Canaris, Wilhelm (Admiral)

Identifier
N 812
Language of Description
German
Dates
1 Jan 1906 - 31 Dec 1942
Level of Description
Collection
Languages
  • German
Source
EHRI Partner

Extent and Medium

Nachlässe

128 Aufbewahrungseinheiten

Creator(s)

Scope and Content

Geschichte des Bestandsbildners

General Wilhelm Franz Canaris

Lebensdaten

01.01887 geb.in Aplerbeck/Dortmund

09.04.1945 gest. im KZ in Flossenbürg

Werdegang

1905 Eintritt Kaiserliche Marine

1914 Schlacht bei den Falkland-Inseln auf dem Kreuzer "Dresden"

1915 Internierung in Chile und die Flucht nach Deutschland

1916 Geheimauftrag in Spanien, Kommando über ein U-Boot im Mittelmeer

1919 Mitglied Kriegsgericht

1920 Unterstützung des Putschversuches von Walther von Lüttwitz und Wolfgang Kapp; Amt der Adjutantur des Reichswehrministers Gustav Noske.

1920-1924 Erster Offizier auf dem Kreuzer Berlin

1924-1928 Marineleitung

1928 Erster Offizier auf dem Linienschiff "Schlesien"

1930 Chef des Stabes der Nordseestation (1930)

1932 Kapitän der "Schlesien"

1935 Chef der Abteilung Abwehr im Reichskriegsministerium (siehe Bestand RW 5)

1935 Beförderung zum Konteradmiral

1944 seines Postens enthoben

1944 Verhaftung

09.04.1945 Erhängt im KZ Flossenbürg

Bestandsbeschreibung

Während die "äußeren Daten" von Canaris' Leben bekannt und in zahlreichen Kurzbiographien - auch im Internet - nachzulesen sind, umgab und umgibt seine Persönlichkeit die Atmosphäre des Geheimnisvollen. Der leitende Offizier in Hitlers Geheimdienst, der vom Widerstand wusste, bot und bietet weiten Raum für Interpretationen und Wertungen, wie überhaupt moderne Mythen dann entstehen, wenn die Quellenbasis schmal oder mehrdeutig ist: Er war Chef des Amtes Ausland/Abwehr im Oberkommando der Wehrmacht und begünstigte zugleich die Aktivität des militärischen Widerstandes, ohne das Attentat auf Hitler zu befürworten. Canaris stand und steht daher im "Zwielicht". Das Canaris-Bild in der Bundesrepublik wurde schließlich von einem 1954 entstandenen Film durchaus wirksam mit geprägt. Das historisch Bekannte über Canaris lässt das Bedürfnis nach - eher moralisch als historisch - eindeutiger Bewertung letztlich unbefriedigt. Der vorliegende Nachlass, der im Jahr 2004 von den National Archives an das Bundesarchiv zurückgegeben wurde, kann daran nichts ändern. Er enthält - das sei ausdrücklich festgehalten - keinerlei Schriftstücke, die über den Widerstand und Canaris Wissen darum Auskunft geben könnten. Der Zweck des Online-Findbuches ist daher einerseits, die vorhandene Überlieferung zugänglich zu machen, anderseits - gerade und besonders in diesem Fall - Benutzern einen realistischen Erwartungshorizont zu geben. Der Nachlass umfasst im wesentlichen folgende Unterlagen: die persönlichen Papiere (Zeugnisse, Ernennungen und Beförderungen) sowie die Verleihung von Orden und Auszeichnungen, Kriegstagebücher aus dem Kriegsjahr 1918, Schriftstücke, die im Zusammenhang mit dem Untersuchungsausschuss des Reichstages in den Jahren 1925 und 1926 entstanden sind, sowie Photographien.

Hinweise auf andere Bestände

Bestand RW 5 Amt Ausland / Abwehr

Bestand RW 49 Dienststellen und Einheiten der Abwehr

Bestand RH 2 Oberkommando des Heeres / Generalstab des Heeres

Pers 6/105 und 2293: Personalakte von Wilhelm Canaris (zwei Bände)

In: R 43 I/1017: Beschuldigung des Untersuchungsausschusses gegen den Corvettenkapitän Canaris wegen seines Verhaltens als Beisitzer in einem Verfahren gegen die Mörder von Rosa Luxemburg, Jan 1926

In R 43 II/ 1333: Schutz des Gutsbesitzers Lehfeldt in den eingegliederten Ostgebieten, u.a. Bericht des Chefs der Sipo an Admiral Canaris, 1940.

In R 58/ 242: Aufgabentrennung zwischen Wehrmacht, Gestapo und SD. - Vereinbarung zwischen Kapt.z.S. Canaris und Heydrich, 17. Jan 1935 (Fotokopie)

In NS 19/2186: Situation des Amtes Ausland / Abwehr nach dem Ausscheiden von Admiral Canaris, 16. April 1944

In NS 19/ 2414: Unterstützung des Irak und anderer arabischer Länder ... . Verschleppung der Bearbeitung der Angelegenheit im Auswärtigen Amt. - Abgabe des Vorganges an Admiral Canaris auf Vorschlag des Reichsführers-SS, Jan. 1941

NS 19/ 2204: Politische Lage im Fernen Osten. - Bericht des Admirals Canaris vom 14. Aug. 1942

In NS 19/ 3514: Grundsätze für die Zusammenarbeit der Sicherheitspolizei und des SD mit den Abwehrdienststellen der Wehrmacht. - Auseinandersetzungen zwischen dem Chef der Sicherheitspolizei und des SD, Heydrich, und Admiral Canaris, Febr. 1942

Eine Kopie des Films "Canaris" (Regie: Alfred Weidenmann; Hauptdarsteller: O.E.Hasse, Martin Held, Wolfgang Preiss, Adrian Hoven) befindet sich im Bundesarchiv-Filmarchiv (Signatur: E-Nr. BSP 3325/11).

Zitierweise

BArch N 812/...

Related Units of Description

  • Fremde Archive

  • Institut für Zeitgeschichte (Personalakte OKM)

  • Literatur

  • Horst Mühleisen: Die Canaris-Tagebücher - Legenden und Wirklichkeit, in: MGZ 65 (2006), S. 169-186.

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