Speidel, Hans

Identifier
N 683
Language of Description
German
Dates
1 Jan 1946 - 31 Dec 1962
Level of Description
Collection
Languages
  • German
Source
EHRI Partner

Extent and Medium

Nachlässe

22 Aufbewahrungseinheiten

0,3 laufende Meter

Creator(s)

Scope and Content

Geschichte des Bestandsbildners

Hans Speidel (28.10.1897 - 28.11.1984)

Oberbefehlshaber Landstreitkräfte Europa Mitte; General

28.10.1897 geb. in Metzingen

28.11.1984 gest. in Bad Honnef

30.11.1914 Eintritt in die Preußische Armee als Fahnenjunker, Grenadier-Regiment "König Karl" (5.Württembergisches) Nr. 123

1914-1918 Zug- und Kompanieführer, Bataillons- und Regimentsadjudant an der Westfront

1919-1922 Berufssoldat

1923-1925 Studium der Geschichte und Volkswirtschaft

01.04.1925 Oberleutnant

01.02.1932 Hauptmann

1933-1935 Gehilfe des deutschen Militärattachés in Paris

1935-1936 Kompaniechef und Bataillonskommandeur in Ulm

1936-1937 Leiter der Abteilung Fremde Heere West im Generalstab des Heeres in Berlin

1937 Erster Generalstabsoffizier der 33. Division

1939 wurde Speidels Division am Westwall eingesetzt

14.06.1940 Chef des Generalstabes des Militärbefehlshabers von Paris

01.02.1941 Oberst

1942 Chef des Generalstabes des V. Armeekorps

1942 Generalmajor

01.02.1943 Chef des Generalstabes der Armee-Abteilung Lanz

01.01.1944 Generalleutnant

15.04.1944 Chef des Stabes der Heeresgruppe B

07.09.1944 Verhaftung (Anklage als Helfer und Mitwisser des Attentats auf Hitler)

Nachkriegszeit (aus: WIKIPEDIA, 19.12.2017)

Speidel widmete sich nach der Entlassung aus alliiertem Gewahrsam wieder wissenschaftlichen Arbeiten. Speidels älterer Bruder Wilhelm Speidel war 1942 bis 1944 Militärbefehlshaber von Südgriechenland bzw. Griechenland und wurde im Februar 1948 im Geiselmordprozess wegen seiner Verantwortung für die dortigen Geiseltötungen zu 20 Jahren Haft verurteilt.[6] 1949 veröffentlichte Hans Speidel sein Buch „Invasion 1944" und war Lehrbeauftragter an der Eberhard Karls Universität Tübingen.

Im Oktober 1950 arbeitete er an der geheimen „Himmeroder Denkschrift" zur Frage einer deutschen Wiederbewaffnung mit. Nach seiner Tätigkeit als militärischer Berater des Bundeskanzlers Konrad Adenauer 1950 wurde Speidel im Januar 1951 als Sachverständiger in das Amt Blank (das spätere Bundesverteidigungsministerium) berufen. Im Zuge der intensivierten Diskussion der westdeutschen Wiederbewaffnung nach Ausbruch des Koreakrieges ab Sommer 1950 gab es ein „Junktim" zwischen der „Wiederherstellung der Ehre des deutschen Soldaten" und der Zustimmung zur Wiederbewaffnung. Hochkommissar John McCloy wandelte am 31. Januar 1951 auf Empfehlung des „Advisory Board on Clemency for War Criminals" die Haftstrafe von Wilhelm Speidel in die bereits abgebüßte Zeit um. Dieser wurde am 3. Februar 1951 zusammen mit 32 anderen Inhaftierten aus dem Kriegsverbrechergefängnis Landsberg freigelassen.[7] Von 1951 bis 1954 war Hans Speidel Chefdelegierter bei der Konferenz zur Bildung einer Europäischen Verteidigungsgemeinschaft (EVG).

Nach dem Scheitern dieses Projektes vertrat Speidel 1954/55 die Bundesrepublik Deutschland bei den Verhandlungen über einen Eintritt in die NATO. Er wurde am 22. November 1955 zum Chef der Abteilung Gesamtstreitkräfte im Bundesverteidigungsministerium berufen und erneut zum Generalleutnant ernannt. Am 14. Juni 1957 folgte die Beförderung zum Vier-Sterne-General. Speidel war von April 1957 bis September 1963 als General der Bundeswehr Oberbefehlshaber der alliierten Landstreitkräfte in Mitteleuropa (COMLANDCENT - Commander Allied Land Forces Central Europe) mit Sitz im Schloss Fontainebleau, Frankreich, und sorgte für eine reibungslose Eingliederung der Bundeswehr in die NATO. Er fand in General Charles de Gaulle einen unversöhnlichen politischen Gegner und wurde auf dessen Druck Anfang September 1963 bei der NATO abgelöst.

Im März 1964 wurde er sechsundsechzigjährig in den Ruhestand verabschiedet und im Oktober desselben Jahres zum Präsidenten der Stiftung Wissenschaft und Politik gewählt. Speidel wurde mit dem Bundesverdienstkreuz mit Stern und Schulterband ausgezeichnet[8] und 1972 Ehrenbürger seiner Heimatstadt Metzingen. Er starb am 28. November 1984 in Bad Honnef. Nach ihm ist die General-Dr. Speidel-Kaserne der Bundeswehr in Bruchsal benannt worden.

Auszeichnungen:

07.09.1915 Württ. Silberne Militär-Verdienst-Medaille

10.12.1915 Eisernes Kreuz II. Kl.

25.02.1917 Württ. Goldene Militär-Verdienst-Medaille

20.08.1917 Eisernes Kreuz I. Kl.

04.10.1917 Ritterkreuz des Württ. Militär-Verdienst-Ordens

04.05.1933 Ungarische Kriegs-Erinnerungs-Medaille

18.12.1934 Ehrenkreuz für Frontkämpfer

02.10.1936 Dienstauszeichnungen II., III., IV. Kl.

07.12.1939 Spange zum Eisernen Kreuz II. Kl.

20.03.1940 Deutsches Schutzwall-Ehrenzeichen

13.05.1940 Spange zum Eisernen Kreuz I. Kl.

25.03.1941 Bulgarisches Kommandeur-Kreuz des K. Nationalordens für Militärverdienste

23.09.1941 Komturkreuz des Sterns von Rumänien am Rotsilbernen Band

29.07.1942 Slowakisches Siegerkreuz 3. Kl.

08.10.1942 Deutsches Kreuz in Gold

30.05.1943 Komturkreuz der Krone Rumäniens 3. Kl. mit Schwertern am Bande der Tapferkeit

20.10.1943 Komturkreuz des Sterns von Rumänien am Bande der Militärischen Tugend

01.04.1944 Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes

Bearbeitungshinweis

Findbuch

Zitierweise

BArch N 683/...

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  • Verwandtes Archivgut im Bundesarchiv

  • N 502 - Nachlass Wilhelm Speidel (älterer Bruder); Kopien des DEFA-Films "Unternehmen Teutonenschwert" (DDR, 1957/58) befinden sich im Bundesarchiv-Filmarchiv.

  • Literatur

  • General Béthouart: Die Ernennung General Speidels in Fontainebleau, in: Schweizer Monatshefte. 37. Jahrgang, Heft 1, April 1957, S. 45-49.

  • Dieter Krüger: Hans Speidel und Ernst Jünger. Freundschaft und Geschichtspolitik im Zeichen der Weltkriege, Paderborn 2016.

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