Heerestruppenbrigade

Identifier
BH 9-43
Language of Description
German
Dates
1 Jan 2002 - 31 Dec 2013
Level of Description
Collection
Languages
  • German
Source
EHRI Partner

Extent and Medium

Schriftgut

84 Aufbewahrungseinheiten

1,2 laufende Meter

Creator(s)

Scope and Content

Bestandsbeschreibung

Die Heerestruppenbrigade mit Sitz Bruchsal war seit dem 1. Januar 2008 der Division Luftbewegliche Operationen unterstellt. Mit ihren rund 3.500 Soldaten ergänzte die Brigade die Divisionen und Brigaden der Stabilisierungskräfte mit Kräften der ABC-Abwehr, Flugabwehr und Artillerie. Nach der Übergabe der Fähigkeit Flugabwehr vom Heer an die Luftwaffe, wurde das Panzerflugabwehrkanonenbataillon 12 in Hardheim am 1. Januar 2011 in das Sicherungsbataillon 12 umgewandelt, welches die Grundausbildung für die Division Luftbewegliche Operation und den Test und die Ausbildung für das System Infanterist der Zukunft - erweitertes System übernahm.

Die Heerestruppenbrigade ging aus dem Heerestruppenkommando hervor, das am 1. April 2002 als Äquivalent eines Divisionskommandos in Koblenz aufgestellt wurde und unmittelbar dem Heeresführungskommando unterstand. Das Heerestruppenkommando wuchs schnell zur umfangreichsten Kommandobehörde des Feldheeres auf und hat in seiner Vergangenheit über 26.000 aktive Soldaten und etwa 33.000 Reservisten geführt. Es vereinte die Fähigkeiten der Kampfunterstützungs- und Logistikkräfte des Heeres unter einem Kommando und war mit seinen Fähigkeiten wichtiger Bestandteil der deutschen Streitkräfte hinsichtlich der Ausbildung und den weltweiten Einsatz. Von Beginn an unterstützte das Heerestruppenkommando mit seinen speziellen Fähigkeiten wie Wasseraufbereitung oder Aufklärung mit dem System „LUNA" die laufenden Kontingente bei SFOR und EUFOR, KFOR sowie ISAF. Im Jahre 2003 waren außerdem ABC-Abwehrspezialisten des Kommandos an der „Operation Enduring Freedom" in Kuwait beteiligt. 2005 unterstützten die Pionierkräfte des Kommandos in den Vereinigten Arabischen Emiraten die Ausbildung irakischer Pioniere. Die Soldaten des Heerestruppenkommandos kamen daneben auch im Inland sowie bei der Katastrophenhilfe zum Einsatz: 2002 beim Elbe-Hochwasser, 2003 bei der Schneekatastrophe im Münsterland, 2006 bei der Vogelgrippe auf Rügen und bei der Schneekatastrophe in Süddeutschland sowie bei der Absicherung von Staatsbesuchen und der Fußball-Weltmeisterschaft 2006.

Bereits im Sommer 2005 wurde das Heerestruppenkommando durch die Transformation der Bundeswehr in Größe und Struktur verändert, als es die Logistikbrigade 100 an das Wehrbereichskommando I abgab. Es folgten im Sommer 2006 die Abgabe der Pionierbrigade 100 und der Artilleriebrigade 100 an die 1. Panzerdivision sowie die Auflösung der Logistikbrigade 200. Im Herbst 2007 schloß sich die Verlegung des Kommandostabes von Koblenz nach Bruchsal an. Der Appell am 10. Dezember 2007 vor dem Bruchsaler Barockschloß stellte den letzten Transformationsschritt des Heerestruppenkommandos dar: Das Kommando wurde zu einer Brigade transformiert, zugleich wurden die ABC-Abwehrbrigade 100 und die Flugabwehrbrigade 100 aufgelöst. Mit seinen verbliebenen rund 3.500 Soldaten der ABC-Abwehr-, Artillerie- und Flugabwehrtruppe wurde das Heerestruppenkommando zum 1. Januar 2008 der Division Luftbewegliche Operationen unterstellt. Am 1. Juli 2008 folgte die Umbenennung des Kommandos in „Heerestruppenbrigade".

Der Auftrag der Heerestruppenbrigade beinhaltete: die truppendienstliche Führung seiner unterstellten Truppenteile, die Koordination der Einsatzbereitschaft dieser Kräfte, die Befähigung der Truppenteile zur Wahrnehmung ihrer Aufgaben im Rahmen von Operationen verbundener Kräfte, die fachliche Beratung der zu unterstützenden Brigaden in Fragen des Einsatzes von Flugabwehr-, ABC-Abwehr- und Artilleriekräften sowie die Unterstützung der Division Luftbewegliche Operationen und anderer Divisionen des Heeres bei Ausbildung, Übung und Einsatz durch die Abstellung von Flugabwehr-, ABC-Abwehr- und Artilleriekräften. Vor der Abgabe der Flugabwehrkräfte an die Luftwaffe war die Heerestruppenbrigade mit der Einführung des Flugabwehrsystems "Nächstbereichschutz Counter-Rocket Artillery and Mortar" (NBS/CRAM) "MANTIS" beauftragt. Aufgrund ihrer Spezialisierung waren die Soldaten der Heerstruppenbrigade ständig an den meisten Auslandseinsätzen der Bundeswehr beteiligt, in den Kontingenten von ISAF, KFOR und EUFOR, aber auch bei OEF sowie der Mission ATALANTA. Die Heerestruppenbrigade stellte insbesondere im Frühjahr 2010 den ersten Artilleriezug Panzerhaubitze 2000 in Afghanistan und ganzjährig das ORF-Bataillon 2012 im Kosovo.

Die Heerestruppenbrigade in Bruchsal gliederte sich bis zur Auflösung der Brigade am 30. Juni 2013 in die Stabskompanie (Bruchsal), das ABC-Abwehrregiment 750 "BADEN" (Bruchsal), das Artillerielehrregiment 345 (Kusel), das Sicherungsbataillon 12 (Hardheim) und die leichte ABC-Abwehrkompanie 120 (Sonthofen).

Kommandeure (2002 - 2013)

Heerestruppenkommando (2002 - 2007)

Gen.Maj. Wolf, Ulrich 02.01.2002 - 15.07.2004

Gen.Maj. Lutz, Ernst Heinrich 15.07.2004 - 10.12.2007

Heerestruppenbrigade (2008 - 2013)

Brig.Gen. Liechtenauer, Bernhard 10.12.2007 - 18.07.2012

  • Oberst Hilpert, Fred 18.07.2012 - 30.06.2013

  • Der stellvertretende Kommandeur Oberst Fred Hilpert wurde bis zur Auflösung mit der Brigadeführung beauftragt.

Inhaltliche Charakterisierung

Der Bestand umfasst die Chronik des Heerestruppenkommandos, Umgliederung vom Heerestruppenkommando zur Heerestruppenbrigade, Umgliederung und Auflösung der Heeresflugabwehrkräfte und Abgabe der Waffensysteme an die Luftwaffe, das Pressearchiv der Heerestruppenbrigade, die Einsatzgestellungen des Heerestruppenkommandos und der Heerestruppenbrigade, Untersuchungen und Vorschläge zur Umsetzung der Neuausrichtung der Bundeswehr sowie Befehle und Protokolle.

Umfang, Erläuterung

83 AE Schriftgut und eine DVD

Zitierweise

BArch BH 9-43/...

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  • Verwandtes Archivgut im Bundesarchiv

  • BH 8-15

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