Formationen der Kleinkampfverbände

Identifier
BM 17
Language of Description
German
Dates
1 Jan 1963 - 31 Dec 1990
Level of Description
Collection
Languages
  • German
Source
EHRI Partner

Extent and Medium

Schriftgut

6 Aufbewahrungseinheiten

2,4 laufende Meter

Creator(s)

Scope and Content

Geschichte des Bestandsbildners

In der Bundeswehr fanden die ersten Versuche der Minentaucher zusammen mit den Kampfschwimmern 1958 bei der Marineunterwasserwaffenschule in Flensburg und der Ausbildungsstätte List statt. Bis 1963 standen das Taucherboot UW 1 und später die EIDER im Einsatz.

Zum 1. Oktober 1964 wurde die Minentaucherkompanie aufgestellt (Aufstellungsbefehl Nr.

131 -Marine- vom 18. September 1964) und dem Kommando der Minenstreitkräfte truppendienstlich sowie für den Einsatz unterstellt. Zu den Aufgaben zählten:

· Absuche von küstennahen Seegebieten, Häfen und Binnengewässern nach Seeminen und

anderen Sprengkörpern,

  • Beseitigung von Minen und Sprengkörpern,

  • Bergung und Demontierung von Minen,

  • Durchführung von Truppenversuchen militärischer und ziviler Institutionen,

  • Inübunghalten von aktiven Minentauchern, die nicht zur Einheit gehören und von Reservisten,

  • Ausbildung von Minentauchern,

  • Mithilfe bei Rettungsaktionen und Katastrophenfällen im Rahmen des Tauchereinsatzes.

In der Gründungsphase war der Kompanie das Räumboot ALDEBARAN (ex R 91) zugeteilt.

Ab 1963 verlegten die Minentaucher ihren Sitz nach Eckernförde in die Marinewaffenschule. Ab 1966 war die Minentaucherkompanie auf dem Wohnboot "ALTER HAFEN" zu Hause. Ende der 60er Jahre wurde die Unterwasser-Feuerwehr begründet. Die Minentaucherkompanie stellte nun eine ständige Einsatzgruppe, welche für Einsätze auf See und unter Wasser sofort abrufbereit war. 1969 wurde die HANSA der Minentaucherkompanie zugeteilt und später das Minentaucherboot STIER als Sicherheitsboot für U-Boot-Erprobungen umgerüstet und 1970 der Kompanie zugewiesen. 1972 zog die Minentaucherkompanie vom Wohnboot in Landunterkünfte um. Ab 1. Oktober 1974 übernahm die Minentaucherkompanie die Minentaucherausbildung der Waffenschule. Ab Februar 1978 wurde die Minentaucher-Demonteur-Ausbildung durchgeführt.

Die Minentaucherkompanie war in 6 selbständig einsetzbare Minentauchergruppen unterteilt. 4 waren mit Kraftfahrzeugen ausgestattet, 2 waren auf den Minentaucherbooten STIER und HANSA eingeschifft.

Die Minentaucherkompanie wurde zum 30. September 1991 aufgelöst und zum 1. Oktober 1991 in die Waffentauchergruppe eingegliedert (Organisations-Änderung Nr. 1 / 91 -Marine- vom 26. August 1991).

Liste hervorzuhebender Einsätze/Ereignisse der Minentaucher:

1967 Bilaterale Übung mit französischen Minentauchern in Toulon

1970 Minentaucherübung in Toulon; Deutsch-Niederländisches Manöver

1971 Räumung des Munitionsversenkungsgebietes Stein in der Kieler Förde anlässlich der Olympischen Spiele 1972

1972 Schiffsabsuche an einem Charterschiff der Bundesregierung anlässlich eines Staatsbesuches

1973 Bilaterale Übung mit Minentauchern in der Türkei

1974 Freiräumen einer Pipelinetrasse in Zusammenarbeit mit Minenjagdbooten; Bergung zweier verunglückter Sporttaucher in der Okertalsperre; Bergung von britischen Fallschirmspringern

1977 Manöverteilnahme in Frankreich

1978 Bilaterale Übung mit Minentauchern in der Türkei

1979 Bergung zweier PKW aus der Okertalsperre

1981 Türkische Minentaucher zu Gast

1984 Suche nach einer F 104, Bergung von Wrackteilen

1987 Suche nach einem Flugzeugwrack vor Damp

1988 Zusammenarbeit mit Länderräumdienst und Suche nach einem U-Boot im Bunder Kilian; Bergung eines Flugzeugs vom Typ Phantom vor Smaland; Bergung von mehreren hundert Bomben vor Helgoland; Bergung eines verunglückten Sporttauchers aus der Ruhrtalsperre

1989 Suche eines abgestürzten Tornados in dänischen Gewässern

1990 Bilaterales Manöver in Toulon

Minentaucherkompanie Kompaniechefs:

KL Köhler, Helmut 09.1959

KL Völlsch, Herbert 10.1959 - 03.1965

OLZS Bürger, Conrad 03.1965 - 10.1965

OLZS Petereit, Klaus 10.1965 - 07.1966

OLZS Harpich, Hans Georg 07.1965 - 09.1967

OLZS Bertz, Karl Heinz 10.1967 - 09.1970

KL Knöß, Wilhelm 10.1970 - 09.1972

KL Battke, Winfried 10.1972 - 09.1974

KL Frorath, Gerhard 10.1974 - 09.1979

KK Hoffmann, Dirk 10.1979 - 01.1982

KK Stein, Uwe 01.1982 - 09.1987

KK Prohl, Viktor 10.1987 - 09.1990

KK Kleinert, Günter 10.1990 - 09.1991

KL Asboe, V. 10.1991 - 09.1992

OLZS Bauer, H. 10.1992 - 03.1994

OLZS Bessert, P. 04.1994 - 09.1996

KL Wachs, I. 10.1996 - (1998)

KL Scheurich, Bernd (1998) -

KL Klinger, Thorsten 2009

Am 1. Oktober 1991 wurde in Eckernförde die Waffentauchergruppe aufgestellt (Organisationsbefehl Nr. 247 -Marine- vom 6. September 1991), sie fasste die Kampfschwimmerkompanie und Minentaucherkompanie zusammen und war truppendienstlich der Minensuchflottille unterstellt. Die originären Aufträge der Kompanien blieben erhalten. Zusätzlich wurde die Waffentaucherausbildungskompanie aufgestellt.

Die Auflösung der Waffentauchergruppe im Dezember 2003 war nicht das Ende dieser maritimen Spezialeinheit. Die Waffentauchergruppe bildet in ihrer bestehenden Struktur den Kern für die „Spezialisierten Einsatzkräfte der Marine" (SEK M), die gleichzeitig in Dienst gestellt wurden.

Unter der Führung des bisherigen Kommandeurs der Waffentauchergruppe, Fregattenkapitän Stephan Annighöfer, wurde das SEK M zunächst personell durch eine Kompanie des Marinesicherungsbataillons 1 verstärkt. Die für so genannte Boardingaufgaben spezialisierten Kräfte der Marinesicherung (Durchsuchung von verdächtigen Schiffen, wobei die Soldaten vom Hubschrauber abgeseilt werden) wurden ebenfalls in der Kasernenanlage Nord untergebracht. Der Verband SEK M ist der Einsatzflottille 1 in Kiel unterstellt.

Inhaltliche Charakterisierung

Kampfschwimmerkompanie Erfahrungsberichte; Minentaucherkompanie Übungen und Manöver, Ausbildung, Befehle, Alarmplanung; Waffentauchergruppe

Fast die Hälfte Verschlusssachen

Zitierweise

BArch BM 17/...

Related Units of Description

  • Literatur

  • Hans H. Hildebrandt, Albert Röhr, Hans-Otto Steinmetz: Die deutschen Kriegsschiffe, Herford, 1983

  • Reinhard Teuber: Die Bundeswehr 1955 ¿ 1995, Norderstedt, 1996

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