78. Infanterie-Division / 78. Sturm-Division / 78. Grenadier-Division / 78. Volkssturm-Division
Extent and Medium
Schriftgut
132 Aufbewahrungseinheiten
4,9 laufende Meter
Creator(s)
- 78. Infanterie-Division / 78. Sturm-Division / 78. Volks-Grenadier-Division / 78. Volkssturm-Division (78. ID/78. Sturm-Div./78. VGD/78.), 1939-1943
Biographical History
Geschichte des Bestandsbildners
Die organisationsgeschichtlichen Angaben und Unterstellungsübersichten sind aus dem Werk von Georg Tessin, "Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939 - 1945", Bd. 6, Seite 40, Frankfurt/Main und Osnabrück, 1966 ff. übernommen.
- Infanterie-Division
(WK V, E 195 Tübingen)
*26.8.1939 als Division 2. Welle (Res. Div.) im WK V, Stuttgart, durch den Art. Kdr. Ulm (?):
Inf. Rgt. 195 I.-III. in Ulm (?) (5. Inf. Div.)
Inf. Rgt. 215 I.-III. in Ludwigsburg (25. Inf. Div.)
Inf. Rgt. 238 I.-III. in Karlsruhe (35. Inf. Div.)
Art. Rgt. 178 I.-IV. in Ludwigsburg (?) (Art. Rgt. 25)
Div. Einheiten 178.
Am 27.1.1940 wurde das II./Inf. Rgt. 195 als II./Inf. Rgt. 524 an die 297. Inf. Div. (8. Welle), am 25.11.1940 ein Drittel der Division (darunter Stab/Inf. Rgt. 195, III./195, III./215, III./238) an die 305. Inf. Div. (13. Welle) abgegeben; die Abgaben wurden ersetzt. Am 11.11.1941 wurde das Inf. Rgt. 238 aufgelöst und bei der Division durch das Inf. Rgt. 14 I.-III. FStO Konstanz (5. Inf. Div, WK V) ersetzt. Am 10.12.1941 wurden III./14, III./195 und III/215 aufgelöst.
- Sturm-Division
Am 1.1.1943 wurde die Division in eine Sturmdivision umgegliedert: die Inf. Rgter. wurden Sturm-Regimenter mit nur einem Gren. Btl. (4. Kp.), 5. schw., 6 Pi. Kp. und seit 1.2. je einer Abt. des Art. Rgts. (I. bei 215, II. bei 14, III bei 195). Das Art. Rgt. bestand aus einer Sturmgeschütz-Abt., Flak-Abt. und Nebelwerfer-Abt. Am 11.4. wurde die Artillerie wieder in ihr Rgt. 178 zurückgegliedert, und am 1.6.1943 wurden die drei Sturm-Rgter. auf zwei Btle. mit 9. schw. und 10. Pi. Kp. verstärkt:
Sturm-Rgt. 14 I., II.
Sturm-Rgt. 195 I., II.
Sturm-Rgt. 215 I., II.
Granatwerfer-Btl. 5
Pz. Jg. Abt. 178
Sturmgeschütz-Abt. 189
Art. Rgt. 178 I.-IV.
H. Flak-Abt. 293
Div. Einheiten 178.
1944 erhielten auch die Sturm-Rgter. wieder eine 14. Pz. Jg. Kp., die 9. wurde 13., die 20. wurde 15. Kp. Am 1.4.1944 wurde das II./Gren. Rgt. 567 als Div.-Sturm-Btl. 78 eingegliedert. Die Division wurde Juli 1944 bei Minsk zerschlagen, aufgelöst und die Reste zur Aufstellung der 565. Volks-Gren. Div. verwandt.
Die Wiederaufstellung erfolgte am 18.7.1944 durch Umbenennung der seit dem 10.7.1944 in Münsingen in Aufstellung befindlichen 543. Gren. (Sperr-) Div. (29. Welle) zunächst als Gren. Division; dann durch den Reichsführer SS am 27.7.1944 persönlich in Sturmdivision umbenannt. In den Schematischen Kriegsgliederungen erscheint die Division als 78. Gren. Div., seit der am 9.10.1944 verfügten Umbenennung als 78. Volks-Gren. Div. (32. Welle) und seit dem 1.1.1945 als Volks-Sturm-Div. (nicht: Volkssturm-Div.!), in der FpÜ Sept. 1944 als 78.-Sturm-Div. und Febr. 1945 als 78. Volks-Sturm-Div.:
Sturm-Rgt. 14 I., II. aus Gren. Rgt. 1079
Sturm-Rgt. 195 I., II. aus Gren. Rgt. 1080
Sturm-Rgt. 215 I., II. aus Gren. Rgt. 1081
Div. Füs. (Jäg.) Btl. 78 am 22.10.1944 aus III./1070
Art. Rgt. 178 I.-IV. aus Art. Rgt. 1543
Div. Einheiten 178.
Die Division kam 1945 im Raum Deutsch-Brod in russische Gefangenschaft.
Unterstellung:
a) als 78. Inf. Div.:
1939
Sept.: z. Vfg.; 7. Armee; "C"; Westen; Oberrhein
Okt.: XXV; 7. Armee; "C"; Westen; Oberrhein
1940
Jan./Juni: OKH-Reserve bei Horb, sp. Bretten
Juli/Dez.: XXIX; 9. Armee; "A"; Westen; Nordfrankreich
1941
Jan./Feb.: XXIX; 9. Armee; "A"; Westen; Nordfrankreich
März/Apr.: z. Vfg.; 9. Armee; "A"; Westen; Nordfrankreich
Mai: XIII; 4. Armee; "B"; Osten; Polen
Juni/Juli: XIII; 4. Armee; Mitte; Osten; Bialystok
Aug.: VII; Guderian; Mitte; Osten; Smolensk
Sept./Okt.: XX; 4. Armee; Mitte; Osten; Jelnja, Wjasma
Nov./Dez.: IX; 4. Pz. Armee; Mitte; Osten; Moskau
1942
Jan./Apr.: IX; 4. Pz. Armee; Mitte; Osten; Gshatsk
Mai/Juli: IX; 3. Pz. Armee; Mitte; Osten; Gshatsk
Aug.: XII; 4. Armee; Mitte; Osten; Juchnow
Sept.: XXXXVI; 9. Armee; Mitte; Osten; Rshew
Okt./Dez.: XXXIX; 9. Armee; Mitte; Osten; Rshew
1943
Jan.: z. Vfg.; 9. Armee; Mitte; Osten; Rshew
Feb.: z. Vfg.; OKH; Mitte; Osten; Orel
März/April: XXXXVI; 2. Pz. Armee; Mitte; Osten; Orel
b) als 78. Sturm-Div.:
Mai: z. Vfg.; 2. Pz. Armee; Mitte; Osten; Orel
Juni: XXIII; 2. Pz. Armee; Mitte; Osten; Orel
Juli: XXIII; 9. Armee; Mitte; Osten; Orel
Aug.: XXXV; 2. Pz. Armee; Mitte; Osten; Brjansk
Sept.: z. Vfg.; 4. Armee; Mitte; Osten; Jelnja
Okt.: IX; 4. Armee; Mitte; Osten; Orscha
Nov./Dez.: XXVII; 4. Armee; Mitte; Osten; Orscha
1944
Jan./Juni: XXVII; 4. Armee; Mitte; Osten; Orscha
Juli: "Verbleib unbekannt"
c) als 78. Gren. Div.:
Aug./Sept.: XI. SS; 17. Armee; Nordukraine; Osten; Galizien
d) als 78. Volks-Gren. Div.:
Okt./Dez.: XI. SS; 17. Armee; "A"; Osten; Galizien
1945
Jan.: XI. SS; 17. Armee; "A"; Osten; Galizien
e) als 78. Volks-Sturm-Div.:
Feb./März(Kgr.): XXXXIX; 1. Pz. Armee; Mitte; Osten; Oberschlesien
Apr.: XXIV; 1. Pz. Armee; Mitte; Osten; Mähren
Mai: LXXII; 1. Pz. Armee; Mitte; Osten; Böhmen
Anmerkung:
Die Unterstellungsverhältnisse sind (nach den "Schematischen Kriegsgliederungen") jeweils nur für einen Stichtag pro Monat angegeben; im Einzelnen:
1940
- Juni, 21. Juli, 1. Aug., 13. Sept., 7. Okt., 7. Nov., 12. Dez.
1941
- Jan., 10. Feb., 12. März, 5. Apr., 1. Mai, 5. Juni, 1. Juli, 7. Aug., 3. Sept., 2. Okt., 4. Nov., 4. Dez.
1942
- Jan., 6. Feb., 10. März, 5. Apr., 11. Mai, 8. Juni, 4. Juli, 5. Aug., 2. Sept., 8. Okt., 5. Nov., 1. Dez.
1943
- Jan., 3. Feb., 4. März, 9. Apr., 1. Mai, 1. Juni, 7. Juli, 5. Aug., 5. Sept., 4. Okt., 8. Nov., 3. Dez.
1944
- Apr., 15. Mai, 15. Juni, 15. Juli, 31. Aug., 16. Sept., 13. Okt., 5. Nov. (26. Nov.), (31. Dez.)
1945
- Feb., 1. März, 12. Apr., 7. Mai
Die "Schematischen Kriegsgliederungen" setzen erst mit dem 8. Juni 1940 ein; aus dem ersten Vierteljahr 1944 fehlen sie.
Scope and Content
Geschichte des Bestandsbildners
Wie die Kriegstagebücher (KTB) aller anderen Verbände und Dienststellen des Heeres waren auch die KTB der Divisionen vom Mobilmachungstag (26. August 1939) an das Heeresarchiv Potsdam abzugeben, wo sie eine Zugangssignatur erhielten (anfangs getrennt nach Kriegsschauplätzen: P für Polen, W für Westen; nach Beendigung des West- und des Norwegenfeldzuges aber nur nach laufender Nummer) und in dieser Reihenfolge eingelagert, dann aber systematisch nach den KTB-führenden Stellen und Abteilungen in Eingangslisten erfasst wurden. Diese Listen (so genannte "Potsdam-Listen") sind erhalten geblieben. Aus ihnen geht hervor, dass noch bis Anfang bzw. Mitte 1944 Kriegstagebücher von Divisionen beim Heeresarchiv eingegangen sind. Jedoch sind die Kriegstagebücher, die später als Mitte oder Ende 1943 in Potsdam eingingen, offenbar nicht mehr in die Zweigstelle Liegnitz ausgelagert und mit allen anderen Beständen, die sich noch in Potsdam befanden, beim Brand des Heeresarchivs im April 1945 vernichtet worden. Weitere Aktenverluste, die nur zum Teil durch Ersatzakten aus Doppelüberlieferungen aufgefüllt werden konnten, waren bereits beim Brand in der Kriegswissenschaftlichen Abteilung des Generalstabs des Heeres im Februar 1942 entstanden. Die nach Liegnitz ausgelagerten Divisionsbestände gelangten mit einem Evakuierungszug Anfang 1945 nach Thüringen, wo sie im April 1945 von amerikanischen Truppen erbeutet und über Frankfurt/Main in die USA gebracht wurden. Dort wurden sie nochmals erfasst und - mit Ausnahme der Quartiermeister-Unterlagen - verfilmt. Ab 1962 erfolgte die Rückgabe an die Bundesrepublik Deutschland. Die Unterlagen kamen zunächst in die Dokumentenzentrale des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes, von wo sie nach deren Auflösung Anfang 1968 in die Abteilung Militärarchiv gelangten.
Akten aus der Vorkriegszeit sind bei den Infanterie-Divisionen nur in drei Ausnahmefällen in größerer Zahl überliefert: - 7., 10. und 17. Inf.Div.; diese drei Divisionen waren im Wehrkreis VII (München), bzw. im später (1937) eingerichteten, ebenfalls bayerischen Wehrkreis XIII (Nürnberg) beheimatet. Für beide Wehrkreise muss etwa Anfang 1941 eine Aktensammelaktion befohlen worden sein, ohne dass hierüber Näheres bekannt geworden wäre. Unbekannt ist auch, wo sich die Aktensammelstelle befand, in der amerikanische Truppen 1945 mehrere tausend Akten von Stäben, Truppenteilen und Dienststellen mit bayerischen Standorten aus der Zeit 1919 bis 1941 erbeuteten. Dieses Schriftgut wurde nach der Rückgabe aufgeteilt; Divisionsakten kamen in die Bestandsgruppe RH 26. Von diesen drei Ausnahmen also abgesehen, ist aus den Vorkriegsjahren praktisch nichts vorhanden; Gleiches gilt für das bei den einzelnen Abteilungen der Divisionsstäbe außerhalb der Kriegstagebuch-Unterlagen angefallene Routine-Schriftgut.
In den einzelnen Rückgaben waren enthalten:
-
Sept. 1962: 1.-6. Division
-
März 1963: 7.-18. Division
-
Juli 1963: 19.-23. Division
-
März 1964: 24.-34. und 73. bis 79. Division
-
Juli 1964: 35.-72. und 81. Division
-
März 1964: 82.-100. Division
-
Sept. 1965: 101.-125. Division
-
Mai 1966: 126.-212. und 215.-217. Division
-
Juli 1966: 213. Sich. Division
-
Dez. 1966: 218.-295. Division
-
Mai 1967: 296.-383. Division, 999. le. Afrika-Division, Div. Brandenburg
-
Okt. 1967: 384.-719. Division und Division 905
ferner: Div. Dormagen, Inf.Div. Großdeutschland, Sturm-Div. Rhodos,
Div.Gruppe Rossi, Div. von Broich/Div. von Manteuffel
In den "Guides to German Records Microfilmed at Alexandria/Virginia" sind Kriegstagebücher von Infanterie-Divisionen wie folgt erfasst:
-
Guide Nr. 41: Divisionen 1-5 (Nachträge in Guide Nr. 63)
-
Guide Nr. 45: Divisionen 6-9 (Nachträge in Guide Nr. 63)
-
Guide Nr. 63: Nachträge Divisionen 1-9, Divisionen 10-21
-
Guide Nr. 64: Divisionen 22-57
-
Guide Nr. 65: Divisionen 58-96
-
Guide Nr. 66: Divisionen 97-114
-
Guide Nr. 67: Divisionen 116-137
-
Guide Nr. 68: Divisionen 141-187
-
Guide Nr. 69: Divisionen 189-218
-
Guide Nr. 70: Divisionen 221-255
-
Guide Nr. 71: Divisionen 256-291
-
Guide Nr. 72: Divisionen 292-327
-
Guide Nr. 73: Divisionen 328-369
-
Guide Nr. 74: Divisionen 370-710
-
Guide Nr. 64: Divisionen 22-57
-
Guide Nr. 76: Divisionen 712-719, 999, Pz.Gren.Div. Brandenburg, Sturm-Div.
Rhodos, Div. von Broich/von Manteuffel, Div. Dormagen,
Div.Gruppe Rossi, Pz.Gren.Div. Großdeutschland, Pz.Gren.Div.
Feldherrnhalle
Das Aktenmaterial aus Potsdam bzw. Liegnitz, das etwa 95 bis 98% der Bestände ausmacht, wird ergänzt durch Beuteschriftgut vom westlichen Kriegsschauplatz, das in den USA zumeist "Pseudo-Potsdam-Nummern" ab 70.000 erhalten hat, sowie durch Einzelakten aus anderen in den USA zum Teil unter Sachbetreffen gebildeten Schriftgutgruppen (z.B. „EAP") und durch Abgaben aus Privathand, darunter auch Nachkriegs-Ausarbeitungen der Operational History (German) Section der Historical Division der US-Army/Studiengruppe Wehrmachtführung und Heer.
Die Gliederung des Aktenmaterials ist stets die gleiche:
-
Stammtafeln (mit organisationsgeschichtlichen Angaben auch zu den Divisionseinheiten)
-
Abteilung Ia (Führungsabteilung; auch Ausbildungsangelegenheiten)
-
Abteilung Ic (Feindaufklärung, Spionage- und Sabotageabwehr, Truppenbetreuung)
-
Abteilung IIa/IIb (Adjutantur: Personalwesen)
-
Abteilung Ib (Quartiermeister) mit den Unterabteilungen
III (Gericht)
IVa (Intendant)
IVb (Div.Arzt)
IVc (Div.Veterinär)
IVd ev./kath. (Div. Geistliche)
-
Kommandant des Div.Stabsquartiers (nur im ersten Kriegsjahr)
-
Sonstige Unterlagen
Bestandsbeschreibung
Ia: KTB von Mitte Okt. 1939 bis Anfang Juli 1943
Ib: KTB von uni bis Okt. 1940 und von Mitte Apr. 1941 bis Apr. 1943
Ic: Tätigkeitsbericht von Juni 1940 bis Anfang Juli 1943
IIa: Tätigkeitsbericht von Juni 1940 bis Mitte Dez. 1941
Erschliessungszustand
Vollständig erschlossen
Zitierweise
BArch RH 26-78/...