Stammtafeln (17 AE),
Abteilung I a (40 AE; 1919-1940),
Abteilung I b (59 AE; 1928, 1935-1939, 1945),
Abteilung I c (8 AE; 1931-1944),
Abteilung II a und b (12 AE; 1924-1944),
Sanitätsstaffel Ansbach (1 AE; 1945),
NS-Führungsoffizier -NSFO- (6 AE; 1938-1945),
Kartenstelle (4 AE; 1931-1937),
Nachrichtenzug (1 AE; 1934),
Wehrkreisverwaltung (45 AE; 1925-1945),
Heeresdienststelle 6 -Regensburg- (184 AE; 1933-1939),
Ausbildungsleiter Amberg / Bayreuth (3 AE; 1936/1937),
Ausbildungsleiter Deggendorf (137 AE; 1933-1939),
Ausbildungsleiter Marktrewitz (53 AE; 1934-1939),
Ausbildungsleiter Regensburg (44 AE; 1934-1939),
Ausbildungsleiter Weiden (85 AE; 1933-1939).
Aus dem Bereich der Amtsdrucksachen verdient das Wehrkreis-Verordnungsblatt Gen.Kdo. XIII. A.K. (1937-1945, mit Lücken) und die Nachrichten aus dem Wehrkreis XIII (1938-1941, nicht vollständig) Erwähnung.
Von den Standortkommandanturen Nürnberg und Regensburg liegen im Bestand RH 34 19 bzw. 7 Archivalien vor. Im Bestand RW 17 sind Befehle der Wehrmachtkommandanturen Nürnberg-Fürth, Bamberg und Regensburg wie auch 29 Akten der Wehrmachtkommandantur Würzburg zu finden.
Zitierweise
BArch RH 53-13/...