Panzergrenadierbrigade 32

Identifier
BH 9-32
Language of Description
German
Dates
1 Jan 1952 - 31 Dec 1996
Level of Description
Collection
Languages
  • German
Source
EHRI Partner

Extent and Medium

Schriftgut

24 Aufbewahrungseinheiten

0,8 laufende Meter

Creator(s)

Scope and Content

Geschichte des Bestandsbildners

Heeresstruktur 1 (1956 - 1959)

Die ersten Planungen für die sogenannte Heeresstruktur 1 waren darauf ausgerichtet, möglichst schnell einen deutschen Beitrag zur NATO zu leisten. Unter Verteidigungsminister Franz-Josef Strauß wurde der Friedensumfang des Feldheeres Ende 1956 auf zunächst 195.000 Soldaten festgelegt. An dem bereits unter seinem Vorgänger Blank vorgesehenen NATO-Beitrag von zwölf Divisionen wurde festgehalten, wenn auch bei der Personalstärke Abstriche gemacht werden mußten (Ende 1958 betrug die IST-Stärke des Heeres etwa 100.000 Mann). Um die außerordentlich schnelle Aufstellung überhaupt realisieren zu können, wurden neu aufgestellte Verbände etwa im Halbjahresrhythmus geteilt und aufgefüllt. Diese notwendige Vorgehensweise ging jedoch zu Lasten des Erreichens der Einsatzbereitschaft. So konnte die NATO-Unterstellung aller zwölf Divisionen nicht wie geplant 1959 abgeschlossen werden.

Aufgabe des Feldheers war es, im Rahmen der NATO-Strategie gemeinsam mit anderen NATO-Streitkräften, einen eingedrungenen Feind zurückzuwerfen und verlorenes Territorium zurückzugewinnen. Der Kampfpanzer M 47 war während der Hee-resstruktur 1 das Hauptwaffensystem des Heeres.

Die Aufstellung der Panzerkampfgruppe B 3 erfolgte am 16. Juli 1956 in Schleswig. Im Februar 1958 wurde die Kampfgruppe nach Schwanewede verlegt. In der Heeresstruktur 1 unterstanden der Kampfgruppe B 3:

  • Panzerbataillon 13

  • Panzergrenadierbataillon 13

  • Panzerbataillon 23

  • Panzergrenadierbataillon 23

Das Panzergrenadierbataillon 23 gab im Oktober 1958 ein Drittel seines Personals zur Aufstellung des Panzergrenadierbataillons 82 nach Lüneburg ab. Die Stabskompanie verlegte am 3. April 1958 nach Schwanewede.

Heeresstruktur 2 (1959 - 1970)

Schon Ende 1959 konnte die Umgliederung des Heeres als weitgehend abgeschlossen betrachtet werden. Zu diesem Zeitpunkt waren elf Divisionen mit insgesamt 27 Brigaden aufgestellt und das Heer verfügte über 148.000 Mann. Im Rahmen der Neugliederung waren die Grenadierdivisionen in Panzergrenadierdivisionen umbenannt worden. 1970 betrug der Personalumfang des Heeres gut 300.000 Mann.

In der neuen Heeresstruktur wurde auch die Ausrüstung des Heeres wesentlich verbessert. Die Panzerkompanien erhielten jeweils 17 amerikanische Kampfpanzer Typ M, die Panzergrenadierkompanien wurden mit dem Schützenpanzer HS 30 ausgestattet. In der zweiten Hälfte der 60er Jahre erfolgte die Beschaffung einer neuen Waffengeneration mit den deutschen Waffensystemen Kampfpanzer LEOPARD, Schützenpanzer MARDER, dem Kanonen- und Raketenjagdpanzer sowie dem Mannschaftstransportpanzer M 113 und dem Transporthubschrauber Bell UH-1D.

Im Rahmen der Überführung in die Heeresstruktur 2 erfolgte am 16. März 1959 die Umbenennung in Panzergrenadierbrigade 32. Ende 1959 bestand die Brigade aus:

  • Panzergrenadierbataillon 323 (Aufstellung 16. Januar 1958 in Hamburg aus Abgaben des Panzergrenadierbataillons 23 und des Panzergrenadierbataillons 13, Hemer)

  • Panzerbataillon 324 (ehem. Panzerbataillon 23)

  • Panzergrenadierbataillon 322 (Aufstellung 1. April 1959 in Schwanewede aus 3. / Grenadierbataillon 61, Braunschweig und Abgaben des Panzergrenadierbataillons 13, Lehrbataillon Heeresoffizierschule I, Hannover)

  • Stabskompanie (Aufstellung 16. Juli 1956 in Schleswig)

  • Panzerjägerkompanie 320 (Aufstellung 1. April 1959 in Schwanewede aus 1. / Panzerjägerbataillon 3, Neumünster)

  • Versorgungsbataillon 326 (Aufstellung 1. November 1959 in Delmenhorst)

  • Panzeraufklärungskompanie 320 (Aufstellung 1. Juni 1959 in Barme)

  • Panzerpionierkompanie 320 (Aufstellung 1. Juni 1959 in Barme aus Abgaben des schweren Pionierbataillons 719, Köln-Longerich)

Die Panzergrenadierbrigade 32 gehörte mit der Panzerbrigade 33 und der Panzer-grenadierbrigade 31 zur 11. Panzergrenadierdivision. Stationierungsraum waren Bremen und das niedersächsische Umland.

Das Versorgungsbataillon 326 verlegte am 1. Juni 1960 von Delmenhorst nach Bremen. 1961 erfolgte die Verlegung der Panzeraufklärungskompanie 320 von Barme nach Schwanewede, wo sie 1963 aufgelöst wurde. Ein Teil der aufgelösten Kompanie wurde am 1. März 1963 der Stabskompanie als Spähzug eingegliedert. In Schwanewede wurde am 1. April 1961 das Feldartilleriebataillon 325 aus Einheiten und Teileinheiten des III. Korps aufgestellt und mit der Feldhaubitze 105 mm ausgerüstet. Der ABC-Abwehrzug 320 stellte 1964 in Barme auf und verlegte im selben Jahr nach Schwanewede. Der Zug gliederte am 16. Oktober 1966 zur ABC-Abwehrkompanie um.

Heeresstruktur 3 (1970 - 1979)

Ende der sechziger Jahre hatte sich die militärpolitische Lage wesentlich geändert. Die Verstärkung der sowjetischen Luftlandekomponente und die daraus resultierende größere Gefährdung rückwärtiger Gebiete machte das Ergreifen von Gegenmaßnahmen notwendig. Um die Großverbände an das Gelände des jeweiligen Einsatzraums anzupassen, wurde das Jägerkonzept entwickelt. Danach wurden zwei Panzergrenadierdivisionen (die 2. und die 4.) sowie ihre Brigaden in Jägerdivisionen und -brigaden umgegliedert. Außerdem wurden den Korps Panzerregimenter und Luft-landebrigaden für den Einsatz unterstellt, die sie im Verteidigungsfall als Reserve und Mittel der Schwerpunktbildung einsetzen konnten.

Ende 1971 unterstanden den Divisionen des Feldheeres 13 Panzer-, elf Panzergrenadier-, vier Jäger-, drei Fallschirmjäger- und zwei Gebirgsbrigaden.

Als Reaktion auf die weitere Aufrüstung der Sowjetunion wurde die Bundeswehr in der zweiten Hälfte der 70er Jahre mit neuem Wehrmaterial versehen. Es handelte sich dabei um die Panzerabwehrlenkraketen HOT und MILAN, den Flugabwehrkanonenpanzer GEPARD, den Kampfpanzer LEOPARD 2, den Flugabwehrpanzer ROLAND und den Panzerabwehrhubschrauber.

1971 wurde die ABC-Abwehrkompanie aus der Brigade herausgelöst, das Versorgungsbataillon 326 gab die 2. (Sanitäts-) Kompanie an das Sanitätsbataillon 11 ab und das Feldartilleriebataillon 325 wurde in Panzerartilleriebataillon 325 umbenannt.

Der Spähzug wurde am 1. Oktober 1972 aus der Stabskompanie der Panzergrenadierbrigade 32 herausgelöst und als selbständiger Panzerspähzug 320 geführt. Am 1. Oktober 1979 erfolgte die Wiedereingliederung in die Stabskompanie.

Das Versorgungsbataillon 326 löste zum 30. September 1972 auf, am 1. Oktober entstanden die Instandsetzungskompanie 320 und die Nachschubkompanie 320. 1973 wurde die von der Instandsetzungskompanie 320 abgegebene Umschlagstaffel in die Nachschubkompanie 320 eingegliedert.

Die Umbenennung des Feldartilleriebataillons 325 in Panzerartilleriebataillon erfolgte im Jahre 1971, die Verlegung des Bataillons 325 von Schwanewede nach Neuenkirchen fand 1973 statt. Das Panzergrenadierbataillon 321 wurde am 30. September 1973 aufgelöst.

Heeresstruktur 4 (1980 - 1992)

Diese neue Struktur war ausgelegt auf größere Flexibilität beim Einsatz der Kräfte und sollte ein schnelleres Bilden und Verlagern von Schwerpunkten im Gefecht ermöglichen. Die Umgliederung des Feldheeres in die Heeresstruktur 4 begann am 1. Oktober 1980 und war bereits Ende 1981 abgeschlossen. Die wesentlichen Veränderungen ergaben sich auf der Ebene der Brigaden und der Bataillone. Unter Beibehaltung eines hohen Präsenzgrades sollten kleinere Kampfverbände in größerer Zahl und einer somit höheren Führerdichte entstehen. Die Anzahl der Kampftruppenba-taillone erhöhte sich in den Brigaden von drei auf vier. Des weiteren wurden gemischte Panzer- und Panzergrenadierbataillone eingerichtet. Die 36 aktiven Brigaden gliederten sich in 17 Panzer-, 15 Panzergrenadier-, drei Luftlande- und eine Gebirgsjägerbrigade.

1982 unterstanden der Brigade:

  • Panzergrenadierbataillon 321 (Neuaufstellung 1. Oktober 1981 in Schwanewede)

  • Panzergrenadierbataillon 322

  • Panzergrenadierbataillon 323

  • Panzerbataillon 324

  • Panzerartilleriebataillon 325

  • Stabskompanie

  • Panzerjägerkompanie 320

  • Panzerpionierkompanie 320

  • Instandsetzungskompanie 320

  • Nachschubkompanie 320

  • Feldersatzbataillon 114

Das Panzergrenadierbataillon 321 (neu) entstand aus der 4. / Panzergrenadierbataillon 322, der 4. / Panzergrenadierbataillon 323, einer neu aufgestellten Kompanie des Panzerbataillons 324 und der gekaderten 1. Kompanie als gemischtes Kampftruppenbataillon. Am 1. April 1982 wurde der Spähzug der Brigade erneut aus der Stabskompanie ausgegliedert und dem Panzeraufklärungsbataillon 11 zugeordnet.

Im Rahmen der Auflösung der 11. Panzergrenadierdivision wurde die Panzergrenadierbrigade 32 am 1. Oktober 1993 der 1. Panzerdivision unterstellt. Dabei übernahm die Brigade das Panzerbataillon 73, das Panzerbataillon 74 und die Panzerjägerkompanie 70 von der Panzergrenadierbrigade 7. Das Panzerbataillon 324, das Feldersatzbataillon 114 und die Panzerjägerkompanie 320 wurden aufgelöst, die In-standsetzungskompanie 320 und die Nachschubkompanie 320 wurden dem Instandsetzungsbataillon 3 und dem Nachschubbataillon 11 unterstellt. Erhalten blieben neben der Stabskompanie die Panzerpionierkompanie 320, das Panzergrenadierbataillon 322 und das Panzerartilleriebataillon 325.

Die Panzergrenadierbrigade 32 wird seit Anfang 1997 als Geräteeinheit geführt.

Die Brigade leistete folgende Katastropheneinsätze:

Februar 1962: Sturmfluteinsatz an Weser, Lesum und Jadebusen

1963: Heizöltransporte in Bremen während des Verkehrsnotstandes

Januar 1976: Sturmfluteinsatz

August 1976: Dürrekatastropheeinsatz, insbesondere Gestellung von Transportraum

1979: Schneekatastropheneinsatz in den Landkreisen Osterholz, Cuxhaven und in Bremen

1979: Bergungs- und Aufräumarbeiten nach Explosionsunglück in der Rolandmühle in Bremen

März 1981: Einsatz am Habenhauser Deich in Bremen

Kommandeure Panzergrenadierbrigade 32:

Oberst Wolff 07.1956 - 31.10.1958

Oberst Ferber, Ernst 01.11.1958 - 30.06.1961

Oberst Voigt 01.07.1961 - 30.09.1963

Brig.Gen. Karst, Heinz 01.10.1963 - 02.11.1967

Oberst Usener, Hermann 03.11.1967 - 30.09.1970

Brig.Gen. Schmelz, Günther 01.10.1970 - 30.11.1975

Brig.Gen. Ohm, Gerhard 01.12.1975 - 31.03.1981

Oberst Wallmann, Horst 01.04.1981 - 31.03.1983

Brig.Gen. Richter, Ekkehard 01.04.1983 - 1987

Oberst Frühhaber, Klaus 1987 - 1990

Brig.Gen. Tessmer, Friedmar 1990 - 31.12.1994

Oberst Schneider, Jochen 01.01. 1995 - 1996

Überlieferung

Brigade-, Jahres-, Jahresausbildungs- und Standortbefehle; Lebensregeln des Kommandeurs an junge Offiziere; Militärisches Tagebuch mit Befehlssammlung; Stabsbesprechungen; Unterlagen zur Geschichte der Panzergrenadierbrigade 32 1956 - 1983

Erschließungszustand (Kommentar)

Abgabeverzeichnis; unbearbeitet

Umfang (Erläuterung)

20 AE, Letzte Archivnummer: 20,

Amtliche Druckschriften

Amtsdrucksachenbestand BHD 41 Brigadestäbe (darin: 25 Jahre Panzergrenadierbrigade 32 und Standortverwaltung in Schwanwede, 1983)

Literatur

Reinhard Teuber: Die Bundeswehr 1955 - 1995, Norderstedt, 1996

Verfasser/Stand

MA 3; 2004

1,2

Bestandsbeschreibung

Heeresstruktur 1 (1956 - 1959)

Die ersten Planungen für die sogenannte Heeresstruktur 1 waren darauf ausgerichtet, möglichst schnell einen deutschen Beitrag zur NATO zu leisten. Unter Verteidigungsminister Franz-Josef Strauß wurde der Friedensumfang des Feldheeres Ende 1956 auf zunächst 195.000 Soldaten festgelegt. An dem bereits unter seinem Vorgänger Blank vorgesehenen NATO-Beitrag von zwölf Divisionen wurde festgehalten, wenn auch bei der Personalstärke Abstriche gemacht werden mussten (Ende 1958 betrug die IST-Stärke des Heeres etwa 100.000 Mann). Um die außerordentlich schnelle Aufstellung überhaupt realisieren zu können, wurden neu aufgestellte Verbände etwa im Halbjahresrhythmus geteilt und aufgefüllt. Diese notwendige Vorgehensweise ging jedoch zu Lasten des Erreichens der Einsatzbereitschaft. So konnte die NATO-Unterstellung aller zwölf Divisionen nicht wie geplant 1959 abgeschlossen werden. Aufgabe des Feldheers war es, im Rahmen der NATO-Strategie gemeinsam mit anderen NATO-Streitkräften, einen eingedrungenen Feind zurückzuwerfen und verlorenes Territorium zurückzugewinnen. Der Kampfpanzer M 47 war während der Heeresstruktur 1 das Hauptwaffensystem des Heeres.

Die Aufstellung der Panzerkampfgruppe B 3 erfolgte am 16. Juli 1956 in Schleswig. Im Februar 1958 wurde die Kampfgruppe nach Schwanewede verlegt. In der Heeresstruktur 1 unterstanden der Kampfgruppe B 3:

Panzerbataillon 13

Panzergrenadierbataillon 13

Panzerbataillon 23

Panzergrenadierbataillon 23

Das Panzergrenadierbataillon 23 gab im Oktober 1958 ein Drittel seines Personals zur Aufstellung des Panzergrenadierbataillons 82 nach Lüneburg ab. Die Stabskompanie verlegte am 3. April 1958 nach Schwanewede.

Heeresstruktur 2 (1959 - 1970)

Schon Ende 1959 konnte die Umgliederung des Heeres als weitgehend abgeschlossen betrachtet werden. Zu diesem Zeitpunkt waren elf Divisionen mit insgesamt 27 Brigaden aufgestellt und das Heer verfügte über 148.000 Mann. Im Rahmen der Neugliederung waren die Grenadierdivisionen in Panzergrenadierdivisionen umbenannt worden. 1970 betrug der Personalumfang des Heeres gut 300.000 Mann. In der neuen Heeresstruktur wurde auch die Ausrüstung des Heeres wesentlich verbessert. Die Panzerkompanien erhielten jeweils 17 amerikanische Kampfpanzer Typ M 48, die Panzergrenadierkompanien wurden mit dem Schützenpanzer HS 30 ausgestattet. In der zweiten Hälfte der 1960er Jahre erfolgte die Beschaffung einer neuen Waffengeneration mit den deutschen Waffensystemen Kampfpanzer LEOPARD, Schützenpanzer MARDER, dem Kanonen- und Raketenjagdpanzer sowie dem Mannschaftstransportpanzer M 113 und dem Transporthubschrauber Bell UH-1D.

Im Rahmen der Überführung in die Heeresstruktur 2 erfolgte am 16. März 1959 die Umbenennung in Panzergrenadierbrigade 32. Ende 1959 bestand die Brigade aus:

Panzergrenadierbataillon 323 (Aufstellung 16. Januar 1958 in Hamburg aus Abgaben des Panzergrenadierbataillons 23 und des Panzergrenadierbataillons 13, Hemer)

Panzerbataillon 324 (ehem. Panzerbataillon 23)

Panzergrenadierbataillon 322 (Aufstellung 1. April 1959 in Schwanewede aus 3. / Grenadierbataillon 61, Braunschweig und Abgaben des Panzergrenadierbataillons 13, Lehrbataillon Heeresoffizierschule I, Hannover)

Stabskompanie (Aufstellung 16. Juli 1956 in Schleswig)

Panzerjägerkompanie 320 (Aufstellung 1. April 1959 in Schwanewede aus 1. / Panzerjägerbataillon 3, Neumünster)

Versorgungsbataillon 326 (Aufstellung 1. November 1959 in Delmenhorst)

Panzeraufklärungskompanie 320 (Aufstellung 1. Juni 1959 in Barme)

Panzerpionierkompanie 320 (Aufstellung 1. Juni 1959 in Barme aus Abgaben des schweren Pionierbataillons 719, Köln-Longerich)

Die Panzergrenadierbrigade 32 gehörte mit der Panzerbrigade 33 und der Panzergrenadierbrigade 31 zur 11. Panzergrenadierdivision. Stationierungsraum waren Bremen und das niedersächsische Umland. Das Versorgungsbataillon 326 verlegte am 1. Juni 1960 von Delmenhorst nach Bremen. 1961 erfolgte die Verlegung der Panzeraufklärungskompanie 320 von Barme nach Schwanewede, wo sie 1963 aufgelöst wurde. Ein Teil der aufgelösten Kompanie wurde am 1. März 1963 der Stabskompanie als Spähzug eingegliedert. In Schwanewede wurde am 1. April 1961 das Feldartilleriebataillon 325 aus Einheiten und Teileinheiten des III. Korps aufgestellt und mit der Feldhaubitze 105 mm ausgerüstet. Der ABC-Abwehrzug 320 stellte 1964 in Barme auf und verlegte im selben Jahr nach Schwanewede. Der Zug gliederte am 16. Oktober 1966 zur ABC-Abwehrkompanie um.

Heeresstruktur 3 (1970 - 1979)

Ende der sechziger Jahre hatte sich die militärpolitische Lage wesentlich geändert. Die Verstärkung der sowjetischen Luftlandekomponente und die daraus resultierende größere Gefährdung rückwärtiger Gebiete machte das Ergreifen von Gegenmaßnahmen notwendig. Um die Großverbände an das Gelände des jeweiligen Einsatzraums anzupassen, wurde das Jägerkonzept entwickelt. Danach wurden zwei Panzergrenadierdivisionen (die 2. und die 4.) sowie ihre Brigaden in Jägerdivisionen und -brigaden umgegliedert. Außerdem wurden den Korps Panzerregimenter und Luftlandebrigaden für den Einsatz unterstellt, die sie im Verteidigungsfall als Reserve und Mittel der Schwerpunktbildung einsetzen konnten. Ende 1971 unterstanden den Divisionen des Feldheeres 13 Panzer-, elf Panzergrenadier-, vier Jäger-, drei Fallschirmjäger- und zwei Gebirgsbrigaden. Als Reaktion auf die weitere Aufrüstung der Sowjetunion wurde die Bundeswehr in der zweiten Hälfte der 70er Jahre mit neuem Wehrmaterial versehen. Es handelte sich dabei um die Panzerabwehrlenkraketen HOT und MILAN, den Flugabwehrkanonenpanzer GEPARD, den Kampfpanzer LEOPARD 2, den Flugabwehrpanzer ROLAND und den Panzerabwehrhubschrauber.

1971 wurde die ABC-Abwehrkompanie aus der Brigade herausgelöst, das Versorgungsbataillon 326 gab die 2. (Sanitäts-) Kompanie an das Sanitätsbataillon 11 ab und das Feldartilleriebataillon 325 wurde in Panzerartilleriebataillon 325 umbenannt. Der Spähzug wurde am 1. Oktober 1972 aus der Stabskompanie der Panzergrenadierbrigade 32 herausgelöst und als selbständiger Panzerspähzug 320 geführt. Am 1. Oktober 1979 erfolgte die Wiedereingliederung in die Stabskompanie. Das Versorgungsbataillon 326 löste zum 30. September 1972 auf, am 1. Oktober entstanden die Instandsetzungskompanie 320 und die Nachschubkompanie 320. 1973 wurde die von der Instandsetzungskompanie 320 abgegebene Umschlagstaffel in die Nachschubkompanie 320 eingegliedert. Die Umbenennung des Feldartilleriebataillons 325 in Panzerartilleriebataillon erfolgte im Jahre 1971, die Verlegung des Bataillons 325 von Schwanewede nach Neuenkirchen fand 1973 statt. Das Panzergrenadierbataillon 321 wurde am 30. September 1973 aufgelöst.

Heeresstruktur 4 (1980 - 1992)

Diese neue Struktur war ausgelegt auf größere Flexibilität beim Einsatz der Kräfte und sollte ein schnelleres Bilden und Verlagern von Schwerpunkten im Gefecht ermöglichen. Die Umgliederung des Feldheeres in die Heeresstruktur 4 begann am 1. Oktober 1980 und war bereits Ende 1981 abgeschlossen. Die wesentlichen Veränderungen ergaben sich auf der Ebene der Brigaden und der Bataillone. Unter Beibehaltung eines hohen Präsenzgrades sollten kleinere Kampfverbände in größerer Zahl und einer somit höheren Führerdichte entstehen. Die Anzahl der Kampftruppenbataillone erhöhte sich in den Brigaden von drei auf vier. Des weiteren wurden gemischte Panzer- und Panzergrenadierbataillone eingerichtet. Die 36 aktiven Brigaden gliederten sich in 17 Panzer-, 15 Panzergrenadier-, drei Luftlande- und eine Gebirgsjägerbrigade.

1982 unterstanden der Brigade:

Panzergrenadierbataillon 321 (Neuaufstellung 1. Oktober 1981 in Schwanewede)

Panzergrenadierbataillon 322

Panzergrenadierbataillon 323

Panzerbataillon 324

Panzerartilleriebataillon 325

Stabskompanie

Panzerjägerkompanie 320

Panzerpionierkompanie 320

Instandsetzungskompanie 320

Nachschubkompanie 320

Feldersatzbataillon 114

Das Panzergrenadierbataillon 321 (neu) entstand aus der 4. / Panzergrenadierbataillon 322, der 4. / Panzergrenadierbataillon 323, einer neu aufgestellten Kompanie des Panzerbataillons 324 und der gekaderten 1. Kompanie als gemischtes Kampftruppenbataillon. Am 1. April 1982 wurde der Spähzug der Brigade erneut aus der Stabskompanie ausgegliedert und dem Panzeraufklärungsbataillon 11 zugeordnet. Im Rahmen der Auflösung der 11. Panzergrenadierdivision wurde die Panzergrenadierbrigade 32 am 1. Oktober 1993 der 1. Panzerdivision unterstellt. Dabei übernahm die Brigade das Panzerbataillon 73, das Panzerbataillon 74 und die Panzerjägerkompanie 70 von der Panzergrenadierbrigade 7. Das Panzerbataillon 324, das Feldersatzbataillon 114 und die Panzerjägerkompanie 320 wurden aufgelöst, die Instandsetzungskompanie 320 und die Nachschubkompanie 320 wurden dem Instandsetzungsbataillon 3 und dem Nachschubbataillon 11 unterstellt. Erhalten blieben neben der Stabskompanie die Panzerpionierkompanie 320, das Panzergrenadierbataillon 322 und das Panzerartilleriebataillon 325.

Die Panzergrenadierbrigade 32 wird seit Anfang 1997 als Geräteeinheit geführt.

Die Brigade leistete folgende Katastropheneinsätze:

Februar 1962: Sturmfluteinsatz an Weser, Lesum und Jadebusen

1963: Heizöltransporte in Bremen während des Verkehrsnotstandes

Januar 1976: Sturmfluteinsatz

August 1976: Dürrekatastropheeinsatz, insbesondere Gestellung von Transportraum

1979: Schneekatastropheneinsatz in den Landkreisen Osterholz, Cuxhaven und in Bremen

1979: Bergungs- und Aufräumarbeiten nach Explosionsunglück in der Rolandmühle in Bremen

März 1981: Einsatz am Habenhauser Deich in Bremen

Kommandeure Panzergrenadierbrigade 32:

Oberst Wolff, Helmut 16.07.1956 - 31.10.1958

Oberst Ferber, Ernst 01.11.1958 - 30.06.1961

Oberst Voigt 01.07.1961 - 27.09.1963

BrigGen Karst, Heinz 27.09.1963 - 02.11.1967

Oberst Usener, Hermann 02.11.1967 - 30.09.1970

BrigGen Schmelzer, Günther 01.10.1970 - 30.11.1975

BrigGen Ohm, Gerhard 01.12.1975 - 11.03.1981

Oberst Wallmann, Horst 11.03.1981 - 24.03.1983

BrigGen Richter, Ekkehard 24.03.1983 - 1987

Oberst Frühhaber, Klaus 1987 - 1990

BrigGen Tessmer, Friedmar 1990 - 31.12.1994

Oberst Schneider, Jochen 01.01.1995 - 1996

Inhaltliche Charakterisierung

Chronik; Gästebuch; Militärisches Tagebuch.

Erschließungszustand

Online-Findbuch

Umfang, Erläuterung

24 AE

Zitierweise

BArch BH 9-32/...

Related Units of Description

  • Amtliche Druckschriften

  • Amtsdrucksachenbestand BHD 41 Brigadestäbe (darin: 25 Jahre Panzergrenadierbrigade 32 und Standortverwaltung in Schwanwede, 1983)

  • Literatur

  • Reinhard Teuber: Die Bundeswehr 1955 - 1995, Norderstedt, 1996

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