Verteidigungskreiskommandos

Identifier
BH 32
Language of Description
German
Dates
1 Jan 1965 - 31 Dec 1994
Level of Description
Collection
Languages
  • German
Source
EHRI Partner

Extent and Medium

Schriftgut

565 Aufbewahrungseinheiten

27,4 laufende Meter

Creator(s)

Scope and Content

Geschichte des Bestandsbildners

Die Verteidigungskreiskommandos (VKK's) bildeten die unterste Ebene der Kommandobehörden des Territorialheeres. Im Frieden, in Krise und Krieg standen sie im Gegensatz zum Feldheer unter nationalem deutschen Kommando. Jeweils mehrere VKK's unterstanden einem Verteidigungsbezirkskommando (VBK).

Die VKK's umfaßten in der Regel einen großen Landkreis oder mehrere kleinere Landkreise und kreisfreie Städte. Sie arbeiteten mit den entsprechenden zivilen Behörden und mit den regionalen Kommandanten von Anlagen der Bundeswehr wie Truppenunterkünften, Depots, Flugplätzen oder Bundeswehrkrankenhäusern zusammen. Die Führung eines VKK oblag normalerweise einem Oberstleutnant. Die militärischen Ansprechpartner der Verteidigungskreiskommandos für die Zusammenarbeit mit den in ihrem Zuständigkeitsbereich stationierten NATO-Verbänden waren deren Brigaden.

Die Truppen eines Verteidigungskreiskommandos umfaßten einen Stab mit Stabskompanie, 3 - 5 Sicherungskompanien, mehrere ABC-Abwehreinrichtungen und eine Wehrleitstelle bzw. ein Wehrleitbataillon. Ihre genaue Zusammensetzung orientierte sich an der Größe des Bereichs sowie Lage und Anzahl der zu schützenden Objekte. Die mit leichten Waffen ausgestatteten Einheiten eines VKK bestanden im Friedensfall zum Teil nur als Geräteeinheiten. Ihr Einsatzgebiet lag in unmittelbarer Umgebung des Stationierungsorts seiner Soldaten, so daß Gelände und im Verteidigungsfall zu schützende Objekte bereits im Frieden bekannt waren.

Die Verteidigungskreiskommandos hatten folgende Aufgaben zu erfüllen:

  • Wahrnehmung der Mittlerfunktion zwischen militärischem und zivilem Bereich mit der Abstimmung militärischer und ziviler Verteidigungsplanungen und -maßnahmen

  • Sicherung festgelegter Objekte

  • Unterstützung der eigenen und der verbündeten Streitkräfte und der Behörden der zivilen Verteidigung bei der ABC-Abwehr, insbesondere beim ABC-Melde- und Warndienst

  • Schadensbeseitigung und Bauinstandsetzung

  • Informationsgewinnung

  • Koordinierung der Raumforderungen militärischer und ziviler Bedarfsträger

  • Beteiligung an Maßnahmen der psychologischen Verteidigung, die an die Bevölkerung gerichtet sind

  • Abstimmung der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit aller militärischer Stellen im Verteidigungskreis

  • Wahrnehmung von Pionieraufgaben und Mitwirken bei Lähmungen im militärischen Bereich

  • Vorbereitung und Durchführung von Aufgaben des Kriegsgefallenenwesens

  • Übernahme von Wehrleitaufgaben

  • Abwicklung des Einsatzes von zivilen Leistungen für die Truppe

  • Unterstützung der zivilen Verteidigung

Die Aufstellung der VKKs erfolgte ab September 1964. Bis zum März 1967 wurden die folgenden 69 Verteidigungskreiskommandos eingerichtet:

111 Flensburg; 112 Schleswig; 113 Eutin; 114 Bad Segeberg; 115 Rendsburg; 116 Heide

211 Lingen (später 244); 212 Osnabrück (später 245)

221 Neustadt; 222 Nienburg

231 Braunschweig; 232 Göttingen

241 Cloppenburg; 242 Wilhelmshaven; 243 Aurich

251 Celle

261 Verden/Aller (später 254); 262 Stade (später 253)

311 Köln; 312 Bonn

321 Düsseldorf; 322 Wesel; 323 Essen; 324 Wuppertal

331 Münster; 332 Altahlen; 333 Rheine; 334 Borken

342 Lippstadt; 343 Unna; 344 Hemer; 345 Siegen

352 Minden; 353 Höxter; 354 Bielefeld

361 Aachen (später 314); 362 Düren (später 313)

411 Mayen; 412 Montabaur; 413 Idar-Oberstein; 414 Koblenz

421 Trier

433 Darmstadt; 434 Wetzlar

441 Fritzlar; 442 Marburg

451 Landau/Pfalz; 452 Mainz

511 Stuttgart; 512 Esslingen (später Ludwigshafen); 513 Ulm; 514 Heilbronn

521 Karlsruhe; 522 Mannheim

532 Immendingen; 533 Achern

541 Reutlingen; 542 Sigmaringen

612 Donauwörth (ab 1974 VKK 611); 613 Kaufbeuren; 614 Kempten; 615 Augsburg

631 Ansbach; 632 Nürnberg

642 Aschaffenburg

651 München; 652 Ingolstadt; 653 Murnau; 654 Traunstein

In den folgenden Jahren wurden weitere VKK's aufgestellt, so daß 1987 insgesamt 80 Verteidigungskreiskommandos eingerichtet waren. Neu aufgestellt worden waren noch:

431 Frankfurt/Main; 432 Wiesbaden

453 Zweibrücken

461 Merzig

523 Pforzheim

543 Weingarten

622 Weiden; 623 Regensburg

661 Deggendorf; 662 Eggenfelden

Nach der Wiedervereinigung wurden in dem Beitrittsgebiet ebenfalls -in Anlehnung an die noch bestehende Verwaltungsstruktur der DDR in Form von Bezirken- Verteidigungskreiskommandos eingerichtet. Aufstellungsdatum der folgenden VKK's war der 1. April 1991:

711 Weimar; 712 Sondershausen; 713 Gotha

721 Neuhaus am Rennweg; 722 Bad Salzungen

731 Altenburg; 732 Jena; 733 Saalfeld

741 Grimma; 742 Delitzsch

751 Marienberg; 752 Rochlitz; 753 Werdau; 754 Plauen; 755 Schneeberg

761 Bautzen; 762 Hoyerswerda; 763 Meißen; 764 Pirna

811 Jessen; 812 Dessau; 813 Sangerhausen; 814 Querfurt; 815 Weissenfels

821 Burg; 822 Stendal; 823 Gardelegen; 824 Halberstadt

831 Spremberg; 832 Lübben; 833 Finsterwalde

841 Luckenwalde; 842 Nauen; 843 Pritzwalk; 844 Brandenburg

851 Fürstenwalde; 852 Bad Freienwalde; 853 Prenzlau

861 Parchim; 862 Hagenow

871 Pasewalk; 872 Demmin; 873 Waren

881 Stralsund; 882 Wismar

Im Rahmen der umfangreichen Umstrukturierungen der Bundeswehr wurden die Verteidigungskreiskommandos in den westlichen Bundesländern im Wesentlichen am 30. September und in den östlichen Bundesländern am 31. Dezember 1994 aufgelöst.

Unterlagen folgender Verteidigungskreiskommandos befinden sich im Bundesarchiv-Militärarchiv:

111, 112, 113, 114, 115, 116

221, 222, 231, 241, 242, 244, 245, 251, 253, 254

311, 312, 313, 314, 321, 324, 331, 333, 334, 342, 343, 344, 352, 361

412, 413, 421, 431, 432, 433, 451, 452, 453, 461

511, 512, 513, 514, 521, 522, 523, 532, 533, 541,542, 543

611, 612, 613, 615, 622, 623, 631, 632, 642, 652, 661, 662

711, 742, 752

822, 831

Überlieferung

Ausbildungsbefehle, Jahresausbildungsbefehle, Stabsbefehle, Organisationsbefehle,

Gefechtsübungen, Lehrübungen, Mobilmachungsübungen, Planübungen,

Brieftagebücher, Chroniken, Aufenthalt und Abzug der Westgruppe der Truppen im Verteidigungskreis 711, Dienstpläne, Erfahrungsbericht über den durchgeführten Truppenversuch Modell A, Flugunfall Remscheid Absturz USAF A-10 am 08.12.1988, Förderlehrgänge, Inspizierungsberichte, Kurzchroniken, Lebensakten, Militärische Tagebücher, Militärlandeskundliche Kurzbeschreibung des Verteidigungskreises 742, Organisationsunterlagen, Papstbesuch in Münster 1987 (VKK 331), Prüfungsarbeiten und Zeugnisse, Stabsdienstordnung, Standorttagebuch, Stabsrahmenübungen, Stellenbesetzungslisten, Übungen, Vollzugsunterlagen

Vereinzelte Verschlußsachen

Erschließungszustand (Kommentar)

Abgabeverzeichnisse

Umfang (Erläuterung)

843 AE

Amtliche Druckschriften

Amtsdrucksachenbestand BHD 40 Verteidigungskreiskommandos (VKK)

Verfasser/Stand

MA 33; 2004

28,5 lfm

Bestandsbeschreibung

Die Verteidigungskreiskommandos (VKK) bildeten die unterste Ebene der Kommandobehörden des Territorialheeres. Im Frieden, in Krise und Krieg standen sie im Gegensatz zum Feldheer unter nationalem deutschen Kommando. Jeweils mehrere VKK unterstanden einem Verteidigungsbezirkskommando (VBK).

Die VKK umfassten in der Regel einen großen Landkreis oder mehrere kleinere Landkreise und kreisfreie Städte. Sie arbeiteten mit den entsprechenden zivilen Behörden und mit den regionalen Kommandanten von Anlagen der Bundeswehr wie Truppenunterkünften, Depots, Flugplätzen oder Bundeswehrkrankenhäusern zusammen. Die Führung eines VKK oblag normalerweise einem Oberstleutnant. Die militärischen Ansprechpartner der Verteidigungskreiskommandos für die Zusammenarbeit mit den in ihrem Zuständigkeitsbereich stationierten NATO-Verbänden waren deren Brigaden.

Die Truppen eines Verteidigungskreiskommandos umfassten einen Stab mit Stabskompanie, 3 bis 5 Sicherungskompanien, mehrere ABC-Abwehreinrichtungen und eine Wehrleitstelle bzw. ein Wehrleitbataillon. Ihre genaue Zusammensetzung orientierte sich an der Größe des Bereichs sowie Lage und Anzahl der zu schützenden Objekte. Die mit leichten Waffen ausgestatteten Einheiten eines VKK bestanden im Friedensfall zum Teil nur als Geräteeinheiten. Ihr Einsatzgebiet lag in unmittelbarer Umgebung des Stationierungsorts seiner Soldaten, so dass Gelände und im Verteidigungsfall zu schützende Objekte bereits im Frieden bekannt waren.

Die Verteidigungskreiskommandos hatten folgende Aufgaben zu erfüllen:

  • Wahrnehmung der Mittlerfunktion zwischen militärischem und zivilem Bereich mit der Abstimmung militärischer und ziviler Verteidigungsplanungen und -maßnahmen

  • Sicherung festgelegter Objekte

  • Unterstützung der eigenen und der verbündeten Streitkräfte und der Behörden der zivilen Verteidigung bei der ABC-Abwehr, insbesondere beim ABC-Melde- und Warndienst

  • Schadensbeseitigung und Bauinstandsetzung

  • Informationsgewinnung

  • Koordinierung der Raumforderungen militärischer und ziviler Bedarfsträger

  • Beteiligung an Maßnahmen der psychologischen Verteidigung, die an die Bevölkerung gerichtet sind

  • Abstimmung der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit aller militärischer Stellen im Verteidigungskreis

  • Wahrnehmung von Pionieraufgaben und Mitwirken bei Lähmungen im militärischen Bereich

  • Vorbereitung und Durchführung von Aufgaben des Kriegsgefallenenwesens

  • Übernahme von Wehrleitaufgaben

  • Abwicklung des Einsatzes von zivilen Leistungen für die Truppe

  • Unterstützung der zivilen Verteidigung

Die Aufstellung der VKK erfolgte ab September 1964. Bis zum März 1967 wurden die folgenden 69 Verteidigungskreiskommandos eingerichtet:

111 Flensburg; 112 Schleswig; 113 Eutin; 114 Bad Segeberg; 115 Rendsburg; 116 Heide

211 Lingen (später 244); 212 Osnabrück (später 245); 221 Neustadt; 222 Nienburg; 231 Braunschweig; 232 Göttingen; 241 Cloppenburg; 242 Wilhelmshaven; 243 Aurich; 251 Celle; 261 Verden/Aller (später 254); 262 Stade (später 253)

311 Köln; 312 Bonn; 321 Düsseldorf; 322 Wesel; 323 Essen; 324 Wuppertal; 331 Münster; 332 Altahlen; 333 Rheine; 334 Borken; 342 Lippstadt; 343 Unna; 344 Hemer; 345 Siegen; 352 Minden; 353 Höxter; 354 Bielefeld; 361 Aachen (später 314); 362 Düren (später 313)

411 Mayen; 412 Montabaur; 413 Idar-Oberstein; 414 Koblenz; 421 Trier; 433 Darmstadt; 434 Wetzlar; 441 Fritzlar; 442 Marburg; 451 Landau/Pfalz; 452 Mainz

511 Stuttgart; 512 Esslingen (später Ludwigshafen); 513 Ulm; 514 Heilbronn; 521 Karlsruhe; 522 Mannheim; 532 Immendingen; 533 Achern; 541 Reutlingen; 542 Sigmaringen

612 Donauwörth (ab 1974 VKK 611); 613 Kaufbeuren; 614 Kempten; 615 Augsburg; 631 Ansbach; 632 Nürnberg; 642 Aschaffenburg; 651 München; 652 Ingolstadt; 653 Murnau; 654 Traunstein

In den folgenden Jahren wurden weitere VKK aufgestellt, so dass 1987 insgesamt 80 Verteidigungskreiskommandos eingerichtet waren. Neu aufgestellt worden waren noch:

431 Frankfurt/Main; 432 Wiesbaden; 453 Zweibrücken; 461 Merzig

523 Pforzheim; 543 Weingarten

622 Weiden; 623 Regensburg; 661 Deggendorf; 662 Eggenfelden

Nach der Wiedervereinigung wurden in dem Beitrittsgebiet ebenfalls VKK in Anlehnung an die noch bestehende Verwaltungsstruktur der DDR in Form von Bezirken- Verteidigungskreiskommandos eingerichtet. Aufstellungsdatum der folgenden VKK war der 1. April 1991:

711 Weimar; 712 Sondershausen; 713 Gotha; 721 Neuhaus am Rennweg; 722 Bad Salzungen; 731 Altenburg; 732 Jena; 733 Saalfeld; 741 Grimma; 742 Delitzsch; 751 Marienberg; 752 Rochlitz; 753 Werdau; 754 Plauen; 755 Schneeberg; 761 Bautzen; 762 Hoyerswerda; 763 Meißen; 764 Pirna

811 Jessen; 812 Dessau; 813 Sangerhausen; 814 Querfurt; 815 Weissenfels; 821 Burg; 822 Stendal; 823 Gardelegen; 824 Halberstadt; 831 Spremberg; 832 Lübben; 833 Finsterwalde; 841 Luckenwalde; 842 Nauen; 843 Pritzwalk; 844 Brandenburg; 851 Fürstenwalde; 852 Bad Freienwalde; 853 Prenzlau; 861 Parchim; 862 Hagenow; 871 Pasewalk; 872 Demmin; 873 Waren; 881 Stralsund; 882 Wismar

Im Rahmen der umfangreichen Umstrukturierungen der Bundeswehr wurden die Verteidigungskreiskommandos in den westlichen Bundesländern im Wesentlichen am 30. September und in den östlichen Bundesländern am 31. Dezember 1994 aufgelöst.

Unterlagen folgender Verteidigungskreiskommandos befinden sich im Bundesarchiv-Militärarchiv:

111, 112, 113, 114, 115, 116

221, 222, 231, 241, 242, 244, 245, 251, 253, 254

311, 312, 313, 314, 321, 324, 331, 333, 334, 342, 343, 344, 352, 361

412, 413, 421, 431, 432, 433, 451, 452, 453, 461

511, 512, 513, 514, 521, 522, 523, 532, 533, 541,542, 543

611, 612, 613, 615, 622, 623, 631, 632, 642, 652, 661, 662

711, 742, 752

822, 831

Inhaltliche Charakterisierung

Ausbildungsbefehle, Jahresausbildungsbefehle, Stabsbefehle, Organisationsbefehle, Gefechtsübungen, Lehrübungen, Mobilmachungsübungen, Planübungen, Chroniken, Aufenthalt und Abzug der Westgruppe der Truppen im Verteidigungskreis 711, Dienstpläne, Erfahrungsbericht über den durchgeführten Truppenversuch Modell A, Flugunfall Remscheid Absturz USAF A-10 am 08.12.1988, Förderlehrgänge, Inspizierungsberichte, Kurzchroniken, Lebensakten, Militärische Tagebücher, Militärlandeskundliche Kurzbeschreibung des Verteidigungskreises 742, Organisationsunterlagen, Papstbesuch in Münster 1987 (VKK 331), Prüfungsarbeiten und Zeugnisse, Stabsdienstordnung, Standorttagebuch, Stabsrahmenübungen, Stellenbesetzungslisten, Übungen, Vollzugsunterlagen. Vereinzelte Verschlusssachen.

Erschließungszustand

Online-Findbuch

Umfang, Erläuterung

537 AE

Zitierweise

BArch BH 32/...

Related Units of Description

  • Amtliche Druckschriften

  • Amtsdrucksachenbestand BHD 40 Verteidigungskreiskommandos (VKK)

  • Literatur

  • Tilman Lombard (Hrsg.): Chronik des VKK 432 vormals VKK 433. 1965-1994, Frankfurt am Main 2003.

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