Luftwaffenunterstützungskommando

Identifier
BL 28
Language of Description
German
Dates
1 Jan 1949 - 31 Dec 2001
Level of Description
Collection
Languages
  • German
Source
EHRI Partner

Extent and Medium

Schriftgut

1176 Aufbewahrungseinheiten

22,0 laufende Meter

Creator(s)

Scope and Content

Geschichte des Bestandsbildners

Die Aufstellung des Luftwaffenunterstützungskommandos erfolgte im Rahmen der Einnahme der Luftwaffenstruktur 2 gemäß Aufstellungsbefehl Nr. 339 (Lw) vom 25. September zum 1. Oktober 1970 in Köln-Wahn. Sein Vorgänger war die Inspektion Versorgung und Truppentechnik im Luftwaffenamt, die mit gleichem Befehl als selbständige Dienststelle aufgelöst und als Inspektion Versorgung und Truppentechnik der Luftwaffe im Luftwaffenunterstützungskommando eingegliedert wurde. Als eine der drei Höheren Kommandobehörden wurde die Dienststelle truppendienstlich dem Inspekteur der Luftwaffe und für den Einsatz dem Bundesminister der Verteidigung direkt nachgeordnet. Dem Luftwaffenunterstützungskommando in jeder Hinsicht unterstellt waren, zur Unterstützung der fliegenden Verbände im Einsatz und zu ihrer materiellen Versorgung,

· das Materialamt der Luftwaffe,

· die Luftwaffenunterstützungsgruppe Nord in Münster mit den nachgeordneten

· Verbänden:

· - Luftwaffenversorgungsregiment 2, Diepholz,

· - Luftwaffenversorgungsregiment 5, Essen,

· - Luftwaffenversorgungsregiment 6, Oldenburg,

· - Luftwaffenversorgungsregiment 7, Husum,

· - Luftwaffenversorgungsregiment 8, Mechernich,

· - Fernmelderegiment 11, Osnabrück,

· - Materialkontrollzentrum Nord, Diepholz,

· - Technische Schule der Luftwaffe 3, Faßberg

· - Luftwaffenpionierkompanie 2

· - Luftwaffenmusikkorps 3, Münster,

· - Luftwaffenmusikkorps 4, Hamburg

· und

· die Luftwaffenunterstützungsgruppe Süd in Karlsruhe mit den nachgeordneten Verbänden:

· - Luftwaffenversorgungsregiment 1, Erding,

· - Luftwaffenversorgungsregiment 3, Landsberg,

· - Luftwaffenversorgungsregiment 4, Trier,

· - Fernmelderegiment 12, Karlsruhe-Neureut,

· - Luftwaffenpionierkompanie 1, Fürstenfeldbruck,

· - Materialkontrollzentrum Süd, Erding,

· - Technische Schule der Luftwaffe 1,

· - Nachschubschule der Luftwaffe,

· - Luftwaffenmusikkorps 1, Neubiberg,

· - Luftwaffenmusikkorps 2, Karlsruhe

· Das Materialamt der Luftwaffe war zuständig für die Planung, Disponierung und Überwachung der Materialwirtschaft der Luftwaffe auf der Grundlage der vom Verteidigungsministerium und dem Luftwaffenunterstützungskommando erlassenen Weisungen.

· Die Luftwaffenunterstützungsgruppen Nord und Süd waren mit den Ihnen unterstellten Luftwaffenversorgungsverbänden, Schulen und Dienststellen für die Durchführung der vom Luftwaffenunterstützungskommando geplanten und gesteuerten Versorgung ihres regionalen Bereiches und für zugewiesene Leitaufgaben verantwortlich.

· Zur Durchführung der logistischen Aufgaben standen den Luftwaffenunterstützungsgruppenkommandos die Luftwaffenversorgungsregimenter zur Verfügung. In diesen Regimentern befanden sich die eigentlichen logistischen Einrichtungen, die zentral und spezialisiert Unterstützungsaufgaben leisteten. Als gemischte Verbände bestanden sie aus den Komponenten der Materialbewirtschaftung (Depots), der Materialerhaltung (Werften) und des Transports (Kraftfahrzeug-Transportstaffeln).

· An den Technischen Schulen sowie der Nachschubschule der Luftwaffe wurde hauptsächlich die lehrgangsgebundene Fachausbildung des logistischen Personals durchgeführt.

· Die Materialkontrollzentren der Luftwaffe hatten die Aufgabe, das im Bereich der Luftwaffendepots vorhandene Material nachzuweisen und zu disponieren, Folgebeschaffungen einzuleiten und Vorschläge für Aussonderungen, Abschub und Verwertung von Material zu erarbeiten.

· Als Großverband der Luftwaffe wird das Luftwaffenunterstützungskommando durch einen Kommandeur geführt. Der Kommandeur verfügt über einen Stab mit nachgeordneten Abteilungen.

· 1972 war der Stab in folgende Abteilungen gegliedert:

· Abt. A1 Personalplanung und -bearbeitung, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

· Abt. A2 Lage, militärische Sicherheit mit den Gruppen

· A 2 I Organisation

· A 2 II Ausbildung

· Abt. A3 Einsatz, Übungen, Organisation, Ausbildung

· Abt. A4 Logistische Unterstützung mit den Gruppen:

· A 4 I Logistische Planung

· A 4 II Logistische Führung und Steuerung

· A 4 III Logistische Grundlagen und Verfahren

· Abt. A 6 Fernmeldeverbindungsdienst

· Abteilung Verwaltung

· Truppenverwaltung

· Leitender Sanitätsoffizier

· Leitender Geophysiker

· Kommandant Stabsquartier und Stabskompanie.

· Besonders hervorzuheben sind die Abteilungen A3 und A4.

· Die Abteilung A 3 nahm zum einen die Aufgaben der truppendienstlichen Führung und Organisation, zum anderen die Planung und Koordinierung der logistischen Ausbildung der Luftwaffe wahr. Die Gruppe A 3 I Organisation umfasste die Bereiche Führung, Einsatz, Grundsatzangelegenheiten, Übung, Meldewesen, Einsatzvorbereitung, Truppenorganisation, organisatorische Bearbeitung Material und technische Einrichtungen, Infrastruktur, Pionierwesen und Friedensstationierung. Die Gruppe A 3 II Ausbildung war verantwortlich für Grundsatzangelegenheiten, allgemeine und Sonderausbildung, Ausbildungsanerkennung, Ausbildung für Luftfahrzeugtechnik (Jet, Hubschrauber), Waffen- und Munitionstechnik, Elektronik und Instandsetzungstechnik, Militärkraftfahrwesen, Kraftfahrzeug- und Bodengerät-Technik, Betriebs- und Brandschutz, Nachschub, Transport und Truppenversorgung. Dabei erfolgte die lehrgangsgebundene Fachausbildung des logistischen Personals im wesentlichen an den drei dem Luftwaffenunterstützungskommando zugeordneten Schulen (Technische Schule der Luftwaffe 1 und 3, Nachschubschule der Luftwaffe). Die Gruppe A 3 II nahm dabei im einzelnen folgende Hauptaufgaben wahr: Erstellung von Ausbildungsrahmenprogrammen, Prüfungsordnungen und Ausbildungsbefehlen; Überwachung der Ausbildungsdurchführung; Untersuchung der Ausbildungsdurchführung auf Wirtschaftlichkeit und Effektivität; Erarbeitung von Vorschlägen zur Verbesserung der Ausbildung durch Auswerten von Erfahrungen; Koordinierung der Ausbildung mit den Bedarfsträgern; Planung, Vorbereitung und Veranlassung der Ausbildung bei der Einführung neuer Waffensysteme sowie Erarbeitung von Ausbildungsunterlagen für die nicht lehrgangsgebundene Ausbildung in den Verbänden.

· Der Abteilung A 4 waren neben den logistischen Fachaufgaben schwerpunktmäßig auch der Einsatz und die Steuerung der logistischen Unterstützung der Luftwaffe zugeordnet. Die Abteilung erarbeitete die Grundlagen für die Planung und die Struktur des Logistischen Systems der Luftwaffe. Sie überwachte die Materialbedarfsdeckung und steuerte die Materialbewirtschaftung, Materialerhaltung sowie das Transportwesen im Logistischen System nach den grundsätzlichen Weisungen des Bundesministeriums der Verteidigung. Ferner war sie verantwortlich für die Planung, Steuerung und Auswertung des logistischen Melde- und Informationswesens der Luftwaffe. Darüber hinaus lenkte und überwachte sie die Arbeit des Materialamtes der Luftwaffe und der Luftwaffenunterstützungsgruppenkommandos Nord und Süd.

· Entsprechend ihrem besonderen Auftrag war die Abteilung A4 in die genannten drei Gruppen mit folgenden wichtigen Aufgaben unterteilt:

· - A 4 I: Logistische Planung und Struktur, logistische und betriebswirtschaftliche Grundlagen

· - A 4 II: Logistische Lage und Meldewesen, Steuerung der Materialbewirtschaftung und Materialerhaltung, Transport- und Verkehrsführung

· A 4 III: Verfahrensanalysen und -organisation, EDV-Unterstützung, Materialbewirtschaftungs- und Materialerhaltungsverfahren, Betriebs- und Strahlenschutz.

· Mit Organisationsbefehl Nr. 14 / 1987 (Lw) vom 10. April 1987 wurde dem Luftwaffenunterstützungskommando zum 1. Oktober zusätzlich das Lufttransportkommando mit seinen nachgeordneten Verbänden (Flugbereitschaft des Bundesministeriums der Verteidigung, Lufttransportgeschwader 61, 62, 63, Hubschraubertransportgeschwader 64, Such- und Rettungsdienstleitstelle Goch) truppendienstlich und für den Einsatz unterstellt. Organisatorisch waren dem Luftwaffenunterstützungskommando nun die Luftwaffenunterstützungsgruppen Nord und Süd mit nachgeordneten Verbänden und Dienststellen, das Materialamt der Luftwaffe mit nachgeordneten Einrichtungen sowie das Lufttransportkommando mit entsprechend unterstellten Verbänden nachgeordnet. Das Lufttransportkommando wurde zum 1. April 1992 mit der 2. Änderung zum Organisationsbefehl Nr. 11 / 1990 (Lw) vom 13. September 1990 wieder aus der Organisationsstruktur des Luftwaffenunterstützungskommandos herausgelöst und dem Luftwaffenführungskommando organisatorisch zugewiesen.

· Durch den Organisationsbefehl Nr. 55 / 1993 (Lw) vom 7. September 1993 wurde im Rahmen der Realisierung der Luftwaffenstruktur 4 das Luftwaffenunterstützungskommando zum 31. März 1994 zunächst aufgelöst. Seine Aufgaben sollten vom, mit Organisationsbefehl Nr. 70 / 1993 (Lw) vom 29. September 1993 zum 1. April 1994 neuaufgestellten Luftwaffenlogistikkommando weitergeführt werden. Die Einrichtung des Logistikkommandos erfolgte jedoch auf Anweisung des Staatssekretärs nicht; stattdessen wurde durch Organisationsbefehl Nr. 124/ 1993 mit Wirkung ab 1. April 1994 erneut ein Luftwaffenunterstützungskommando aufgestellt, dem das Materialamt der Luftwaffe sowie die Luftwaffenversorgungsregimenter 1, 2, 3, 4, 5 und 8 in jeder Hinsicht nachgeordnet wurden. Gleichzeitig wurden die Technischen Schulen der Luftwaffe 1 und 3 sowie die Luftwaffenmusikkorps aus der Struktur des Luftwaffenunterstützungskommandos herausgelöst und dem Luftwaffenamt unterstellt.

· In der Neufassung vom 5. Juli 1996 zum Organisationsbefehl Nr. 124/ 1993 wurde die Änderung des Unterstellungsverhältnisses für den Einsatz vom Bundesminister der Verteidigung unter das Luftwaffenführungskommando befohlen. Truppendienstlich blieb die Dienststelle dem Bundesministerium der Verteidigung -Führungsstab der Luftwaffe- unterstellt.

· Nach mehrmaligen Umgliederungen innerhalb des Amtes waren dem Stab des Luftwaffenunterstützungskommandos 1997 folgende Abteilungen nachgeordnet:

· - Abt. A1 Personalwesen

· Abt. A2 Militärische Sicherheit

· Abt. A3 Truppendienstliche Führung, Organisation,

· Ausbildung, Arbeitssicherheit, Umweltschutz Luftwaffe,

· - Abt. A4 Logistik Luftwaffe (zuständig für Planung und Grundlagen

· der Logistik, Logistische Führung mit Meldewesen,

· Materialerhaltung, Materialbewirtschaftung, Verkehr und

· Transport sowie Gefechtsstand- und

· Übungsunterstützung, Logistische

· Datenverarbeitungsvorhaben)

· - Abt. A6 Fernmeldewesen

· Abt. Luftwaffenrüstung (zuständig für Einführung und Planung von fliegenden

· Waffensystemen der Bundeswehr und Wehrmaterial)

· Abt. LtdSanOffz

· Abt. Verwaltung

·

· Im Rahmen der Einnahme der Luftwaffenstruktur 5 wurde das Luftwaffenunterstützungskommando durch Organisationsbefehl Nr. 18 / 2001 (Lw) vom 22. Februar 2001 zum 30. September 2001 aufgelöst. Seine Aufgaben wurden teilweise vom neu aufgestellten Luftwaffenmaterialkommando (Organisationsbefehl Nr. 17/ 2001 (Lw) vom 30. März 2001) wahrgenommen.

· Mit der Schaffung des Luftwaffenunterstützungskommandos erfolgte eine Entlastung der Einsatzverbände von logistischen Aufgaben und die Neustrukturierung und Zentralisierung der logistischen Einsatzunterstützung. Das Luftwaffenunterstützungskommando war mit seinen unterstellten Bereichen nunmehr die oberste logistische Dienststelle der Luftwaffe und für die Versorgung der Luftwaffe zuständig.

· Der Auftrag des Luftwaffenunterstützungskommandos bestand aus einem truppendienstlichen und einem Fachauftrag.

· Als Höhere Kommandobehörde beinhaltete der truppendienstliche Auftrag:

· das Führen der unterstellten Großverbände und Dienststellen im Frieden, in der Krise und im Krieg

· das Mitwirken bei der logistischen Planung der nationalen und NATO- Kommandobehörden sowie Vorbereiten des Einsatzes auf der Grundlage der nationalen und NATO-Organisationspläne nach Weisung des BMVg

· die Durchsetzung der von anderen Fachkommandos der Luftwaffe erlassenen Anweisungen im unterstellten Bereich.

· Als Fachkommando arbeitete das Luftwaffenunterstützungskommando mit den anderen Fachkommandos, mit den Kommandobehörden der Streitkräfte, des Heeres und der Marine, mit den nationalen Kommandos und Dienststellen der Alliierten und in Einzelfällen unmittelbar mit den NATO-Kommandobehörden zusammen. Im Verbund mit den nachgeordneten Dienststellen erfüllte es dabei folgende Aufgaben:

· Sicherstellen aller logistischen Unterstützungsaufgaben für die Luftwaffe (Transport von Personal und Material) sowie die anderen Teilstreitkräfte im Rahmen der der Luftwaffe übertragenen Materialverantwortung

· Planung und Durchführung der technisch-logistischen Ausbildung für die gesamte Luftwaffe sowie die Heeres- und Marineflieger

· Entwickeln und Betreiben von logistischen Verfahren

· Logistische Unterstützung anderer Teilstreitkräfte

· Inspizierung aller Verbände und Dienststellen der Luftwaffe sowie bestimmter Verbände der Marineflieger auf dem Gebiet der Materialerhaltung und -verwaltung

· Mitarbeit im Entwicklungs- und Beschaffungsgang für neue Waffensysteme und Geräte

· Planung, Steuerung, Kontrolle und Bewirtschaftung der Haushaltsmittel für die Materialerhaltung

Kommandierender General:

GenLt Hauser, Hellmuth 11.10.1970 - 30.09.1974

GenLt Haeffner, Paul 01.10.1974 - 30.09.1977

GenLt Obleser, Friedrich 01.10.1977 - 30.09.1978

GenLt Meissner, Wolfgang 01.10.1978 - 31.03.1981

GenLt Thierschmann, Claus 01.04.1981 - 31.03.1986

GenLt Hertel, Günter 01.04.1986 - 30.09.1991

GenLt Klatte, Peter 01.10.1991 - 31.12.1993

GenMaj Schlieper, Andries 03.1994 - (1996/1997)

GenMaj Richter, Karl- Heinz (1996/1997) - 2000

GenMaj Krause, Ulf 03.2000 - 30.09.2001

Chef des Stabes:

Oberst i.G. Schmidt, Hermann 10.1970 - 03.1974

Oberst i.G. Paschke, Rainer 04.1974 - 09.1974

Oberst i.G. Kruse, Gerhard 10.1974 - 03.1977

Oberst i.G. Rekittke, Diether 04.1977 - 09.1977

Oberst i.G. Jaenisch, Wolfgang 10.1977 - 03.1981

Oberst i.G. Wibel, Detlef 04.1981 - 06.1983

Oberst i.G. Opel, Manfred 07.1983 - 03.1985

Oberst i.G. Wissing, Dr. Josef 04.1985 - 09.1987

Oberst i.G. Roeder, Wolf Dietrich v. 10.1987 - 09.1992

Oberst i.G Döring, Wolfgang 10.1992 - 30.09.1993

Oberst i.G. Kügler, Eckehard 01.10.1993 - (1995)

Oberst i.G. Knepper, Klaus (1995) - (1999)

Oberst i.G. Brinkmann, Clemens (1999)- 30.09.2001

Bestandsbeschreibung

Informationen zum Bestand

Die Aufstellung des Luftwaffenunterstützungskommandos erfolgte im Rahmen der Einnahme der Luftwaffenstruktur 2 gemäß Aufstellungsbefehl Nr. 339 (Luftwaffe) vom 25. September 1970 zum 1. Oktober 1970 in Köln-Wahn. Sein Vorgänger war die Inspektion Versorgung und Truppentechnik im Luftwaffenamt, die mit gleichem Befehl als selbständige Dienststelle aufgelöst und als Inspektion Versorgung und Truppentechnik der Luftwaffe im Luftwaffenunterstützungskommando eingegliedert wurde. Als eine der drei Höheren Kommandobehörden wurde die Dienststelle truppendienstlich dem Inspekteur der Luftwaffe und für den Einsatz dem Bundesminister der Verteidigung direkt nachgeordnet. Dem Luftwaffenunterstützungskommando in jeder Hinsicht unterstellt waren, zur Unterstützung der fliegenden Verbände im Einsatz und zu ihrer materiellen Versorgung,

  • das Materialamt der Luftwaffe,

  • die Luftwaffenunterstützungsgruppe Nord in Münster mit den nachgeordneten Verbänden:

  • Luftwaffenversorgungsregiment 2, Diepholz,

  • Luftwaffenversorgungsregiment 5, Essen,

  • Luftwaffenversorgungsregiment 6, Oldenburg,

  • Luftwaffenversorgungsregiment 7, Husum,

  • Luftwaffenversorgungsregiment 8, Mechernich,

  • Fernmelderegiment 11, Osnabrück,

  • Materialkontrollzentrum Nord, Diepholz,

  • Technische Schule der Luftwaffe 3, Fassberg,

  • Luftwaffenpionierkompanie 2,

  • Luftwaffenmusikkorps 3, Münster,

  • Luftwaffenmusikkorps 4, Hamburg

und

  • die Luftwaffenunterstützungsgruppe Süd in Karlsruhe mit den nachgeordneten Verbänden:

  • Luftwaffenversorgungsregiment 1, Erding,

  • Luftwaffenversorgungsregiment 3, Landsberg,

  • Luftwaffenversorgungsregiment 4, Trier,

  • Fernmelderegiment 12, Karlsruhe-Neureut,

  • Luftwaffenpionierkompanie 1, Fürstenfeldbruck,

  • Materialkontrollzentrum Süd, Erding,

  • Technische Schule der Luftwaffe 1, Kaufbeuren

  • Nachschubschule der Luftwaffe, Erding

  • Luftwaffenmusikkorps 1, Neubiberg,

  • Luftwaffenmusikkorps 2, Karlsruhe

Das Materialamt der Luftwaffe war zuständig für die Planung, Disponierung und Überwachung der Materialwirtschaft der Luftwaffe auf der Grundlage der vom Verteidigungsministerium und dem Luftwaffenunterstützungskommando erlassenen Weisungen.

Die Luftwaffenunterstützungsgruppen Nord und Süd waren mit den Ihnen unterstellten Luftwaffenversorgungsverbänden, Schulen und Dienststellen für die Durchführung der vom Luftwaffenunterstützungskommando geplanten und gesteuerten Versorgung ihres regionalen Bereiches und für zugewiesene Leitaufgaben verantwortlich.

Zur Durchführung der logistischen Aufgaben standen den Luftwaffenunterstützungsgruppenkommandos die Luftwaffenversorgungsregimenter zur Verfügung. In diesen Regimentern befanden sich die eigentlichen logistischen Einrichtungen, die zentral und spezialisiert Unterstützungsaufgaben leisteten. Als gemischte Verbände bestanden sie aus den Komponenten der Materialbewirtschaftung (Depots), der Materialerhaltung (Werften) und des Transports (Kraftfahrzeug-Transportstaffeln).

An den Technischen Schulen sowie der Nachschubschule der Luftwaffe wurden hauptsächlich die lehrgangsgebundene Fachausbildung des logistischen Personals durchgeführt. Die Materialkontrollzentren der Luftwaffe hatten die Aufgabe, das im Bereich der Luftwaffendepots vorhandene Material nachzuweisen und zu disponieren, Folgebeschaffungen einzuleiten und Vorschläge für Aussonderungen, Abschub und Verwertung von Material zu erarbeiten.

Als Großverband der Luftwaffe wird das Luftwaffenunterstützungskommando durch einen Kommandeur geführt. Der Kommandeur verfügt über einen Stab mit nachgeordneten Abteilungen.

1972 war der Stab in folgende Abteilungen gegliedert:

  • Abt. A1 Personalplanung und -bearbeitung, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

  • Abt. A2 Lage, militärische Sicherheit mit den Gruppen

A2 I Organisation

A2 II Ausbildung

  • Abt. A3 Einsatz, Übungen, Organisation, Ausbildung

  • Abt. A4 Logistische Unterstützung mit den Gruppen:

A4 I Logistische Planung

A4 II Logistische Führung und Steuerung

A4III Logistische Grundlagen und Verfahren

  • Abt. A6 Fernmeldeverbindungsdienst

  • Abteilung Verwaltung

  • Truppenverwaltung

  • Leitender Sanitätsoffizier

  • Leitender Geophysiker

  • Kommandant Stabsquartier und Stabskompanie.

Besonders hervorzuheben sind die Abteilungen A3 und A4. Die Abteilung A 3 nahm zum einen die Aufgaben der truppendienstlichen Führung und Organisation, zum anderen die Planung und Koordinierung der logistischen Ausbildung der Luftwaffe wahr. Die Gruppe A 3 I Organisation umfasste die Bereiche Führung, Einsatz, Grundsatzangelegenheiten, Übung, Meldewesen, Einsatzvorbereitung, Truppenorganisation, organisatorische Bearbeitung Material und technische Einrichtungen, Infrastruktur, Pionierwesen und Friedensstationierung. Die Gruppe A 3 II Ausbildung war verantwortlich für Grundsatzangelegenheiten, allgemeine und Sonderausbildung, Ausbildungsanerkennung, Ausbildung für Luftfahrzeugtechnik (Jet, Hubschrauber), Waffen- und Munitionstechnik, Elektronik und Instandsetzungstechnik, Militärkraftfahrwesen, Kraftfahrzeug- und Bodengerät-Technik, Betriebs- und Brandschutz, Nachschub, Transport und Truppenversorgung. Dabei erfolgte die lehrgangsgebundene Fachausbildung des logistischen Personals im Wesentlichen an den drei dem Luftwaffenunterstützungskommando zugeordneten Schulen (Technische Schule der Luftwaffe 1 und 3, Nachschubschule der Luftwaffe). Die Gruppe A 3 II nahm dabei im einzelnen folgende Hauptaufgaben wahr: Erstellung von Ausbildungsrahmenprogrammen, Prüfungsordnungen und Ausbildungsbefehlen; Überwachung der Ausbildungsdurchführung; Untersuchung der Ausbildungsdurchführung auf Wirtschaftlichkeit und Effektivität; Erarbeitung von Vorschlägen zur Verbesserung der Ausbildung durch Auswerten von Erfahrungen; Koordinierung der Ausbildung mit den Bedarfsträgern; Planung, Vorbereitung und Veranlassung der Ausbildung bei der Einführung neuer Waffensysteme sowie Erarbeitung von Ausbildungsunterlagen für die nicht lehrgangsgebundene Ausbildung in den Verbänden. Der Abteilung A 4 waren neben den logistischen Fachaufgaben schwerpunktmäßig auch der Einsatz und die Steuerung der logistischen Unterstützung der Luftwaffe zugeordnet. Die Abteilung erarbeitete die Grundlagen für die Planung und die Struktur des Logistischen Systems der Luftwaffe. Sie überwachte die Materialbedarfsdeckung und steuerte die Materialbewirtschaftung, Materialerhaltung sowie das Transportwesen im Logistischen System nach den grundsätzlichen Weisungen des Bundesministeriums der Verteidigung. Ferner war sie verantwortlich für die Planung, Steuerung und Auswertung des logistischen Melde- und Informationswesens der Luftwaffe. Darüber hinaus lenkte und überwachte sie die Arbeit des Materialamtes der Luftwaffe und der Luftwaffenunterstützungsgruppenkommandos Nord und Süd.

Entsprechend ihrem besonderen Auftrag war die Abteilung A4 in die genannten drei Gruppen mit folgenden wichtigen Aufgaben unterteilt:

  • A4 I: Logistische Planung und Struktur, logistische und betriebswirtschaftliche Grundlagen

  • A4 II: Logistische Lage und Meldewesen, Steuerung der Materialbewirtschaftung und Materialerhaltung, Transport- und Verkehrsführung

  • A4 III: Verfahrensanalysen und -organisation, EDV-Unterstützung, Materialbewirtschaftungs- und Materialerhaltungsverfahren, Betriebs- und Strahlenschutz.

Mit Organisationsbefehl Nr. 14 / 1987 (Luftwaffe) vom 10. April 1987 wurde dem Luftwaffenunterstützungskommando zum 1. Oktober 1987 zusätzlich das Lufttransportkommando mit seinen nachgeordneten Verbänden (Flugbereitschaft des Bundesministeriums der Verteidigung, Lufttransportgeschwader 61, 62, 63, Hubschraubertransportgeschwader 64, Such- und Rettungsdienstleitstelle Goch) truppendienstlich und für den Einsatz unterstellt. Organisatorisch waren dem Luftwaffenunterstützungskommando nun die Luftwaffenunterstützungsgruppen Nord und Süd mit nachgeordneten Verbänden und Dienststellen, das Materialamt der Luftwaffe mit nachgeordneten Einrichtungen sowie das Lufttransportkommando mit entsprechend unterstellten Verbänden nachgeordnet. Das Lufttransportkommando wurde zum 1. April 1992 mit der 2. Änderung zum Organisationsbefehl Nr. 11 / 1990 (Lw) vom 13. September 1990 wieder aus der Organisationsstruktur des Luftwaffenunterstützungskommandos herausgelöst und dem Luftwaffenführungskommando organisatorisch zugewiesen.

Durch den Organisationsbefehl Nr. 55 / 1993 (Luftwaffe) vom 7. September 1993 wurde im Rahmen der Realisierung der Luftwaffenstruktur 4 das Luftwaffenunterstützungskommando zum 31. März 1994 zunächst aufgelöst. Seine Aufgaben sollten mit Organisationsbefehl

Nr. 70 / 1993 (Luftwaffe) vom 29. September 1993 zum 1. April 1994 neuaufgestellten Luftwaffenlogistikkommando weitergeführt werden. Die Einrichtung des Logistikkommandos erfolgte jedoch auf Anweisung des Staatssekretärs nicht; stattdessen wurde durch Organisationsbefehl Nr. 124/ 1993 mit Wirkung ab 1. April 1994 erneut ein Luftwaffenunterstützungskommando aufgestellt, dem das Materialamt der Luftwaffe sowie die Luftwaffenversorgungsregimenter 1, 2, 3, 4, 5 und 8 in jeder Hinsicht nachgeordnet wurden. Gleichzeitig wurden die Technischen Schulen der Luftwaffe 1 und 3 sowie die Luftwaffenmusikkorps aus der Struktur des Luftwaffenunterstützungskommandos herausgelöst und dem Luftwaffenamt unterstellt.

In der Neufassung vom 5. Juli 1996 zum Organisationsbefehl Nr. 124/ 1993 wurde die Änderung des Unterstellungsverhältnisses für den Einsatz vom Bundesminister der Verteidigung unter das Luftwaffenführungskommando befohlen. Truppendienstlich blieb die Dienststelle dem Bundesministerium der Verteidigung -Führungsstab der Luftwaffe - unterstellt.

Nach mehrmaligen Umgliederungen innerhalb des Amtes waren dem Stab des Luftwaffenunterstützungskommandos 1997 folgende Abteilungen nachgeordnet:

  • Abt. A1 Personalwesen

  • Abt. A2 Militärische Sicherheit

  • Abt. A3 Truppendienstliche Führung, Organisation, Ausbildung, Arbeitssicherheit, Umweltschutz Luftwaffe,

  • Abt. A4 Logistik Luftwaffe (zuständig für Planung und Grundlagen der Logistik, Logistische Führung mit Meldewesen, Materialerhaltung, Materialbewirtschaftung, Verkehr und Transport sowie Gefechtsstand- und Übungsunterstützung, Logistische Datenverarbeitungsvorhaben)

  • Abt. A6 Fernmeldewesen

  • Abt. Luftwaffenrüstung (zuständig für Einführung und Planung von fliegenden Waffensystemen der Bundeswehr und Wehrmaterial)

  • Abt. Leitender Sanitätsoffizier

  • Abt. Verwaltung

Im Rahmen der Einnahme der Luftwaffenstruktur 5 wurde das Luftwaffenunterstützungskommando durch Organisationsbefehl Nr. 18 / 2001 (Luftwaffe) vom 22. Februar 2001 zum 30. September 2001 aufgelöst. Seine Aufgaben werden teilweise vom neu aufgestellten Luftwaffenmaterialkommando (Organisationsbefehl Nr. 17/ 2001 (Luftwaffe) vom 30. März 2001) wahrgenommen.

Mit der Schaffung des Luftwaffenunterstützungskommandos erfolgte eine Entlastung der Einsatzverbände von logistischen Aufgaben und die Neustrukturierung und Zentralisierung der logistischen Einsatzunterstützung.

Das Luftwaffenunterstützungskommando war mit seinen unterstellten Bereichen nunmehr die oberste logistische Dienststelle der Luftwaffe und für die Versorgung der Luftwaffe zuständig.

Der Auftrag des Luftwaffenunterstützungskommandos bestand aus einem truppendienstlichen und einem Fachauftrag. Als Höhere Kommandobehörde beinhaltete der truppendienstliche Auftrag:

  • das Führen der unterstellten Großverbände und Dienststellen im Frieden, in der Krise und im Krieg;

  • das Mitwirken bei der logistischen Planung der nationalen und NATO- Kommandobehörden sowie Vorbereiten des Einsatzes auf der Grundlage der nationalen und NATO-Organisationspläne nach Weisung des Bundesministeriums der Verteidigung;

  • die Durchsetzung der von anderen Fachkommandos der Luftwaffe erlassenen Anweisungen im unterstellten Bereich.

Als Fachkommando arbeitete das Luftwaffenunterstützungskommando mit den anderen Fachkommandos, mit den Kommandobehörden der Streitkräfte, des Heeres und der Marine, mit den nationalen Kommandos und Dienststellen der Alliierten und in Einzelfällen unmittelbar mit den NATO-Kommandobehörden zusammen. Im Verbund mit den nachgeordneten Dienststellen erfüllte es dabei folgende Aufgaben:

  • Sicherstellen aller logistischen Unterstützungsaufgaben für die Luftwaffe (Transport von Personal und Material) sowie die anderen Teilstreitkräfte im Rahmen der Luftwaffe übertragenen Materialverantwortung;

  • Planung und Durchführung der technisch-logistischen Ausbildung für die gesamte Luftwaffe sowie die Heeres- und Marineflieger

  • Entwickeln und Betreiben von logistischen Verfahren;

  • Logistische Unterstützung anderer Teilstreitkräfte;

  • Inspizierung aller Verbände und Dienststellen der Luftwaffe sowie bestimmter Verbände der Marineflieger auf dem Gebiet der Materialerhaltung und -verwaltung;

  • Mitarbeit im Entwicklungs- und Beschaffungsgang für neue Waffensysteme und Geräte;

  • Planung, Steuerung, Kontrolle und Bewirtschaftung der Haushaltsmittel für die Materialerhaltung.

Kommandierender General:

GenLt Hauser, Hellmuth 11.10.1970 - 30.09.1974

GenLt Haeffner, Paul 01.10.1974 - 30.09.1977

GenLt Obleser, Friedrich 01.10.1977 - 30.09.1978

GenLt Meissner, Wolfgang 01.10.1978 - 31.03.1981

GenLt Thierschmann, Claus 01.04.1981 - 31.03.1986

GenLt Hertel, Günter 01.04.1986 - 30.09.1991

GenLt Klatte, Peter 01.10.1991 - 31.12.1993

GenMaj Schlieper, Andries 18.01.1994 - 31.03.1997

GenMaj Richter, Karl- Heinz 01.04.1997 - 31.03.2000

GenMaj Krause, Ulf 01.04.2000 - 30.03.2001

Chef des Stabes:

Oberst i.G. Schmidt, Hermann 01.10.1970 - 28.02.1974

Oberst i.G. Paschke, Rainer 01.03.1974 - 30.09.1974

Oberst i.G. Kruse, Gerhard 01.10.1974 - 31.03.1977

Oberst i.G. Rekittke, Diether 01.04.1977 - 30.09.1977

Oberst i.G. Jaenisch, Wolfgang 01.10.1977 - 31.03.1981

Oberst i.G. Wibel, Detlef 01.04.1981 - 30.06.1983

Oberst i.G. Opel, Manfred 01.07.1983 - 31.03.1985

Oberst i.G. Wissing, Dr. Josef 01.04.1985 - 30.09.1987

Oberst i.G. Roeder, Wolf Dietrich v. 01.10.1987 - 30.09.1992

Oberst i.G Döring, Wolfgang 01.10.1992 - 30.09.1993

Oberst i.G. Kügler, Eckehard 01.10.1993 - 31.03.1995

Oberst i.G. Knepper, Klaus 01.04.1995 - 31.03.1999

Oberst i.G. Brinkmann, Clemens 01.04.1999 - 31.03.2001

Oberst i.G Land, Wolfgang 01.04.2001 - 30.09.2001

Inhaltliche Charakterisierung

Etwa die Hälfte der Überlieferung sind Berichte (Inspizierungsberichte) und Protokolle (Prüfungsprotokolle, Protokolle von Dienstbesprechungen). Das restliche Schriftgut setzt sich vorrangig zusammen aus Befehlen und Anweisungen, allgemeinen Organisationsunterlagen, Unterlagen aus der Verwaltung, Haushalts- und Rechnungswesen, zu Waffensystemen und Gerät sowie zu Personal und Personalführung. Daneben sind Übungen sowie die Beteiligung der Bundeswehr an Einsätzen von KFOR (Kosovo Force), SFOR (Stabilization Force) und IFOR (Implementation Force) in mehreren Akten dokumentiert. In kleinerer Zahl sind Einsatz- und Militärische Tagebücher überliefert. Hervorzuheben sind ca. 15 Akten mit Verbandsbilanzen von Luftwaffenversorgungsregimentern sowie einer Materialsammlung mit Fotografien und Dias zur Erstellung einer Chronik für das Luftwaffenunterstützungskommando.

Erschließungszustand

Online-Findbuch

Zitierweise

BArch BL 28/...

Related Units of Description

  • Amtliche Druckschriften

  • Amtsdrucksachenbestand BLD 11 Luftwaffenunterstützungskommando

  • Literatur

  • Markus, Werner: Die Bundeswehr. Geschichte, Aufbau, Aufgaben, München, 1972;

  • Das Luftwaffenunterstützungskommando 1970 - 1981, Bonn, 1981;

  • Teuber, Reinhard: Die Bundeswehr 1955 - 1995, Norderstedt, 1996;

  • Kügler, Eckehard: Chronik des Luftwaffenunterstützungskommandos 1970 - 2001 S.L., [ca. 2003] [Drucker:Rösrath/Hoffnungsthal: ] [Naus ]

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