Verbindungsstab der Deutschen Wehrmacht beim Duce
Extent and Medium
Schriftgut
24 Aufbewahrungseinheiten
Creator(s)
- Verbindungsstab der Deutschen Wehrmacht beim Duce, 1943-1945
Scope and Content
Geschichte des Bestandsbildners
Mit dem Ausscheiden Italiens aus dem Krieg am 8. September 1943 wurde in Italien unter der neuen Bezeichnung "Bevollmächtigter General der Deutschen Wehrmacht in Italien" (nachstehend Bevollmächtigter General genannt) eine Militärverwaltung aufgebaut (ohne die Operationsgebiete).
Dem Bevollmächtigten General truppendienstlich vorgesetzt war seit September 1943 der "Verbindungsstab der Deutschen Wehrmacht beim Duce", der ansonsten seine Weisungen durch das OKW/Wehrmachtführungsstab erhielt (vorläufige Dienstanweisung in: RH 19 X/56, fol. 2). Er befand sich zunächst in Rocca della Caminate, dem Landsitz Mussolinis, bis die Gegend am Gardasee als Standort für die faschistische Regierung bestimmt war und er nach Gargano verlegt wurde. Dem Chef des Verbindungsstabes, Oberstleutnant i. G. Hans Jandl, wurde am 10. Februar 1944 auch die Aufgabe des Wehrmacht- und Waffenattachés für alle drei Wehrmachtteile übertragen. Im Februar 1945 wurde die bisherige truppendienstliche Unterstellung unter den Bevollmächtigten General aufgehoben und der Verbindungsstab dem Chef Amtsgruppe Ausland/Wehrmachtführungsstab unmittelbar unterstellt (siehe RH 19 X/56, fol. 48).
Bestandsbeschreibung
Die Akten des "Verbindungsstabes der Deutschen Wehrmacht beim Duce" gelangten erst 2002 über das MGFA ins Militärarchiv. Diese Aktenüberlieferung setzt ein mit dem KTB-Entwurf des Ia-Offizers, Hauptmann Hoppe, für die Zeit vom 25. September bis 7. Oktober 1943 sowie dem Bericht des Oberstleutnants i. G. Jandl über seine Dienstreise vom 26. September bis 4. Oktober 1943 zu Besprechungen beim OKW/Amtsgruppe Ausland, im "Führerhauptquartier" u.s.w. über Aufbau und Organisation des Verbindungsstabes. Anschließend besteht eine Lücke in der Überlieferung bis zum Beginn der KTB - Anlagen mit Stichtag 6. November 1943. Die erhaltenen, zum Teil in mehrfacher Ausfertigung vorliegenden KTB und dazugehörigen Anlagen reichen bis zum April 1945. Die sogenannten "KTB - Notizen" in den Anlagenbänden berichten über Lagevorträge Jandls oder seines Vertreters bei Mussolini, Besprechungen des Verbindungsstabes mit den deutschen Dienststellen in Italien bzw. den verschiedenen Vertretern der italienischen Seite. Ferner enthalten sie Ia-Tagesmeldungen. Neben den KTB und Anlagen sind weitere Unterlagen nur in geringem Umfang vorhanden. Hier sind die Aufzeichnungen der abgehörten Telefongespräche und als personenbezogene Unterlagen die Offiziersbeurteilungen (ab 1939) hervorzuheben. Die personelle Zusammensetzung des Verbindungsstabes ist aus einem Gebührnisnachweis für April 1945 zu ersehen. Die kleine Menge des überlieferten Schriftgutes erklärt sich teilweise aus Aktenvernichtungen, wie sie im KTB vom 29. September 1944 eingetragen sind ("Vernichtung überflüssigen [...] Aktenbestandes wegen bevorstehenden Abschubs aller Akten nach München"). Sie erfolgte laut KTB am 13. Oktober 1944. Der weitere Weg der Akten lässt sich nicht rekonstruieren. Es ist unklar, wann und wo die Unterlagen letztlich verloren gingen.
Erschliessungszustand
Findbuch
Zitierweise
BArch RH 31-XVI/...