Panzerbrigade 24

Identifier
BH 9-24
Language of Description
German
Dates
1 Jan 1957 - 31 Dec 1998
Level of Description
Collection
Languages
  • German
Source
EHRI Partner

Extent and Medium

Schriftgut

149 Aufbewahrungseinheiten

4,4 laufende Meter

Creator(s)

Scope and Content

Geschichte des Bestandsbildners

Heeresstruktur 2 (1959 - 1970)

Schon Ende 1959 konnte die Umgliederung des Heeres als weitgehend abgeschlossen betrachtet werden. Zu diesem Zeitpunkt waren elf Divisionen mit insgesamt 27 Brigaden aufgestellt und das Heer verfügte über 148.000 Mann. Im Rahmen der Neugliederung waren die Grenadierdivisionen in Panzergrenadierdivisionen umbenannt worden. 1970 betrug der Personalumfang des Heeres gut 300.000 Mann.

In der neuen Heeresstruktur wurde auch die Ausrüstung des Heeres wesentlich verbessert. Die Panzerkompanien erhielten jeweils 17 amerikanische Kampfpanzer Typ M, die Panzergrenadierkompanien wurden mit dem Schützenpanzer HS 30 ausgestattet. In der zweiten Hälfte der 60er Jahre erfolgte die Beschaffung einer neuen Waffengeneration mit den deutschen Waffensystemen Kampfpanzer LEOPARD, Schützenpanzer MARDER, dem Kanonen- und Raketenjagdpanzer sowie dem Mannschaftstransportpanzer M 113 und dem Transporthubschrauber Bell UH-1D.

Mit Aufstellungsbefehl Nr. 372 a (Heer) vom 5. Juni 1959 wurden Stab und Stabskompanie der Panzerbrigade 24 ab dem 1. Juli in Mittenwald aufgestellt. 1960 erfolgte die Verlegung nach Murnau. Die Panzerbrigade 24 gehörte gemeinsam mit der Gebirgsjägerbrigade 23 und der Panzergrenadierbrigade 22 der 1. Gebirgsdivision an. Stationierungsraum der Brigade war Niederbayern. In der Zeit von 1960 bis 1966 waren die Truppenteile der Brigade in Murnau, Füssen, Landsberg / Lech, Degerndorf und Traunstein stationiert. 1960 unterstanden der Panzerbrigade 24:

  • Panzergrenadierbataillon 242 (Füssen)

  • Panzerbataillon 243

  • Panzerbataillon 244

  • Panzerartilleriebataillon 245 (Füssen)

  • Versorgungsbataillon 246 (1959 Mittenwald, 1960 Murnau, 1966 Feldkirchen)

  • Panzerpionierkompanie 240 (Aufstellung 1. Mai 1959 in Degerndorf aus 2. / Gebirgspionierbataillon 8, 1965 Verlegung nach Straubing-Mitterharthausen)

  • Panzeraufklärungskompanie 240

  • Flugabwehrbatterie 240

Am 6. April 1966 erfolgten die Verlegung des Stabes und der Stabskompanie nach Landshut und die gleichzeitige Umbenennung der Panzerbrigade 24 in Panzergrenadierbrigade 24. Die Truppenteile wurden in die niederbayerischen Standorte Freyung und Feldkirchen verlegt. Das Panzerbataillon 243 schied am 1. April 1966 aus dem Verband der Panzergrenadierbrigade 24 aus und wurde als Gebirgspanzerbataillon 224 der Gebirgsjägerbrigade 22 unterstellt. Im Juni 1966 schied das Panzergrenadierbataillon 111 aus dem Verband der Panzergrenadierbrigade 11 aus und wurde der Panzergrenadierbrigade 24 unterstellt.

Heeresstruktur 3 (1970 - 1980)

Ende der sechziger Jahre hatte sich die militärpolitische Lage wesentlich geändert. Die Verstärkung der sowjetischen Luftlandekomponente und die daraus resultierende größere Gefährdung rückwärtiger Gebiete machte das Ergreifen von Gegenmaßnahmen notwendig. Um die Großverbände an das Gelände des jeweiligen Einsatzraums anzupassen, wurde das Jägerkonzept entwickelt. Danach wurden zwei Panzergrenadierdivisionen (die 2. und die 4.) sowie ihre Brigaden in Jägerdivisionen und -brigaden umgegliedert. Außerdem wurden den Korps Panzerregimenter und Luftlandebrigaden für den Einsatz unterstellt, die sie im Verteidigungsfall als Reserve und Mittel der Schwerpunktbildung einsetzen konnten.

Ende 1971 unterstanden den Divisionen des Feldheeres 13 Panzer-, elf Panzergrenadier-, vier Jäger-, drei Fallschirmjäger- und zwei Gebirgsbrigaden.

Als Reaktion auf die weitere Aufrüstung der Sowjetunion wurde die Bundeswehr in der zweiten Hälfte der 70er Jahre mit neuem Wehrmaterial versehen. Es handelte sich dabei um die Panzerabwehrlenkraketen HOT und MILAN, den Flugabwehrkanonenpanzer GEPARD, den Kampfpanzer LEOPARD 2, den Flugabwehrpanzer ROLAND und den Panzerabwehrhubschrauber.

Am 7. Januar 1970 wurde das Panzergrenadierlehrbataillon 283 der Heeresoffizierschule III in München der Panzergrenadierbrigade 24 unterstellt und später in Panzergrenadierlehrbataillon 243 umbenannt. Das in Freyung stationierte Panzergrenadierbataillon 243 wurde deshalb Anfang März 1970 in Gebirgspanzeraufklärungsbataillon 8 umbenannt und als selbständiges Bataillon der 1. Gebirgsdivision unterstellt. Ab 1. Juli 1972 wurde im Brigadekommando das Verbindungskommando der Luftwaffe zur Panzergrenadierbrigade 24 aufgestellt.

Zum 30. September 1972 löste die Brigade das Versorgungsbataillon 246 in Feldkirchen auf. Aus der Transportkompanie (4. / 246), dem Ersatzteilzug (3. / 246) und dem Nachschubzug (1. / 246) wurde ab 1. Oktober 1972 die selbständige Nachschubkompanie 240 aufgestellt. Aus der 3. / 246 ging die selbständige Instandsetzungskompanie 240 hervor (Aufstellungsbefehl Nr. 1610 - Heer - vom 2. Juni 1972).

Heeresstruktur 4 (1980 - 1990)

Diese neue Struktur war ausgelegt auf größere Flexibilität beim Einsatz der Kräfte und sollte ein schnelleres Bilden und Verlagern von Schwerpunkten im Gefecht ermöglichen. Die Umgliederung des Feldheeres in die Heeresstruktur 4 begann am 1. Oktober 1980 und war bereits Ende 1981 abgeschlossen. Die wesentlichen Veränderungen ergaben sich auf der Ebene der Brigaden und der Bataillone. Unter Beibehaltung eines hohen Präsenzgrades sollten kleinere Kampfverbände in größerer Zahl und einer somit höheren Führerdichte entstehen. Die Anzahl der Kampftruppenbataillone erhöhte sich in den Brigaden von drei auf vier. Des weiteren wurden gemischte Panzer- und Panzergrenadierbataillone eingerichtet. Die 36 aktiven Brigaden gliederten sich in 17 Panzer-, 15 Panzergrenadier-, drei Luftlande- und eine Gebirgsjägerbrigade.

Im Rahmen der Umgliederung in die Heeresstruktur 4 verlegte die Panzerjägerkompanie 240 am 20. Juli 1981 von Landshut nach Feldkirchen. In Umsetzung der Heeresstruktur 4 erfolgte die Rückbenennung in Panzerbrigade 24 zum 1. Oktober 1981 (Organisationsbefehl Nr. 638 / 81 -Heer- vom 30. April 1981). Standorte der Brigade waren nunmehr Landshut, Feldkirchen und Kirchham. Die Standorttreue und damit verbundene Verwurzelung der Brigade in den niederbayerischen Standorten fand ihren sichtbaren Ausdruck in der Verleihung des Beinamens Niederbayern am 21. Oktober 1988.

Am 1. Oktober 1981 unterstanden der Brigade:

  • Stab / Stabskompanie (Landshut)

  • Panzerbataillon 241 (Landshut und Feldkirchen)

  • Panzergrenadierbataillon 242 (Feldkirchen)

  • Panzerbataillon 243 (Kirchham)

  • Panzerbataillon 244 (Landshut)

  • Panzerartilleriebataillon 245 (Landshut)

  • Panzerjägerkompanie 240 (Feldkirchen)

  • Panzerpionierkompanie 240 (Feldkirchen)

  • Nachschubkompanie 240 (Feldkirchen)

  • Instandsetzungskompanie 240 (Feldkirchen)

  • Gebirgsfeldersatzbataillon 85 (Landshut)

  • Brigadespähzug (Freyung, Gebirgspanzeraufklärungsbataillon 8 unterstellt)

Das Münchener Panzergrenadierlehrbataillon 243 schied 1981 aus dem Brigadeverband aus und wurde als Panzergrenadierbataillon 223 der Panzergrenadierbrigade 22 in Murnau unterstellt. Dafür erhielt die Brigade das in Kirchham neu aufgestellte Panzerbataillon 243, welches aus dem Gebirgspanzerjägerbataillon 234, der Ausbildungskompanie 14 / 8 sowie dem Spähzug der Gebirgsjägerbrigade 23 hervorging. Ebenfalls 1981 wurde das Feldersatzbataillon 247 umgegliedert in das Gebirgsfeldersatzbataillon 85. Der Spähzug der Panzerbrigade 24 wurde am 1. April 1982 aus der Stabskompanie herausgelöst und zur Ausbildung dem Gebirgspanzeraufklärungsbataillon 8 in Freyung unterstellt. 1982 wurde die Panzerbrigade 24 als erster süddeutscher Großverband mit dem Kampfpanzer LEOPARD 2 ausgerüstet. Einen neuen Truppenteil erhielt die Brigade ab dem 1. Juli 1988. Mit Organisationsbefehl Nr. 294 / 88 (Heer) wurde in Feldkirchen die Panzergrenadierausbildungskompanie Fahrsimulator 203 des II. Korps aufgestellt. Sie stellte die Ausbildung der Kraftfahrer F (Kette) für Schützenpanzer MARDER und Jagdpanzer JAGUAR sicher.

Heeresstruktur 5 (1990 - 1997)

Nach dem 3. Oktober 1990 begann die Phase der Verkleinerung der Bundeswehr. In der Heeresstruktur 5 sollten Feld- und Territorialheer im Frieden organisatorisch zusammengefasst werden. Dies bedeutete drei gebündelte Territorial- und Korpskommandos anstelle der bisherigen drei Korps- und drei Territorialkommandos und acht fusionierte Wehrbereichs- und Divisionskommandos. Die Anzahl der Brigaden sollte von 48 auf 26 Kampfbrigaden mit unterschiedlichem Präsenzgrad verringert werden.

Die Erweiterung des Aufgabenspektrums der Bundeswehr und die angestrebte Multinationalität der Korpsstäbe, aber auch Kürzungen bei den finanziellen Ressourcen führten Ende 1992 zu einer Nachsteuerung (N) der Heeresstruktur 5. Auf der Brigadeebene führte die Heeresstruktur 5 (N) (1993-1997) zu einer Einheitsgliederung. Panzer- wie Panzergrenadierbrigaden gliederten sich in je zwei Panzer- und zwei Panzergrenadierbataillone sowie ein Panzerartilleriebataillon. Die Umgliederung in die Heeresstruktur 5 (N) war bis Ende 1994 organisatorisch vollzogen.

Im Zuge der Einnahme der neuen Struktur wurden die Panzerbataillone 241 und 244, das Gebirgsfeldersatzbataillon 85 sowie die Panzerpionierkompanie 240 aufgelöst. Das Panzergrenadierbataillon 242 und das Panzerbataillon 243 wurden zu nichtaktiven Aufwuchsverbänden umgestaltet. Nachschubkompanie 240 und Instandsetzungskompanie 240 waren der Brigade seit dem 10. Juli 1992 nicht mehr unterstellt. Die Panzerbrigade 24 gliederte zu einem teilaktiven, mechanisierten Großverband der Heeresstruktur 5 um. Dazu wurden der Brigade das Gebirgspanzerbataillon 8 in Kirchham und das Panzergrenadierbataillon 112 in Regen als aktive Stammbataillone unterstellt, denen das Panzerbataillon 243 bzw. das Panzergrenadierbataillon 242 als Aufwuchsverbände jeweils zugeordnet waren. Am 1. Oktober 1992 stellte sich die Panzerbrigade 24 Niederbayern in neuer Gliederung dem künftigen Auftrag als teilaktive, mechanisierte Brigade. Die feierliche Indienststellung erfolgte im Rahmen einer Serenade auf der Burg Trausnitz in Landshut. Die Brigade verblieb unter dem Kommando der 1. Gebirgsdivision.

Am 15. Dezember 1992 traf der Bundesminister der Verteidigung die Entscheidung, die Brigade zum 30. September 1994 aufzulösen. Am 1. Oktober 1993 wurde der Brigade das ebenfalls aufzulösende Panzergrenadierbataillon 562 in Oberhausen unterstellt. Die beiden verbliebenen Bataillone, Gebirgspanzerbataillon 8 und Panzergrenadierbataillon 112 wechselten am 1. Januar 1994 zur Panzerbrigade 12 Oberpfalz nach Amberg. Panzerbataillon 243 und Panzergrenadierbataillon 242 (am 1. Oktober 1993) lösten als Aufwuchsverbände auf. Am 23. März 1993 wurde die Panzergrenadierausbildungskompanie Fahrsimulator 203 in Feldkirchen dem Instandsetzungsregiment 8 unterstellt. Die Außerdienststellungen der noch verbliebenen Einheiten - Stab / Stabskompanie, Panzerjägerkompanie 240 und Panzerartilleriebataillon 245 - erfolgten am 15. und 16. Juli 1994 in Landshut.

Die Panzerbrigade wurde zum 30. September 1994 aufgelöst (Befehl Nr. 1 vom 15. April 1993).

Die Panzerbrigade 24 war im April 1965 mit Panzerbataillon 244 in Murnau im Hochwassereinsatz. 1972 organisierte die Brigade bei der Olympiade in München die Fahrbereitschaft. Von März - August 1988 war sie an der Beseitigung von Sturmschäden im Bereich Landshut - Simbach - Passau - Degerndorf beteiligt.

Kommandeure Panzerbrigade 24 / Panzergrenadierbrigade 24:

Oberst Reidel, Herbert 01.01.1960 - 31.03.1962

Brig.Gen. Karpinski, Peter 01.04.1962 - 31.03.1966

Oberst Schall, Wolfgang 01.04.1966 - 31.05.1968

Brig.Gen. Löser, Hans-Joachim 01.06.1968 - 31.03.1971

Brig.Gen. Hackensellner, Eberhard 01.04.1971 - 30.09.1977

Brig.Gen. Wiesner, Franz-Josef 01.10.1977 - 31.12.1980

Brig.Gen. Schlüter, Jürgen 01.01.1981 - 30.09.1982

Oberst Bernhardt, Georg 01.10.1982 - 31.03.1985

Brig.Gen. Wilhelmi, Hans-Jürgen 01.04.1985 - 30.09.1991

Oberst Förster, Horst 01.10.1991 - 30.09.1994

Überlieferung

Aus- und Weiterbildung; Chroniken; Militärische Tagebücher; Militärische Zustandsberichte; Militärsport; Organisation (Umgliederungen, Auflösungen); Stabdienstordnungen; Übungen und Manöver

Etwa ein Drittel Verschlusssachen

Erschließungszustand (Kommentar)

Abgabeverzeichnis; unbearbeitet

Umfang (Erläuterung)

123 AE, Letzte Archivnummer: 123, VS-Anteil: 38,2 %

Literatur

Reinhard Teuber: Die Bundeswehr 1955 - 1995, Norderstedt, 1996

Verfasser/Stand

MA 3; 2004

8,3

Bestandsbeschreibung

Heeresstruktur 2 (1959 - 1970)

Schon Ende 1959 konnte die Umgliederung des Heeres als weitgehend abgeschlossen betrachtet werden. Zu diesem Zeitpunkt waren elf Divisionen mit insgesamt 27 Brigaden aufgestellt und das Heer verfügte über 148.000 Mann. Im Rahmen der Neugliederung waren die Grenadierdivisionen in Panzergrenadierdivisionen umbenannt worden. 1970 betrug der Personalumfang des Heeres gut 300.000 Mann. In der neuen Heeresstruktur wurde auch die Ausrüstung des Heeres wesentlich verbessert. Die Panzerkompanien erhielten jeweils 17 amerikanische Kampfpanzer Typ M 48, die Panzergrenadierkompanien wurden mit dem Schützenpanzer HS 30 ausgestattet. In der zweiten Hälfte der 1960er Jahre erfolgte die Beschaffung einer neuen Waffengeneration mit den deutschen Waffensystemen Kampfpanzer LEOPARD, Schützenpanzer MARDER, dem Kanonen- und Raketenjagdpanzer sowie dem Mannschaftstransportpanzer M 113 und dem Transporthubschrauber Bell UH-1D.

Mit Aufstellungsbefehl Nr. 372 a (Heer) vom 5. Juni 1959 wurden Stab und Stabskompanie der Panzerbrigade 24 ab dem 1. Juli in Mittenwald aufgestellt. 1960 erfolgte die Verlegung nach Murnau. Die Panzerbrigade 24 gehörte gemeinsam mit der Gebirgsjägerbrigade 23 und der Panzergrenadierbrigade 22 der 1. Gebirgsdivision an. Stationierungsraum der Brigade war Niederbayern. In der Zeit von 1960 bis 1966 waren die Truppenteile der Brigade in Murnau, Füssen, Landsberg / Lech, Degerndorf und Traunstein stationiert. 1960 unterstanden der Panzerbrigade 24:

Panzergrenadierbataillon 242 (Füssen)

Panzerbataillon 243

Panzerbataillon 244

Panzerartilleriebataillon 245 (Füssen)

Versorgungsbataillon 246 (1959 Mittenwald, 1960 Murnau, 1966 Feldkirchen)

Panzerpionierkompanie 240 (Aufstellung 1. Mai 1959 in Degerndorf aus 2. / Gebirgspionierbataillon 8, 1965 Verlegung nach Straubing-Mitterharthausen)

Panzeraufklärungskompanie 240

Flugabwehrbatterie 240

Am 6. April 1966 erfolgten die Verlegung des Stabes und der Stabskompanie nach Landshut und die gleichzeitige Umbenennung der Panzerbrigade 24 in Panzergrenadierbrigade 24. Die Truppenteile wurden in die niederbayerischen Standorte Freyung und Feldkirchen verlegt. Das Panzerbataillon 243 schied am 1. April 1966 aus dem Verband der Panzergrenadierbrigade 24 aus und wurde als Gebirgspanzerbataillon 224 der Gebirgsjägerbrigade 22 unterstellt. Im Juni 1966 schied das Panzergrenadierbataillon 111 aus dem Verband der Panzergrenadierbrigade 11 aus und wurde der Panzergrenadierbrigade 24 unterstellt.

Heeresstruktur 3 (1970 1980)

Ende der sechziger Jahre hatte sich die militärpolitische Lage wesentlich geändert. Die Verstärkung der sowjetischen Luftlandekomponente und die daraus resultierende größere Gefährdung rückwärtiger Gebiete machte das Ergreifen von Gegenmaßnahmen notwendig. Um die Großverbände an das Gelände des jeweiligen Einsatzraums anzupassen, wurde das Jägerkonzept entwickelt. Danach wurden zwei Panzergrenadierdivisionen (die 2. und die 4.) sowie ihre Brigaden in Jägerdivisionen und -brigaden umgegliedert. Außerdem wurden den Korps Panzerregimenter und Luftlandebrigaden für den Einsatz unterstellt, die sie im Verteidigungsfall als Reserve und Mittel der Schwerpunktbildung einsetzen konnten. Ende 1971 unterstanden den Divisionen des Feldheeres 13 Panzer-, elf Panzergrenadier-, vier Jäger-, drei Fallschirmjäger- und zwei Gebirgsbrigaden. Als Reaktion auf die weitere Aufrüstung der Sowjetunion wurde die Bundeswehr in der zweiten Hälfte der 70er Jahre mit neuem Wehrmaterial versehen. Es handelte sich dabei um die Panzerabwehrlenkraketen HOT und MILAN, den Flugabwehrkanonenpanzer GEPARD, den Kampfpanzer LEOPARD 2, den Flugabwehrpanzer ROLAND und den Panzerabwehrhubschrauber.

Am 7. Januar 1970 wurde das Panzergrenadierlehrbataillon 283 der Heeresoffizierschule III in München der Panzergrenadierbrigade 24 unterstellt und später in Panzergrenadierlehrbataillon 243 umbenannt. Das in Freyung stationierte Panzergrenadierbataillon 243 wurde deshalb Anfang März 1970 in Gebirgspanzeraufklärungsbataillon 8 umbenannt und als selbständiges Bataillon der 1. Gebirgsdivision unterstellt. Ab 1. Juli 1972 wurde im Brigadekommando das Verbindungskommando der Luftwaffe zur Panzergrenadierbrigade 24 aufgestellt. Zum 30. September 1972 löste die Brigade das Versorgungsbataillon 246 in Feldkirchen auf. Aus der Transportkompanie (4. / 246), dem Ersatzteilzug (3. / 246) und dem Nachschubzug (1. / 246) wurde ab 1. Oktober 1972 die selbständige Nachschubkompanie 240 aufgestellt. Aus der 3. / 246 ging die selbständige Instandsetzungskompanie 240 hervor (Aufstellungsbefehl Nr. 1610 - Heer - vom 2. Juni 1972).

Heeresstruktur 4 (1980 - 1990)

Diese neue Struktur war ausgelegt auf größere Flexibilität beim Einsatz der Kräfte und sollte ein schnelleres Bilden und Verlagern von Schwerpunkten im Gefecht ermöglichen. Die Umgliederung des Feldheeres in die Heeresstruktur 4 begann am 1. Oktober 1980 und war bereits Ende 1981 abgeschlossen. Die wesentlichen Veränderungen ergaben sich auf der Ebene der Brigaden und der Bataillone. Unter Beibehaltung eines hohen Präsenzgrades sollten kleinere Kampfverbände in größerer Zahl und einer somit höheren Führerdichte entstehen. Die Anzahl der Kampftruppenbataillone erhöhte sich in den Brigaden von drei auf vier. Des weiteren wurden gemischte Panzer- und Panzergrenadierbataillone eingerichtet. Die 36 aktiven Brigaden gliederten sich in 17 Panzer-, 15 Panzergrenadier-, drei Luftlande- und eine Gebirgsjägerbrigade.

Im Rahmen der Umgliederung in die Heeresstruktur 4 verlegte die Panzerjägerkompanie 240 am 20. Juli 1981 von Landshut nach Feldkirchen. In Umsetzung der Heeresstruktur 4 erfolgte die Rückbenennung in Panzerbrigade 24 zum 1. Oktober 1981 (Organisationsbefehl Nr. 638 / 81 -Heer- vom 30. April 1981). Standorte der Brigade waren nunmehr Landshut, Feldkirchen und Kirchham. Die Standorttreue und damit verbundene Verwurzelung der Brigade in den niederbayerischen Standorten fand ihren sichtbaren Ausdruck in der Verleihung des Beinamens Niederbayern am 21. Oktober 1988. Am 1. Oktober 1981 unterstanden der Brigade:

Stab / Stabskompanie (Landshut)

Panzerbataillon 241 (Landshut und Feldkirchen)

Panzergrenadierbataillon 242 (Feldkirchen)

Panzerbataillon 243 (Kirchham)

Panzerbataillon 244 (Landshut)

Panzerartilleriebataillon 245 (Landshut)

Panzerjägerkompanie 240 (Feldkirchen)

Panzerpionierkompanie 240 (Feldkirchen)

Nachschubkompanie 240 (Feldkirchen)

Instandsetzungskompanie 240 (Feldkirchen)

Gebirgsfeldersatzbataillon 85 (Landshut)

Brigadespähzug (Freyung, Gebirgspanzeraufklärungsbataillon 8 unterstellt)

Das Münchener Panzergrenadierlehrbataillon 243 schied 1981 aus dem Brigadeverband aus und wurde als Panzergrenadierbataillon 223 der Panzergrenadierbrigade 22 in Murnau unterstellt. Dafür erhielt die Brigade das in Kirchham neu aufgestellte Panzerbataillon 243, welches aus dem Gebirgspanzerjägerbataillon 234, der Ausbildungskompanie 14 / 8 sowie dem Spähzug der Gebirgsjägerbrigade 23 hervorging. Ebenfalls 1981 wurde das Feldersatzbataillon 247 umgegliedert in das Gebirgsfeldersatzbataillon 85. Der Spähzug der Panzerbrigade 24 wurde am 1. April 1982 aus der Stabskompanie herausgelöst und zur Ausbildung dem Gebirgspanzeraufklärungsbataillon 8 in Freyung unterstellt. 1982 wurde die Panzerbrigade 24 als erster süddeutscher Großverband mit dem Kampfpanzer LEOPARD 2 ausgerüstet. Einen neuen Truppenteil erhielt die Brigade ab dem 1. Juli 1988. Mit Organisationsbefehl Nr. 294 / 88 (Heer) wurde in Feldkirchen die Panzergrenadierausbildungskompanie Fahrsimulator 203 des II. Korps aufgestellt. Sie stellte die Ausbildung der Kraftfahrer F (Kette) für Schützenpanzer MARDER und Jagdpanzer JAGUAR sicher.

Heeresstruktur 5 (1990 - 1997)

Nach dem 3. Oktober 1990 begann die Phase der Verkleinerung der Bundeswehr. In der Heeresstruktur 5 sollten Feld- und Territorialheer im Frieden organisatorisch zusammengefasst werden. Dies bedeutete drei gebündelte Territorial- und Korpskommandos anstelle der bisherigen drei Korps- und drei Territorialkommandos und acht fusionierte Wehrbereichs- und Divisionskommandos. Die Anzahl der Brigaden sollte von 48 auf 26 Kampfbrigaden mit unterschiedlichem Präsenzgrad verringert werden. Die Erweiterung des Aufgabenspektrums der Bundeswehr und die angestrebte Multinationalität der Korpsstäbe, aber auch Kürzungen bei den finanziellen Ressourcen führten Ende 1992 zu einer Nachsteuerung (N) der Heeresstruktur 5. Auf der Brigadeebene führte die Heeresstruktur 5 (N) (1993-1997) zu einer Einheitsgliederung. Panzer- wie Panzergrenadierbrigaden gliederten sich in je zwei Panzer- und zwei Panzergrenadierbataillone sowie ein Panzerartilleriebataillon. Die Umgliederung in die Heeresstruktur 5 (N) war bis Ende 1994 organisatorisch vollzogen.

Im Zuge der Einnahme der neuen Struktur wurden die Panzerbataillone 241 und 244, das Gebirgsfeldersatzbataillon 85 sowie die Panzerpionierkompanie 240 aufgelöst. Das Panzergrenadierbataillon 242 und das Panzerbataillon 243 wurden zu nichtaktiven Aufwuchsverbänden umgestaltet. Nachschubkompanie 240 und Instandsetzungskompanie 240 waren der Brigade seit dem 10. Juli 1992 nicht mehr unterstellt. Die Panzerbrigade 24 gliederte zu einem teilaktiven, mechanisierten Großverband der Heeresstruktur 5 um. Dazu wurden der Brigade das Gebirgspanzerbataillon 8 in Kirchham und das Panzergrenadierbataillon 112 in Regen als aktive Stammbataillone unterstellt, denen das Panzerbataillon 243 bzw. das Panzergrenadierbataillon 242 als Aufwuchsverbände jeweils zugeordnet waren. Am 1. Oktober 1992 stellte sich die Panzerbrigade 24 Niederbayern in neuer Gliederung dem künftigen Auftrag als teilaktive, mechanisierte Brigade. Die feierliche Indienststellung erfolgte im Rahmen einer Serenade auf der Burg Trausnitz in Landshut. Die Brigade verblieb unter dem Kommando der 1. Gebirgsdivision.

Am 15. Dezember 1992 traf der Bundesminister der Verteidigung die Entscheidung, die Brigade zum 30. September 1994 aufzulösen. Am 1. Oktober 1993 wurde der Brigade das ebenfalls aufzulösende Panzergrenadierbataillon 562 in Oberhausen unterstellt. Die beiden verbliebenen Bataillone, Gebirgspanzerbataillon 8 und Panzergrenadierbataillon 112 wechselten am 1. Januar 1994 zur Panzerbrigade 12 Oberpfalz nach Amberg. Panzerbataillon 243 und Panzergrenadierbataillon 242 (am 1. Oktober 1993) lösten als Aufwuchsverbände auf. Am 23. März 1993 wurde die Panzergrenadierausbildungskompanie Fahrsimulator 203 in Feldkirchen dem Instandsetzungsregiment 8 unterstellt. Die Außerdienststellungen der noch verbliebenen Einheiten - Stab / Stabskompanie, Panzerjägerkompanie 240 und Panzerartilleriebataillon 245 - erfolgten am 15. und 16. Juli 1994 in Landshut. Die Panzerbrigade wurde zum 30. September 1994 aufgelöst (Befehl Nr. 1 vom 15. April 1993).

Die Panzerbrigade 24 war im April 1965 mit Panzerbataillon 244 in Murnau im Hochwassereinsatz. 1972 organisierte die Brigade bei der Olympiade in München die Fahrbereitschaft. Von März - August 1988 war sie an der Beseitigung von Sturmschäden im Bereich Landshut, Simbach, Passau, Degerndorf beteiligt.

Kommandeure Panzerbrigade 24 / Panzergrenadierbrigade 24:

Oberst Reidel, Herbert 01.01.1960 - 31.03.1962

BrigGen Karpinski, Peter 01.04.1962 - 31.03.1966

Oberst Schall, Wolfgang 01.04.1966 - 31.05.1968

BrigGen Löser, Hans-Joachim 01.06.1968 - 31.03.1971

BrigGen Hackensellner, Eberhard 01.04.1971 - 30.09.1977

BrigGen Wiesner, Franz-Josef 01.10.1977 - 31.12.1980

BrigGen Schlüter, Jürgen 01.01.1981 - 30.09.1982

Oberst Bernhardt, Georg 01.10.1982 - 31.03.1985

BrigGen Wilhelmi, Hans-Jürgen 01.04.1985 - 30.09.1991

Oberst Förster, Horst 01.10.1991 - 30.09.1994

Inhaltliche Charakterisierung

Aus- und Weiterbildung; Chroniken; Militärische Tagebücher; Militärische Zustandsberichte; Militärsport; Organisation (Umgliederungen, Auflösungen); Stabdienstordnungen; Übungen und Manöver. Etwa ein Drittel Verschlusssachen.

Erschließungszustand

Online-Findbuch

Umfang, Erläuterung

147 AE, VS-Anteil: 38,2 %

Zitierweise

BArch BH 9-24/...

Related Units of Description

  • Literatur

  • Reinhard Teuber: Die Bundeswehr 1955 - 1995, Norderstedt, 1996

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