Panzerbrigade 12

Identifier
BH 9-12
Language of Description
German
Dates
1 Jan 1962 - 31 Dec 1989
Level of Description
Collection
Languages
  • German
Source
EHRI Partner

Extent and Medium

Schriftgut

282 Aufbewahrungseinheiten

5,7 laufende Meter

Creator(s)

Scope and Content

Geschichte des Bestandsbildners

Heeresstruktur 1 (1956 1959)

Die ersten Planungen für die sogenannte Heeresstruktur 1 waren darauf ausgerichtet, möglichst schnell einen deutschen Beitrag zur NATO zu leisten. Unter Verteidigungsminister Franz-Josef Strauß wurde der Friedensumfang des Feldheeres Ende 1956 auf zunächst 195.000 Soldaten festgelegt. An dem bereits unter seinem Vorgänger Blank vorgesehenen NATO-Beitrag von zwölf Divisionen wurde festgehalten, wenn auch bei der Personalstärke Abstriche gemacht werden mußten (Ende 1958 betrug die IST-Stärke des Heeres etwa 100.000 Mann). Um die außerordentlich schnelle Aufstellung überhaupt realisieren zu können, wurden neu aufgestellte Verbände etwa im Halbjahresrhythmus geteilt und aufgefüllt. Diese notwendige Vorgehensweise ging jedoch zu Lasten des Erreichens der Einsatzbereitschaft. So konnte die NATO-Unterstellung aller zwölf Divisionen nicht wie geplant 1959 abgeschlossen werden.

Aufgabe des Feldheers war es, im Rahmen der NATO-Strategie gemeinsam mit anderen NATO-Streitkräften, einen eingedrungenen Feind zurückzuwerfen und verlorenes Territorium zurückzugewinnen. Der Kampfpanzer M 47 war während der Heeresstruktur 1 das Hauptwaffensystem des Heeres.

Am 1. Juli 1956 wurde die Kampfgruppe A 4 in Amberg aufgestellt. Der Kampfgruppe unterstanden:

  • Stabskompanie (Aufstellung 1. Juli 1956 in Deggendorf, bereits ab 20. Juli verlegten erste Teile nach Amberg)

  • Grenadierbataillon 4

  • Panzeraufklärungsbataillon 4

  • Grenadierbataillon 14 (Aufstellung 1. Juli 1956 in Hof)

  • Panzerbataillon 4 (Aufstellung 1. Juli 1956 in Amberg)

  • Leichte Feldzeuginstandsetzungskompanie 4 (Aufstellung 1. Juli 1956 in Amberg)

  • III. Batterie Feldartillerieregiment 4

Heeresstruktur 2 (1959 1970)

Schon Ende 1959 konnte die Umgliederung des Heeres als weitgehend abgeschlossen betrachtet werden. Zu diesem Zeitpunkt waren elf Divisionen mit insgesamt 27 Brigaden aufgestellt und das Heer verfügte über 148.000 Mann. Im Rahmen der Neugliederung waren die Grenadierdivisionen in Panzergrenadierdivisionen umbenannt worden. 1970 betrug der Personalumfang des Heeres gut 300.000 Mann.

In der neuen Heeresstruktur wurde auch die Ausrüstung des Heeres wesentlich verbessert. Die Panzerkompanien erhielten jeweils 17 amerikanische Kampfpanzer Typ M, die Panzergrenadierkompanien wurden mit dem Schützenpanzer HS 30 ausgestattet. In der zweiten Hälfte der 60er Jahre erfolgte die Beschaffung einer neuen Waffengeneration mit den deutschen Waffensystemen Kampfpanzer LEOPARD, Schützenpanzer MARDER, dem Kanonen- und Raketenjagdpanzer sowie dem Mannschaftstransportpanzer M 113 und dem Transporthubschrauber Bell UH-1D.

Am 16. März 1959 wurde die Kampfgruppe A 4 in die Panzerbrigade 12 umgegliedert. Die Panzerbrigade 12 gehörte zunächst der 4. (Jäger-) Division an, deren Schwerpunkt-Großverband sie darstellte. Im Juli 1959 verlegten der Stab und die Stabskompanie der Panzerbrigade 12 unter Führung von Oberst Rittmann von Amberg nach Weiden. In der Heeresstruktur 2, deren Realisierung erst 1967 abgeschlossen werden konnte, unterstanden der Brigade:

  • Panzergrenadierbataillon 122 (SPz) Aufstellung 1959 in Amberg aus Grenadierbataillon 14, 1961 Verlegung nach Oberviechtach

  • Panzerbataillon 123 (Aufstellung 1959 in Amberg aus Panzerbataillon 4)

  • Panzerbataillon 124 (Aufstellung 1959 in Amberg)

  • Panzerartilleriebataillon 125 (Aufstellung November 1963 in Bayreuth)

  • Versorgungsbataillon 126 (Aufstellung 1959 in Amberg, zum Teil aus Leichter Feldzeuginstandsetzungskompanie 4)

  • Stabskompanie (Panzerspähzug wurde Mai 1963 unterstellt)

  • Flugabwehrbatterie 120 (Aufstellung 1. Oktober 1959 in Amberg, ab November 1962: 3. / Flugabwehrbataillon 4)

  • Panzeraufklärungskompanie 120 (Aufstellung 1. Juni 1959 in Bogen, bis 21. September 1960 der Panzergrenadierbrigade 11 unterstellt, 1961 Verlegung nach Oberviechtach, Auflösung Mai 1963)

  • Panzerjägerkompanie 120 (Aufstellung 1. Juli 1967 in Oberviechtach)

  • Panzerpionierkompanie 120 (Aufstellung 20. Oktober 1960 in Kümmersbruck)

  • ABC-Abwehrkompanie 120 (Aufstellung 1967 in Hemau)

Heeresstruktur 3 (1970 1980)

Ende der sechziger Jahre hatte sich die militärpolitische Lage wesentlich geändert. Die Verstärkung der sowjetischen Luftlandekomponente und die daraus resultierende größere Gefährdung rückwärtiger Gebiete machte das Ergreifen von Gegenmaßnahmen notwendig. Um die Großverbände an das Gelände des jeweiligen Einsatzraums anzupassen, wurde das Jägerkonzept entwickelt. Danach wurden zwei Pan-zergrenadierdivisionen (die 2. und die 4.) sowie ihre Brigaden in Jägerdivisionen und -brigaden umgegliedert. Außerdem wurden den Korps Panzerregimenter und Luftlandebrigaden für den Einsatz unterstellt, die sie im Verteidigungsfall als Reserve und Mittel der Schwerpunktbildung einsetzen konnten.

Ende 1971 unterstanden den Divisionen des Feldheeres 13 Panzer-, elf Panzergrenadier-, vier Jäger-, drei Fallschirmjäger- und zwei Gebirgsbrigaden.

Als Reaktion auf die weitere Aufrüstung der Sowjetunion wurde die Bundeswehr in der zweiten Hälfte der 70er Jahre mit neuem Wehrmaterial versehen. Es handelte sich dabei um die Panzerabwehrlenkraketen HOT und MILAN, den Flugabwehrkanonenpanzer GEPARD, den Kampfpanzer LEOPARD 2, den Flugabwehrpanzer RO-LAND und den Panzerabwehrhubschrauber.

Die ABC-Abwehrkompanie 120 wurde im Jahre 1970 aufgelöst. Der Panzerspähzug wurde im Oktober 1971 aus der Stabskompanie ausgegliedert und war ab Oktober 1979 erneuter Bestandteil der Kompanie. Am 1. Juli 1974 wurde das Versorgungsbataillon 126 aufgelöstt und in die Instandsetzungskompanie 120 sowie die Nachschubkompanie 120 umgegliedert.

Heeresstruktur 4 (1980 1992)

Diese neue Struktur war ausgelegt auf größere Flexibilität beim Einsatz der Kräfte und sollte ein schnelleres Bilden und Verlagern von Schwerpunkten im Gefecht ermöglichen. Die Umgliederung des Feldheeres in die Heeresstruktur 4 begann am 1. Oktober 1980 und war bereits Ende 1981 abgeschlossen. Die wesentlichen Veränderungen ergaben sich auf der Ebene der Brigaden und der Bataillone. Unter Beibehaltung eines hohen Präsenzgrades sollten kleinere Kampfverbände in größerer Zahl und einer somit höheren Führerdichte entstehen. Die Anzahl der Kampftruppenbataillone erhöhte sich in den Brigaden von drei auf vier. Des weiteren wurden gemischte Panzer- und Panzergrenadierbataillone eingerichtet. Die 36 aktiven Brigaden gliederten sich in 17 Panzer-, 15 Panzergrenadier-, drei Luftlande- und eine Ge-birgsjägerbrigade.

In der Heeresstruktur 4 unterstanden der Brigade:

  • Stabskompanie

  • Panzerbataillon 121

  • Panzergrenadierbataillon 122

  • Panzerbataillon 123

  • Panzerbataillon 124

  • Panzerartilleriebataillon 125

  • Panzerpionierkompanie 120

  • Instandsetzungskompanie 120

  • Nachschubkompanie 120

Heeresstruktur 5 (1990 1997)

Nach dem 3. Oktober 1990 begann die Phase der Verkleinerung der Bundeswehr. In der Heeresstruktur 5 sollten Feld- und Territorialheer im Frieden organisatorisch zusammengefasst werden. Dies bedeutete drei gebündelte Territorial- und Korpskommandos anstelle der bisherigen drei Korps- und drei Territorialkommandos und acht fusionierte Wehrbereichs- und Divisionskommandos. Die Anzahl der Brigaden sollte von 48 auf 26 Kampfbrigaden mit unterschiedlichem Präsenzgrad verringert werden.

Die Erweiterung des Aufgabenspektrums der Bundeswehr und die angestrebte Multi-nationalität der Korpsstäbe, aber auch Kürzungen bei den finanziellen Ressourcen führten Ende 1992 zu einer Nachsteuerung (N) der Heeresstruktur 5. Auf der Brigadeebene führte die Heeresstruktur 5 (N) (1993-1997) zu einer Einheitsgliederung. Panzer- wie Panzergrenadierbrigaden gliederten sich in je zwei Panzer- und zwei Panzergrenadierbataillone sowie ein Panzerartilleriebataillon. Die Umgliederung in die Heeresstruktur 5 (N) war bis Ende 1994 organisatorisch vollzogen.

2001 erfolgte der Unterstellungswechsel von der 10. Panzerdivision (Sigmaringen) unter die 13. Panzergrenadierdivision (Leipzig). Zum Auftrag der Panzerbrigade 12 gehört heute die Planung, Vorbereitung und Durchführung von Einsätzen im Rahmen

  • der Landesverteidigung im NATO-Bündnis,

  • der Kollektiven Verteidigung zur Unterstützung Verbündeter und

  • von Friedensmissionen im gesamten Aufgabenspektrum der Konfliktverhütung und Krisenbewältigung von NATO und EU.

Dazu verfügt die Brigade über rund 6000 Soldaten und folgende Verbände:

  • Panzerbataillon 104 in Pfreimd

  • Panzergrenadierbataillon 112 in Regen

  • Panzerartilleriebataillon 115 in Neuenburg v.W.

  • Panzergrenadierbataillon 122 in Oberviechtach

  • Stabskompanie in Amberg

  • Panzerbataillon 383 in Bad Frankenhausen

  • Panzerpionierbataillon 4 in Bogen

  • Logistikbataillon 4 in Roding sowie

  • Panzeraufklärungskompanie 390 in Gotha (nur für den Einsatz).

Das bestimmende Großgerät ist der Kampfpanzer LEOPARD 2, der künftig ersetzt werden soll durch LEOPARD 2 A 6, weiterhin der Schützenpanzer MARDER 1 A3 sowie die Panzerhaubitze 2000.

Besondere und Katastropheneinsätze leistete die Brigade 1964 in Bayreuth (Wassernotstand), mit 500 Soldaten bei den Olympischen Spielen in München 1972 und 1976 beim Nothilfeeinsatz zur Beseitigung von Dürreschäden.

Das Panzerartilleriebataillon 125 hat seit 4. Juni 1971 als Patenbataillon das 2nd Battalion 78 (US) Field Artillery Battalion in Bamberg. Mit der 3. (US) Squadron 2nd Armored Calvary Regiment verbindet das Panzerbataillon 123 seit dem 17. Januar 1973 eine Patenschaft. Seit dem 5. November 1974 unterhält das Brigadekommando zum 2nd (US) Armored Calvary Regiment Nürnberg eine Patenschaft. Zur Stabskompanie, HHT 2nd ACR Nürnberg besteht seit dem 26. Juli 1974 eine Patenschaft durch die Stabskompanie Panzerbrigade 12. Und mit dem gegenseitigen Austausch von Schlauchbooten und Zelten begann eine Freundschaft zwischen der Panzerpionierkompanie 120 und der C-Battery 3rd Battalion 60th Air Defense Artillery aus Hohen-fels, die am 21. Juni 1978 in eine Patenschaft mündete. Am 23. Oktober 1983 wurde die Partnerschaft mit der 2. (US) Brigade aus Erlangen durch die Übergabe der Patenschaftsurkunden offiziell bestätigt.

Kommandeure Panzerbrigade 12:

Oberst Eder, Anton 1956

Oberst Mangold, Ernst 20.07.1956 1957

Oberst Reinhard 1957 1959

Oberst Rittmann, Kurt 01.07.1959 31.10.1962

Brig.Gen. Straden, Hans 01.11.1962 31.07.1965

Brig.Gen. Jacobi, Gerhard 01.08.1965 30.09.1970

Oberst Osten, Kurt v. d. 01.10.1970 15.12.1972

Oberst Komossa, Gerd-Hellmut 16.12.1972 31.01.1975

Brig.Gen. Strauss, Paul-Friedrich 01.02.1975 31.03.1979

Oberst Jacoby, Wilhelm 01.04.1979 30.09.1982

Brig.Gen. Uhle-Wettler, Reinhard 01.10.1982 30.09.1985

Brig.Gen. Wittenberg, Andreas 01.10.1985 30.09.1991

Oberst Henninger, Dieter 01.10.1991 30.09.1994

Oberst Wolf, Ulrich 01.10.1994 1996

Brig.Gen. Korff, Fritz von 1997 2000

Oberst Kasdorf, Bruno 2001 2002

Oberst Bühler, Erhard 2003

Überlieferung

Aus- und Weiterbildung; Ausstellung Unser Heer Befehle; Chroniken; Dienstanweisungen; Friedenstagebücher; Jahresausbildungsbefehle; Katastropheneinsätze; Kommandeursbesprechungen; Kriegstagebücher; Manöver und Übungen; Militärsport; Planübungen; Stabsdienstordnungen; Truppenübungsplatz-Aufenthalte; Truppenversuche; Vorträge

Etwa ein Zehntel Verschlusssachen

Erschließungszustand (Kommentar)

Abgabeverzeichnis; unbearbeitet

Umfang (Erläuterung)

255 AE, Letzte Archivnummer: 255, VS-Anteil: 7,8 %

Amtliche Druckschriften

Amtsdrucksachenbestand BHD 41 Brigadestäbe (darin: 20 Jahre Panzerbrigade 12, 1979; Beitrag zur Militärgeschichte der Stadt Amberg Band 2: Panzerbrigade 12 Soldat und Bürger, 1989; Beitrag zur Militärgeschichte der Stadt Amberg Ausstellungskatalog, 1984)

Literatur

Reinhard Teuber: Die Bundeswehr 1955 1995, Norderstedt, 1996

Verfasser/Stand MA 3; 2004

10,6

Bestandsbeschreibung

Heeresstruktur 1 (1956 - 1959)

Die ersten Planungen für die sogenannte Heeresstruktur 1 waren darauf ausgerichtet, möglichst schnell einen deutschen Beitrag zur NATO zu leisten. Unter Verteidigungsminister Franz-Josef Strauß wurde der Friedensumfang des Feldheeres Ende 1956 auf zunächst 195.000 Soldaten festgelegt. An dem bereits unter seinem Vorgänger Blank vorgesehenen NATO-Beitrag von zwölf Divisionen wurde festgehalten, wenn auch bei der Personalstärke Abstriche gemacht werden mussten (Ende 1958 betrug die IST-Stärke des Heeres etwa 100.000 Mann). Um die außerordentlich schnelle Aufstellung überhaupt realisieren zu können, wurden neu aufgestellte Verbände etwa im Halbjahresrhythmus geteilt und aufgefüllt. Diese notwendige Vorgehensweise ging jedoch zu Lasten des Erreichens der Einsatzbereitschaft. So konnte die NATO-Unterstellung aller zwölf Divisionen nicht wie geplant 1959 abgeschlossen werden. Aufgabe des Feldheers war es, im Rahmen der NATO-Strategie gemeinsam mit anderen NATO-Streitkräften, einen eingedrungenen Feind zurückzuwerfen und verlorenes Territorium zurückzugewinnen. Der Kampfpanzer M 47 war während der Heeresstruktur 1 das Hauptwaffensystem des Heeres.

Am 1. Juli 1956 wurde die Kampfgruppe A 4 in Amberg aufgestellt. Der Kampfgruppe unterstanden:

Stabskompanie (Aufstellung 1. Juli 1956 in Deggendorf, bereits ab 20. Juli verlegten erste Teile nach Amberg)

Grenadierbataillon 4

Panzeraufklärungsbataillon 4

Grenadierbataillon 14 (Aufstellung 1. Juli 1956 in Hof)

Panzerbataillon 4 (Aufstellung 1. Juli 1956 in Amberg)

Leichte Feldzeuginstandsetzungskompanie 4 (Aufstellung 1. Juli 1956 in Amberg)

III. Batterie Feldartillerieregiment 4

Heeresstruktur 2 (1959 - 1970)

Schon Ende 1959 konnte die Umgliederung des Heeres als weitgehend abgeschlossen betrachtet werden. Zu diesem Zeitpunkt waren elf Divisionen mit insgesamt 27 Brigaden aufgestellt und das Heer verfügte über 148.000 Mann. Im Rahmen der Neugliederung waren die Grenadierdivisionen in Panzergrenadierdivisionen umbenannt worden. 1970 betrug der Personalumfang des Heeres gut 300.000 Mann. In der neuen Heeresstruktur wurde auch die Ausrüstung des Heeres wesentlich verbessert. Die Panzerkompanien erhielten jeweils 17 amerikanische Kampfpanzer Typ M 48, die Panzergrenadierkompanien wurden mit dem Schützenpanzer HS 30 ausgestattet. In der zweiten Hälfte der 1960er Jahre erfolgte die Beschaffung einer neuen Waffengeneration mit den deutschen Waffensystemen Kampfpanzer LEOPARD, Schützenpanzer MARDER, dem Kanonen- und Raketenjagdpanzer sowie dem Mannschaftstransportpanzer M 113 und dem Transporthubschrauber Bell UH-1D.

Am 16. März 1959 wurde die Kampfgruppe A 4 in die Panzerbrigade 12 umgegliedert. Die Panzerbrigade 12 gehörte zunächst der 4. (Jäger-) Division an, deren Schwerpunkt-Großverband sie darstellte. Im Juli 1959 verlegten der Stab und die Stabskompanie der Panzerbrigade 12 unter Führung vonOberst Rittmann von Amberg nach Weiden. In der Heeresstruktur 2, deren Realisierung erst 1967 abgeschlossen werden konnte, unterstanden der Brigade:

Panzergrenadierbataillon 122 (SPz) (Aufstellung 1959 in Amberg aus Grenadierbataillon 14, 1961 Verlegung nach Oberviechtach)

Panzerbataillon 123 (Aufstellung 1959 in Amberg aus Panzerbataillon 4)

Panzerbataillon 124 (Aufstellung 1959 in Amberg)

Panzerartilleriebataillon 125 (Aufstellung November 1963 in Bayreuth)

Versorgungsbataillon 126 (Aufstellung 1959 in Amberg, zum Teil aus Leichter Feldzeuginstandsetzungskompanie 4)

Stabskompanie (Panzerspähzug wurde Mai 1963 unterstellt)

Flugabwehrbatterie 120 (Aufstellung 1. Oktober 1959 in Amberg, ab November 1962: 3. / Flugabwehrbataillon 4)

Panzeraufklärungskompanie 120 (Aufstellung 1. Juni 1959 in Bogen, bis 21. September 1960 der Panzergrenadierbrigade 11 unterstellt, 1961 Verlegung nach Oberviechtach, Auflösung Mai 1963)

Panzerjägerkompanie 120 (Aufstellung 1. Juli 1967 in Oberviechtach)

Panzerpionierkompanie 120 (Aufstellung 20. Oktober 1960 in Kümmersbruck)

ABC-Abwehrkompanie 120 (Aufstellung 1967 in Hemau)

Heeresstruktur 3 (1970 - 1980)

Ende der sechziger Jahre hatte sich die militärpolitische Lage wesentlich geändert. Die Verstärkung der sowjetischen Luftlandekomponente und die daraus resultierende größere Gefährdung rückwärtiger Gebiete machte das Ergreifen von Gegenmaßnahmen notwendig. Um die Großverbände an das Gelände des jeweiligen Einsatzraums anzupassen, wurde das Jägerkonzept entwickelt. Danach wurden zwei Panzergrenadierdivisionen (die 2. und die 4.) sowie ihre Brigaden in Jägerdivisionen und -brigaden umgegliedert. Außerdem wurden den Korps Panzerregimenter und Luftlandebrigaden für den Einsatz unterstellt, die sie im Verteidigungsfall als Reserve und Mittel der Schwerpunktbildung einsetzen konnten. Ende 1971 unterstanden den Divisionen des Feldheeres 13 Panzer-, elf Panzergrenadier-, vier Jäger-, drei Fallschirmjäger- und zwei Gebirgsbrigaden. Als Reaktion auf die weitere Aufrüstung der Sowjetunion wurde die Bundeswehr in der zweiten Hälfte der 70er Jahre mit neuem Wehrmaterial versehen. Es handelte sich dabei um die Panzerabwehrlenkraketen HOT und MILAN, den Flugabwehrkanonenpanzer GEPARD, den Kampfpanzer LEOPARD 2, den Flugabwehrpanzer ROLAND und den Panzerabwehrhubschrauber.

Die ABC-Abwehrkompanie 120 wurde im Jahre 1970 aufgelöst. Der Panzerspähzug wurde im Oktober 1971 aus der Stabskompanie ausgegliedert und war ab Oktober 1979 erneuter Bestandteil der Kompanie. Am 1. Juli 1974 wurde das Versorgungsbataillon 126 aufgelöst und in die Instandsetzungskompanie 120 sowie die Nachschubkompanie 120 umgegliedert.

Heeresstruktur 4 (1980 - 1992)

Diese neue Struktur war ausgelegt auf größere Flexibilität beim Einsatz der Kräfte und sollte ein schnelleres Bilden und Verlagern von Schwerpunkten im Gefecht ermöglichen. Die Umgliederung des Feldheeres in die Heeresstruktur 4 begann am 1. Oktober 1980 und war bereits Ende 1981 abgeschlossen. Die wesentlichen Veränderungen ergaben sich auf der Ebene der Brigaden und der Bataillone. Unter Beibehaltung eines hohen Präsenzgrades sollten kleinere Kampfverbände in größerer Zahl und einer somit höheren Führerdichte entstehen. Die Anzahl der Kampftruppenbataillone erhöhte sich in den Brigaden von drei auf vier. Des weiteren wurden gemischte Panzer- und Panzergrenadierbataillone eingerichtet. Die 36 aktiven Brigaden gliederten sich in 17 Panzer-, 15 Panzergrenadier-, drei Luftlande- und eine Gebirgsjägerbrigade.

In der Heeresstruktur 4 unterstanden der Brigade:

Stabskompanie

Panzerbataillon 121

Panzergrenadierbataillon 122

Panzerbataillon 123

Panzerbataillon 124

Panzerartilleriebataillon 125

Panzerpionierkompanie 120

Instandsetzungskompanie 120

Nachschubkompanie 120

Heeresstruktur 5 (1990 - 1997)

Nach dem 3. Oktober 1990 begann die Phase der Verkleinerung der Bundeswehr. In der Heeresstruktur 5 sollten Feld- und Territorialheer im Frieden organisatorisch zusammengefasst werden. Dies bedeutete drei gebündelte Territorial- und Korpskommandos anstelle der bisherigen drei Korps- und drei Territorialkommandos und acht fusionierte Wehrbereichs- und Divisionskommandos. Die Anzahl der Brigaden sollte von 48 auf 26 Kampfbrigaden mit unterschiedlichem Präsenzgrad verringert werden. Die Erweiterung des Aufgabenspektrums der Bundeswehr und die angestrebte Multinationalität der Korpsstäbe, aber auch Kürzungen bei den finanziellen Ressourcen führten Ende 1992 zu einer Nachsteuerung (N) der Heeresstruktur 5. Auf der Brigadeebene führte die Heeresstruktur 5 (N) (1993-1997) zu einer Einheitsgliederung. Panzer- wie Panzergrenadierbrigaden gliederten sich in je zwei Panzer- und zwei Panzergrenadierbataillone sowie ein Panzerartilleriebataillon. Die Umgliederung in die Heeresstruktur 5 (N) war bis Ende 1994 organisatorisch vollzogen.

2001 erfolgte der Unterstellungswechsel von der 10. Panzerdivision (Sigmaringen) unter die 13. Panzergrenadierdivision (Leipzig). Zum Auftrag der Panzerbrigade 12 gehört heute die Planung, Vorbereitung und Durchführung von Einsätzen im Rahmen

  • der Landesverteidigung im NATO-Bündnis,

  • der Kollektiven Verteidigung zur Unterstützung Verbündeter und

von Friedensmissionen im gesamten Aufgabenspektrum der Konfliktverhütung und Krisenbewältigung von NATO und EU.

Dazu verfügt die Brigade über rund 6000 Soldaten und folgende Verbände:

Panzerbataillon 104 in Pfreimd

Panzergrenadierbataillon 112 in Regen

Panzerartilleriebataillon 115 in Neuenburg v.W.

Panzergrenadierbataillon 122 in Oberviechtach

Stabskompanie in Amberg

Panzerbataillon 383 in Bad Frankenhausen

Panzerpionierbataillon 4 in Bogen

Logistikbataillon 4 in Roding sowie

Panzeraufklärungskompanie 390 in Gotha (nur für den Einsatz).

Das bestimmende Großgerät ist der Kampfpanzer LEOPARD 2, der künftig ersetzt werden soll durch LEOPARD 2 A 6, weiterhin der Schützenpanzer MARDER 1 A3 sowie die Panzerhaubitze 2000.

Besondere und Katastropheneinsätze leistete die Brigade 1964 in Bayreuth (Wassernotstand), mit 500 Soldaten bei den Olympischen Spielen in München 1972 und 1976 beim Nothilfeeinsatz zur Beseitigung von Dürreschäden.

Das Panzerartilleriebataillon 125 hat seit 4. Juni 1971 als Patenbataillon das 2nd Battalion 78 (US) Field Artillery Battalion in Bamberg. Mit der 3. (US) Squadron 2nd Armored Calvary Regiment verbindet das Panzerbataillon 123 seit dem 17. Januar 1973 eine Patenschaft. Seit dem 5. November 1974 unterhält das Brigadekommando zum 2nd (US) Armored Calvary Regiment Nürnberg eine Patenschaft. Zur Stabskompanie, HHT 2nd ACR Nürnberg besteht seit dem 26. Juli 1974 eine Patenschaft durch die Stabskompanie Panzerbrigade 12. Und mit dem gegenseitigen Austausch von Schlauchbooten und Zelten begann eine Freundschaft zwischen der Panzerpionierkompanie 120 und der C-Battery 3rd Battalion 60th Air Defense Artillery aus Hohenfels, die am 21. Juni 1978 in eine Patenschaft mündete. Am 23. Oktober 1983 wurde die Partnerschaft mit der 2. (US) Brigade aus Erlangen durch die Übergabe der Patenschaftsurkunden offiziell bestätigt.

Kommandeure Panzerbrigade 12:

Oberst Eder, Anton 1956

Oberst Mangold, Ernst 20.07.1956 - 1957

Oberst Reinhard 1957 - 1959

Oberst Rittmann, Kurt 01.07.1959 - 31.10.1962

BrigGen Straden, Hans 01.11.1962 - 31.07.1965

BrigGen Jacobi, Gerhard 01.08.1965 - 30.09.1970

Oberst Osten, Kurt von der 01.10.1970 - 15.12.1972

Oberst Komossa, Gerd-Hellmut 16.12.1972 - 31.01.1975

BrigGen Strauß, Paul-Friedrich 01.02.1975 - 31.03.1979

Oberst Jacoby, Wilhelm 01.04.1979 - 30.09.1982

BrigGen Uhle-Wettler, Reinhard 01.10.1982 - 30.09.1985

BrigGen Wittenberg, Andreas 01.10.1985 - 30.09.1991

Oberst Henninger, Dieter 01.10.1991 - 30.09.1994

Oberst Wolf, Ulrich 01.10.1994 - 1996

BrigGen Korff, Fritz von 26.07.1996 - 1999

Oberst Kasdorf, Bruno 2001 - 2003

Oberst Bühler, Erhard 22.08.2003 - 20.02.2006

Oberst Niemann, Lutz Erich 20.02.2006 - 16.07.2009

Oberst Uhrig, Michael 16.07.2009 - 26.03.2010

Oberstlt Spöttel, Stephan 26.03.2010 - 04.2010

Oberst Thomas, Stephan 04.2010 -

Inhaltliche Charakterisierung

Aus- und Weiterbildung; Ausstellung Unser Heer Befehle; Chroniken; Dienstanweisungen; Friedenstagebücher; Jahresausbildungsbefehle; Katastropheneinsätze; Kommandeursbesprechungen; Kriegstagebücher; Manöver und Übungen; Militärsport; Planübungen; Stabsdienstordnungen; Truppenübungsplatzaufenthalte; Truppenversuche; Vorträge. Etwa ein Zehntel Verschlusssachen.

Erschließungszustand

Online-Findbuch

Umfang, Erläuterung

266 AE, VS-Anteil: 7,8 %

Zitierweise

BArch BH 9-12/...

Related Units of Description

  • Amtliche Druckschriften

  • Amtsdrucksachenbestand BHD 41 Brigadestäbe (darin: 20 Jahre Panzerbrigade 12, 1979; Beitrag zur Militärgeschichte der Stadt Amberg Band 2: Panzerbrigade 12 Soldat und Bürger, 1989; Beitrag zur Militärgeschichte der Stadt Amberg Ausstellungskatalog, 1984)

  • Literatur

  • Reinhard Teuber: Die Bundeswehr 1955 - 1995, Norderstedt, 1996

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