Schörner, Ferdinand (Generalfeldmarschall)

Identifier
N 60
Language of Description
German
Dates
1 Jan 1899 - 31 Dec 1972
Level of Description
Collection
Languages
  • German
Source
EHRI Partner

Extent and Medium

Nachlässe

152 Aufbewahrungseinheiten

2,2 laufende Meter

Creator(s)

Scope and Content

Geschichte des Bestandsbildners

Geboren 12.6.1892 in München als Sohn eines Polizeibeamten, gest. 2.7.1973 ebenda.

Nach dem Abitur Dienstzeit als Einjährig-Freiwilliger beim Militär.

Danach Studium (Philosophie, Sprachen) in München, Lausanne und Grenoble.

1914 Leutnant der Reserve und Kompaniechef. Einsätze in Frankreich, Tirol, Serbien, Rumänien und Italien. 1917 Pour le Mérite für den Einsatz in der 12. Isonzo-Schlacht unter Erwin Rommel. 1918 Wechsel in den aktiven Dienst, Beförderung zum Oberleutnant.

Zugehörigkeit zum Freikorps Epp; 1920 Eintritt in die Reichswehr als Kompaniechef; 1923 Adjutant Generals von Lossow, Wehrkreisbefehlshaber von München. 1926 Ernennung zum Hauptmann; Dolmetscher bei der italienischen Gebirgsjägertruppe; ab 1931 Taktiklehrer an der Kriegschule in Dresden.

1934 Ernennung zum Major; 1937 Oberstleutnant, Kommandeur des Gebirgsjägerregiments 98; 1939 Beförderung zum Oberst.

1939 Kommandeur des Gebirgsjäger-Regiments 98 im Polenfeldzug; ab 1940 als Kommandeur der neu aufgestellten 6. Gebirgsdivision im Frankreichfeldzug. 1940 Beförderung zum Generalmajor. Einsätze im Balkanfeldzug und in Griechenland. 1941 Verleihung des Ritterkreuzes für das Durchbrechen der Metaxas-Linie. Ab 1941 im Rahmen des Unternehmens Barbarossa Einsatz an der finnisch-sowjetischen Grenze als Kommandant der 6. Gebirgsdivision. Ab 1942 Kommandierender General des XIX. Gebirgskorps und Ernennung zum Generalleutnant. 1942 General der Gebirgstruppe.

1943 Kommandierender General des XXXX. Panzerkorps in der Ukraine. Obwohl er erst 1943 Mitglied der NSDAP wurde vertrat Schörner stets eine überzeugte nationalsozialistische Gesinnung und war damit einer der wenigen Vertrauten Hitlers im Heer.1944 Chef des NS- Führungsstabes des Heeres. Eichenlaub zum Ritterkreuz für die Räumung des Brückenkopfes bei Nikipol. Niederlegung des Amtes aufgrund eines Konfliktes mit Martin Bormann.

1944 Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Südukraine. 1944 Oberbefehlshaber Heeresgruppe Nord. 1945 Oberbefehlshaber Heeresgruppe Mitte.

Durch äußerst harte Maßnahmen gegen Untergebene versuchte er die wankenden Fronten im Osten zu halten.

1945 Verleihung der Schwerter, später der Brillanten zum Ritterkreuz mit Eichenlaub für Verteidigungskämpfe im Kurland. Nach dem Selbstmord Hitlers testamentarische Ernennung zum neuen Oberbefehlshaber des Heeres.

1945 Flucht in Zivilkleidung nach Österreich. Ab 1945 in sowjetischer Kriegsgefangenschaft.

Verurteilung zu Zwangsarbeit und Haft bis Ende 1954 in verschiedenen Lagern. 1955 Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft. Seine Rückkehr fiel in die Zeit kurz vor der Gründung der Bundeswehr und hatte innenpolitische Diskussionen und 1955 eine rückwirkende Änderung der Bundesdisziplinarordnung zur Folge (Lex Schörner). 1957 Anklage u. a. wegen der Umstände des Verlassens seiner Truppe nach der Kapitulation, wegen von ihm ausgesprochener Todesurteile bei Kriegsende und wegen erfolgten und versuchten Totschlags. Verurteilung zu Freiheitsstrafe und Aberkennung der Pensionsberechtigung.

Zitierweise

BArch N 60/...

Related Units of Description

  • Verwandtes Archivgut im Bundesarchiv

  • Personalakten: PERS 6/55, 260423 und 300883

  • B 305 (Zentrale Rechtsschutzstelle), hier B 305/17908

  • Literatur

  • Klaus Schönherr: Ferdinand Schörner - Der idealtypische Nazigeneral. In: Roland Smelser, Enrico Syring (Hrsg.): Die Militärelite des Dritten Reiches - 27 biographische Skizzen. Berlin, Frankfurt am Main 1995, S. 497-509.

  • Peter Steinkamp: Generalfeldmarschall Ferdinand Schörner. In: Gerd R. Ueberschär (Hrsg.): Hitlers militärische Elite. Vom Kriegsbeginn bis zum Weltkriegsende. Band 2, Darmstadt 1998, S. 236-244.

  • Roland Kaltenegger: Schörner : Feldmarschall der letzten Stunde (Biografie), München 2002.

  • Erich Kern: Generalfeldmarschall Ferdinand Schörner : ein deutsches Soldatenschicksal, Rosenheim 1994.

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