Befehlshaber der Seestreitkräfte der Nordsee
Web Source
Extent and Medium
Schriftgut
95 Aufbewahrungseinheiten
3,9 laufende Meter
Creator(s)
- Befehlshaber der Seestreitkräfte der Nordsee (BSN), 1957-1991
Scope and Content
Geschichte des Bestandsbildners
Das Kommando Befehlshaber der Seestreitkräfte der Nordsee (BSN) wurde am 3. Januar 1957 in Cuxhaven aufgestellt (Aufstellungsbefehl Nr. 58 -Marine- vom 23. November 1956) und mit Kapitän zur See Karl-Adolf Zenker der erste Befehlshaber ernannt. Es verlegte Ende 1962 nach Sengwarden bei Wilhelmshaven. Der BSN unterstand truppendienstlich und für den Einsatz dem Befehlshaber der Flotte (Dienststelle Flottenkommando).
Dem BSN waren keine Verbände, Einheiten und Dienststellen unterstellt. Für die Durchführung seiner Aufgaben wurden ihm vom Befehlshaber der Flotte Verbände, Einheiten und Dienststellen für den Einsatz bzw. zur Ausübung der Operativen Führung (Operational Control) unterstellt. Am 1. Oktober 1957 wurde in den Stab BSN eine Wetterberatungsstelle eingegliedert (Nachtrag Nr. 1 zum Aufstellungsbefehl Nr. 58 -Marine- vom 3. September 1957). Ab 1. August 1959 verblieben im Stab ein beratender Meteorologe und ein Sachbearbeiter. Zum 1. April 1969 erweiterte das Flottenkommando den Stab BSN um die Geophysikalische Beratungsstelle (Ergänzung 1/69 zum Aufstellungsbefehl Nr. 58 -Marine- vom 24. März 1969), die zum 1. April 1990 aufgelöst wurde (Ergänzung 2/90 zum Aufstellungsbefehl Nr. 58 -Marine- vom 30. März 1990). Im Rahmen der Neuordnung der Marinesicherung wurde ein Sicherungszug aufgestellt und in den Stab BSN eingegliedert (Ergänzung 1/78 zum Aufstellungsbefehl Nr. 58 -Marine- vom 15. Juni 1978), der zum 1. November 1986 wieder aufgelöst wurde (Ergänzung 1/86 zum Aufstellungsbefehl Nr. 58 -Marine- vom 29. September 1986).
Der BSN hatte als Seebefehlshaber (Operational Control Authority) das Operational Control über alle schwimmenden Verbände und Einheiten der Bundeswehr auf See in seinem Zuständigkeitsbereich, im Besonderen war er zuständig für folgende Aufgaben:
· Erarbeiten von Operationsplänen und Befehlen für die Durchführung der für den Verteidigungsfall übertragenen Aufgaben (Emergency Defence Plan),
· im Verteidigungsfall und bei Manövern das Operational Control über alle NATO- und nationalen See- und Seeluftstreitkräfte sowie Schutz der Handelsschifffahrt und Marineschifffahrtleitung (Naval Control of Shipping) in seinem Zuständigkeitsbereich,
· Vorbereitung und Durchführung der vom Befehlshaber der Flotte oder Flag Officer Germany übertragenen Aufgaben im Rahmen der Küstenverteidigung (Sicherung des Küstenvorfelds),
· Planung, Vorbereitung, Durchführung und Auswertung von nationalen, NATO- und sonstigen Übungen mit Streitkräften anderer Nationen,
· Verbindung zu benachbarten NATO-Befehlshabern,
· Zusammenarbeit mit entsprechenden nationalen Kommandobehörden und Dienststellen vergleichbarer Ebene nach Anweisung des Befehlshabers der Flotte.
Die Unterstellung von Verbänden und Einheiten der NATO wurde durch die Befugnisse bestimmt, die dem BSN als Commander German Naval Forces North Sea Sub Area (COMGERNORSEA) von der übergeordneten NATO-Kommandobehörde übertragen wurden. Diese NATO-Dienststelle trug bis zur Errichtung einer neuen NATO-Befehlsstruktur im April 1962 die Bezeichnung Commander German North Sea Sub Area (COMNORSEACENT).
Zum 1. April 1981 wurden die Marineschifffahrtleitstellen Kiel, Hamburg, Bremerhaven und Emden in den Stab des BSN eingegliedert.
Mit Übertragung der taktischen Aus- und Weiterbildung auf den BSN wurde ihm die Seetaktische Lehrgruppe am 1. Juli 1988 unterstellt (Flottentagesbefehl Nr. 12/88 vom 15. Juni 1988).
Die vom Flottenkommando aufgelöste Seetaktische Lehrgruppe wurde als Taktisches Zentrum der Flotte ab dem 1. April 1990 als Teil der Dienststelle des BSN weitergeführt; sie verlor damit endgültig ihre Selbständigkeit.
Für den BSN trat mit Wirkung vom 31. März 1993 die Auflösung in Kraft. Im Vorgriff darauf bereitete der BSN die Umgliederung zur Lehrgruppe Seetaktik vor, die mit der Auflösung der BSN der Marineortungsschule unterstellt wurde (Organisations-Änderung Nr. 1/92 -Marine- für den Aufstellungsbefehl Nr. 58 vom 6. April 1992).
Leiter Aufstellungsstab:
KZS Berger, Walter 01.1957 - 02.1957
Befehlshaber:
KZS Berger, Walter (m.W.d.G.b.) 02.1957 - 03.1957
FltAdm Zenker, Karl-Adolf 04.1957 - 07.1960
FltAdm Wangenheim, Hubert Frhr. von 07.1960 - 12.1962
FltAdm Erdmann, Heinrich 01.1963 - 01.1966
FltAdm Reeder, Günther 02.1966 - 03.1967
FltAdm Birnbacher, Carl-Heinz 04.1967 - 09.1968
FltAdm Zimmermann, Armin 10.1968 - 09.1970
FltAdm Klose, Hans-Helmut 10.1970 - 03.1972
FltAdm Luther, Günter 04.1972 - 09.1972
FltAdm Clausen, Karl 10.1972 - 09.1976
FltAdm Meyer-Abich, Dr. Helmut 10.1976 - 09.1979
FltAdm Thäter, Klaus-Jürgen 10.1979 - 09.1982
FltAdm Ehrhardt, Dieter 10.1982 - 12.1984
FltAdm Steindorff, Klaus-Jürgen 01.1985 - 03.1986
FltAdm Remde, Friedrich 04.1986 - 09.1988
FltAdm Ehrensberger, Konrad 10.1988 - 03.1993
Chefs des Stabes:
KZS Berger, Walter 02.1957 - 08.1960
KZS Holst, Waldemar 08.1960 - 12.1961
KZS Fromme, Gerhard 01.1962 - 10.1963
KZS Trummer, Hans 10.1963 - 06.1964
KZS Kretschmer, Otto (m.W.d.G.b.) 06.1964 - 05.1965
KZS Clausen, Karl 05.1965 - 03.1967
KZS Meyer-Abich, Dr. Helmut 04.1967 - 09.1967
KZS Looks, Hartwig 10.1967 - 09.1970
KZS Diedrich, Gustav-Adolf 10.1970 - 03.1972
KZS Renz, Hans-Alfred 04.1972 - 04.1975
KZS Braeucker, Friedrich 05.1975 - 09.1978
KZS Zeitz, Hans (1978) - (1979)
FK Prall, G. (1980)
KZS Remde, Friedrich (1980) - (1981)
KZS Kipp, Kurt (1981) - (1984)
KZS Scholz, Waldemar (1984) - (1991)
Inhaltliche Charakterisierung
Arbeitsgruppe 2005 (AG 2005), Bergung des gesunkenen Ubootes HAI, Manöver und Übungen, Militärische Tagebücher, OCA-Weisungen für Übungen in außerheimischen Gewässern (ÜAG), Studiensammlungen, Transatlantik-Regatta 1968 (Teilnahme der Segelyacht TAIFUN:Personal, Umbau und Kostenaufstellungen, Korrespondenz, Bewerbungen, Presseausschnitte)
Erschließungszustand
Findbuch
Umfang, Erläuterung
VS-Anteil: 1,3 lfm
Zitierweise
BArch BM 11/...