OSRAM GmbH/ KG

Identifier
A Rep. 231
Language of Description
German
Source
EHRI Partner

Scope and Content

Vorwort

A Rep. 231 OSRAM GmbH/ KG

1. Betriebsgeschichte

Zu den am schnellsten wachsenden Bereichen der Elektroindustrie vor dem Ersten Weltkrieg gehörte die Glühlampenherstellung. Zu dieser Entwicklung trug die seit 1905 produzierte Wolframlampe mit einem Glühfaden aus Wolfram bei, für deren Vertrieb Carl Auer von Welsbach den Phantasienamen OSRAM kreierte. Dieses Kofferwort aus Osmium (OS) und Wolfram (RAM) verwies auf die beiden wegen ihres hohen Schmelzpunktes von über 3000 bzw. 3400 Grad für Glühfäden verwendeten Metalle. Am 10. März 1906 meldete die Deutsche Gasglühlicht-Anstalt das Warenzeichen OSRAM für die Waren "Elektrische Glüh- und Bogenlichtlampen" beim damaligen Kaiserlichen Patentamt in Berlin an; am 17. April 1906 wurde es unter der Nummer 86.924 in die Warenzeichenrolle des Patentamtes aufgenommen.
Nach dem Verlust der Auslandsmärkte durch den Ersten Weltkrieg erschien es den drei führenden deutschen Glühlampenherstellern AEG, Siemens & Halske und Deutsche Gasglühlicht AG sinnvoll, die gemeinsamen Interessen zu bündeln. Ziel war die Stärkung gegenüber der ausländischen Konkurrenz durch Firmen wie Philips und General Electric sowie die Rückgewinnung von verlorengegangenen Marktanteilen. Erleichtert wurde der Entschluss durch die Tatsache, dass bereits im Jahr 1911 die Lampenformen und -typen vereinheitlicht worden waren.

Unabhängig davon wurde in Österreich durch die Österreichische Gasglühlicht-Elektrizitätsgesellschaft, die ebenfalls zur Verwertung der Auer-Patente gegründet wurde, in Wien-Atzgersdorf in einer aufgelassenen Bandweberei im Jahr 1904 die Osmium-Licht-Unternehmung, Patente Dr. Carl Freiherr Auer von Welsbach gegründet.
1906 gelangte dieses Unternehmen in den Einflussbereich des Westinghouse-Konzerns. An der umgewandelten Westinghouse Metallfaden Glühlampenfabrik GmbH waren George Westinghouse, Mitarbeiter Auers und österreichische Industrielle beteiligt. Bis zum Ersten Weltkrieg hatte das Unternehmen etwa 1.800 Beschäftigte.

Im Jahr 1921 stieß Westinghouse seine Produktionsgesellschaften in Europa ab. Auch das Werk in Atzgersdorf, das in der Zwischenzeit Vertex Elektrowerk GmbH. hieß ging in den Besitz des holländischen Philips-Konzerns und Osrams über. Osram gründete in Österreich noch eine eigene Vertriebsniederlassung, die 1931 alle Anteile an Vertex erwarb und zur Osram Österreichische Glühlampenfabrik GmbH. umbenannt wurde. [4]

Die Deutsche Gasglühlicht AG hatte bereits im November 1919 ihr Glühlampengeschäft ausgelagert und dafür die OSRAM GmbH. KG gegründet. Am 5. Februar 1920 traten Siemens & Halske und die AEG der OSRAM GmbH. Kommanditgesellschaft bei. Das erste Geschäftsjahr und die Gründung der Gesellschaft wurden rückwirkend auf den 01. Juli 1919 festgesetzt. Am ausschließlichen Firmensitz in Berlin wurden zu diesem Zeitpunkt noch Glasbläser in einer eigenen Glashütte beschäftigt. Die Produktion der Glaskolben wurde dann aber vor allem nach Weißwasser/Oberlausitz verlagert.

Im Jahr 1924 gründete Osram zusammen mit anderen Glühlampenherstellern das Phoebuskartell.
Bereits in den 1930er Jahren zählte Osram zu den weltweit größten Herstellern. Der Marktanteil belief sich in Deutschland auf gut 70 Prozent. Im Osram-Glühlampenwerk A (früher AEG) in Berlin-Moabit wurden ab 1920 die Verstärkerröhren für Telefunken hergestellt; der Standort wurde 1939 von Telefunken komplett übernommen. Zur Erschließung der Auslandsmärkte wurden zahlreiche Verkaufsstützpunkte in Form von Gesellschaften unter Beteiligung von Auslandskapital gegründet. So gab es zu dieser Zeit schon Verkaufsniederlassungen in Shanghai und Rio de Janeiro. Die führende Stellung auf dem Weltmarkt hielt Osram nicht zuletzt durch intensiven Erfahrungsaustausch mit Herstellern auf internationaler Ebene aufrecht.
In Österreich fiel der Personalstand in der Zwischenkriegszeit ständig und betrug im Jahr 1930 nur mehr 500 Mitarbeiter. [4]

Nach 1945 wurden die Fabriken in Ost-Berlin und Weißwasser/Oberlausitz enteignet und demontiert. 1954 wurde der Firmensitz nach München verlegt. Im Jahr 1956 wurde Osram aus steuerlichen Gründen in eine GmbH umgewandelt und zur OSRAM GmbH umbenannt. Zu diesem Zeitpunkt besaß Siemens 43 Prozent, die AEG 36 Prozent und die International General Electric Company 21 Prozent der Anteile. 1976 verkaufte die AEG ihre Anteile an Siemens.
Seit 1978 ist Osram vollständig im Besitz von Siemens und wird seit 1989 als Bereich mit eigener Rechtsform geführt. Ebenfalls 1989 folgte in einem Joint-Venture mit Mitsubishi der Eintritt in den japanischen Markt. OSRAM konnte nach 1945 in Großbritannien nicht unter eigenem Namen auftreten, weil dieser 1945 "enteignet" wurde. Die Lampen wurden mit dem Markennamen Wotan vertrieben. In der DDR wurden die Lampen ursprünglich in Verpackungen mit dem weiß-orangen OSRAM-Design und dem Namen Berliner Glühlampenwerk vertrieben, ab 1963 unter der Marke NARVA.
Das Werk in Wien, das durch Bomben stark beschädigt und Deutsches Eigentum war, wurde aus dem Osram-Konzern herausgelöst und unter USIA-Verwaltung gestellt. Erst 1958 wurde das Unternehmen unter demselben Namen von AEG, Siemens und General Electric neu gegründet. Bis 1978 wurden alle Anteile von Siemens erworben [4] Seit 1988 besteht die Produktion in Atzgersdorf nicht mehr. [5] Auf den sogenannten Osram-Gründen entstand eine Wohnhausanlage. [6]
Seit 2008 ist Osram eine Division im Sektor "Industry" der Siemens AG.
Am 09. Oktober 2012 wurde angekündigt, dass die Osram AG wieder in eine GmbH umgewandelt wird. Es soll eine neue Obergesellschaft namens Osram Licht AG gegründet werden, die im Frühjahr 2013 an die Börse gehen soll. [3]

Einzelnachweise
[3] ftd.de: Osram wird zur Osram Licht AG
[4] a b c Big Business in Österreich: österreichische Großunternehmen von Franz Mathis Seite 219, 1987
[5] 100 Jahre Osram von 2006 abgerufen am 01. November 2012
[6] AutoUndWirtschaft.at, S.4, zuletzt aufgerufen am 20. Oktober 2011

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Osram (Stand 17.12.2012)

2. Bestandsgeschichte

Der Bestand der Akten des Osram-Konzerns lagerte bis 1952 in den verschiedensten Werkteilen und Kellerräumen des Berliner Glühlampenwerk [BGW].
Im Jahre 1952 erfolgte die Einsetzung eines Archivars.
Der Aktenbestand war zum großen Teil verschmutzt, angebrannt und befand sich im völlig unsortierten Zustand. Ein Teil der Akten wurden nach Aussage von Kollegen von der Roten Armee 1945 aus Westberliner Osramfabriken zum Werk Warschauer Straße überführt. Von den Wirtschaftsbeauftragten der Roten Armee ist ein Posten Akten nach der Sowjetunion überführt worden (siehe LAB C Rep. 409-01 VEB NARVA Berliner Glühlampenwerk, Nr. 13-14).
Die Osram Akten wurden ab 1952 vom Schmutz gereinigt und auf einer Bestandsliste und teilweise auch auf Stichwortkartei verzeichnet. Bis 1955 wurden bei Bauarbeiten noch weitere Akten in Kellerräumen aufgefunden.
Ab 1954 erfolgte die erste systematische Verzeichnung der Akten. Die Verwaltungsakten (Kaufmännisch) wurden von den technischen Akten getrennt und nach Sachgebieten verzeichnet, da zu dieser Zeit noch kein Geschäftsverteilungsplan von Osram vorhanden war.

Die Sachgebiete gliedern sich wie folgt:
A. Verwaltungsakten
B. Buchhaltungsakten
C. sonstige Akten der Abteilungen und Werke
P. Personalakten
D. Technische Akten
F. Foto Unterlagen
W. Wissenschaftliche Akten (technische Geschichte)

Bei der Sichtung und Verzeichnung der Akten wurde 1959 der Geschäftsverteilungsplan von Osram gefunden. Der Bestand der Verwaltungsakten (A-C) wurde jetzt nach dem Geschäftsverteilungsplan rekonstruiert und neu verzeichnet. Diese Arbeit wurde Anfang 1962 beendet.
Das Findbuch konnte erst später geschrieben werden und wurde Ende 1963 fertiggestellt.
Die P., D., F. und W. Akten sind im Findbuch nicht enthalten. Diese werden zu einem späteren Zeitpunkt in das Findbuch Teil II verzeichnet.
Von der Sowjetunion erfolgte 1959/60 eine Übergabe von Archivgut an die Staatliche Archivverwaltung Potsdam. Unter diesen Akten befanden sich auch Osram-Akten, die am 31. März 1960 von Potsdam an das BGW (Berliner Glühlampenwerk) übergeben wurden. Nach Sichtung dieser Akten wurde festgestellt, dass der größte Teil davon Glasfragen enthält. Diese Akten wurden 1961 mit anderen Akten des Osrambestandes, die ebenfalls Glasfragen behandelten, an das Glaswerk Einheit, Weißwasser übergeben.
Mit der neuen Verzeichnung wurde gleichzeitig eine Stichwirtkartei eingerichtet in der die Sachgebiete festgehalten sind. (zum Beispiel: Streik, Bilanzen, Fremdarbeiter usw.)
Für die Ordnung im Findbuch wurde der Geschäftsverteilungsplan (AZ. O.445) aus dem Jahre 1934 als Mittelwert herangezogen und die Gliederung in dieser Reihenfolge vorgenommen, wobei einige Sachgebiete, zum Beispiel Verlagerung, Geschichte u. ä., eingeordnet wurden. Die Akten erstrecken sich über die Zeit von 1892 bis 1945 und sind nicht vollständig, da der größte Teil durch Kriegseinwirkungen verloren gegangen ist, oder sich in anderen westlichen Werkteilen des Osram Konzerns befanden. Der ursprüngliche Titel der Akten konnte zum größten Teil nicht festgestellt werden, so dass eine Abgrenzung des Bestandes nicht überall vorgenommen wurde.
Einige Erklärungen zu bestimmten Abkürzungen und Bezeichnungen im Findbuch:
AZ O.93 - O.274 = Phöbus - Zusammenschluss der internationalen Glühlampenfabriken zum Internationalen Glühlampenkartell mit Sitz in Genf. Das Kartell bestimmte und regulierte Preise, Absatz, Umsatz, Qualität, Lebensdauer, Erfahrungs- und Patentaustausch, Aufteilung des Weltmarktes, Bekämpfung der Glühlampenfabriken die sich nicht dem Kartell anschlossen (Außenseiterbekämpfung). Das Kartell ist in verschiedene Verwaltungsabteilungen für kaufmännische und technische Fragen aufgeteilt. Die Leitung des Kartells setzt sich aus den Direktoren der Internationalen Glühlampenindustrie zusammen. Der größte Teil der Phöbus Akten ist in Fremdsprache, hauptsächlich in Englisch abgefasst. Der vollständige und genaue Inhalt dieser Akten muss später noch übersetzt werden.

Übersetzte Abkürzungen der Phöbus-Akten:

Business Development = Geschäftsentwicklung
Department = Abteilung
Bisco [Business Committee] = Komitee für Geschäftsentwicklung
Commercial Report = Handelsbericht
TOC, Protokolle der Teste Organisations Committee = Komitee für Prüfungswesen
Sales Comm.[ittee] = Verkaufsorganisation
Factory summary and Comparison summary Reports - Betriebsergebnisse und Vergleiche
Voltage Sub.-Comm.[ittee] = Unterkommission
Texeco General Letter = Hauptbericht
UQC, Uniformity Quality Comm.[ittee] = Komitee für einheitliche Qualität
Independant Comm.[ittee] = Unabhängiges Komitee
General Patent and Business Development Argeement = Allgemeine Patent- und Geschäftsentwicklungsvereinbarung
General Board = Hauptvorstand
Exekotiv Comm.[ittee] = Vollzugsausschuss
Lisbo Comm.[ittee] = Licht und Beleuchtung
Aceaunt Development = Rechnungs- (Buchhaltungsabteilung)
Interim Report = Zwischenberichte für Lampen
Development Department = Entwicklungsabteilung

Weiter Erklärungen und Abkürzungen:

Sie Asko-Patentverwaltung setzt sich aus Osram-Studiengesellschaft für elektrische Beleuchtung - Allgemeine Elektrizitäts-Gesellschaft (AEG) - Siemens & Halske - Siemens-Schuckert zusammen.
Der Pool-Vertrag ist zwischen den Firmen Osram - Philips - Tungsram abgeschlossen worden und behandelt Patente und Lizenzen über Glasmaschinen.
Der Thüringen Vertrag ist zwischen Osram und kleineren Glühlampenfirmen sowie Elektrovereinigungen abgeschlossen wurden und regulierte Preise und Verkaufsfragen.

Werk A - Ehemalige Fabrik der Allgemeinen Elektrizitäts-Gesellschaft (AEG) in Berlin-Moabit
Werk B - Ehemalige Fabrik der Bergmann Elektrizitäts Gesellschaft mit Glühlampenfabrik in Berlin
Werk S - Ehemalige Fabrik von Siemens & Halske in Berlin-Charlottenburg
Werk D - Ehemalige Fabrik der DGG (Auer) Deutsche Gasglühlicht Gesellschaft in der Warschauer Straße; gleichzeitig ehemalig Drahtwerk und Maschinenfabrik von Osram
Werk W - Ehemalige Lausitzer Glaswerke in Weißwasser
Werk MG - Maschinenglaswerk in Berlin Siemensstadt
Die Verkaufsorganisation und das Verwaltungsgebäude befanden sich in der Ehrenbergstraße.
OSA - Industrielle…

BGW-Archiv (Berliner Glühlampenwerk); Berlin den 05. Dezember 1963

Nachtrag zu A Rep. 231 'Osram GmbH'

Im August 1999 wurden 35 Einheiten bzw. 1,0 lfm noch unverzeichneter Akten der Osram GmbH erschlossen. Sie umfassen überwiegend technische Zeichnungen zum Maschinen- und Anlagenbau der Jahre 1932 - 1945 sowie Grund- und Aufrisse zum Bau eines im Stollen Richard II gelegenen Drahtwerks der Jahre 1944/45. Formal und inhaltlich von den 1566 bereits verzeichneten Akten verschieden, wurden sie diesen lediglich angeschlossen und fortlaufend mit den Nummern 1567 - 1601 nummeriert. Ihre Aufstellung findet sich am Ende dieses Findbuches.

Die Akten der Nummern 1567 - 1580 und der Nummern 1582 - 1589 waren dabei Teil des Wirtschaftsschriftguts, dass das Werk für Fernsehelektronik GmbH als Nachfolgebetrieb des VEB Werk für Fernsehelektronik dem Landesarchiv Berlin im November 1993 übergeben hat. (Acc. 1062/93). Sie umfassten vier Archivkartons mit insgesamt 17 Aktenbündeln. Jedem Bündel beigefügt war eine grob gefasste Inhaltsliste mit teilweise fehlerhafter Datierung, die vermutlich in den 1950er Jahren angefertigt worden waren. Die Akten der Nummern 1590 - 1601 lagerten dagegen bei den schon in den 1960er Jahren erschlossenen Unterlagen. Diese waren, wie die vorangehende Bestandsbeschreibung vermerkt, als Zeichnungen seinerzeit nicht weiter erschlossen worden. Hierbei befanden sich auch Papiere der Firmen AEG - Kabelwerk Oberspree, Aschinger's AG und Telefunken, die den jeweiligen Beständen übergeben wurden. Zusammen mit dem Schriftgut des Osram GmbH bildeten sie 25 Akteneinheiten. Den zu verzeichnenden Akten wurde schließlich die Akte Nr. 1581 hinzugefügt, die dem Bestand A Rep. 250-03-11 'C. Lorenz AG', bei dem sie sich irrtümlich befand, entnommen worden war.

Im Rahmen der Nachtragserschließung wurden die Papiere in Jurismappen abgelegt und zunächst, nach Erstellen der Klassifikation im Sinne einer kurrenten Bandsignatur durchlaufend nummeriert. Lediglich Band Nummer 161 wurde später hinzugefügt. Zuvor mussten folgende Akten aufgrund ihres starken Umfangs getrennt werden: 1570/1573, 1574/1575, 1577/1578 und 1578/1579/1588. Einschließlich der 35 neu verzeichneten Akten umfasst der Bestand 'Osram GmbH' nunmehr 1601 Akteneinheiten. Er ist wie folgt zu zitieren: LAB A Rep. 231, Nr. … Für die Bezeichnung der Akten konnten häufig die Angaben der Inhaltslisten als Aktentitel übernommen werden. Inhaltlich gemischte Papiere aus dem Bereich des Maschinen- und Anlagenbaus wurden unter dem Titel "Verschiedene Anlagen und Geräte" zusammengefasst.

Die technischen Zeichnungen lassen auf eine Zusammenarbeit der Firmen Osram und Telefunken in der Produktentwicklung schließen. So finden sich nicht selten neben Papieren der Osram GmbH auch Unterlagen der Telefunken GmbH, die ein einziges Produkt betreffen. Häufig sind Akten sogar von beiden Unternehmen gleichermaßen gekennzeichnet. In diesem Fall wurde im vorliegenden Findbuch der Zusatz "Gemeinschaftsentwicklung mit Firma Telefunken?" hinzugefügt.

Am bedeutsamsten unter den nachträglich verzeichneten Papieren sind die umfangreichen und detaillierten Bau- und Maschinenaufstellungspläne für das Drahtwerk, das in den letzten Monaten des Zweiten Weltkrieges auf einer Länge von ca. 35 km im Stollen Richard II nahe der Ortschaften Malitschen und Michelsberg in den Sudeten errichtet werden sollte. (1) Die als geheim deklarierten Zeichnungen weisen als Zeichner das Kürzel "DW" auf, hinter dem sich womöglich die Deutschen Wirtschaftsbetriebe verbergen. In die Planungen einbezogen war auch die SS, wie Genehmigungsvermerke auf den Unterlagen zeigen. Inwieweit das Werk allein von der Firma Osram betrieben werden sollte, ist unklar. Verschiedene, von Osram ausgefertigte Papiere über das Drahtwerk Richard II belegen indes die dort beabsichtigte Produktion des Unternehmens und lassen vermuten, dass die Unterlagen ursprünglich von der Osram GmbH stammen.

Für die fehlenden Datierungen wurde in eckigen Klammern die Laufzeit des Gesamtbestandes gesetzt [1847 - 1947], damit in der elektronischen Recherche, bei Datierungseingrenzungen, der Bestand mit recherchiert werden kann.

Zahlreiche Akten sind auf Grund archivgesetzlicher Bestimmungen bzw. der EU-Datenschutz-Grundverordnung für die Benutzung befristet gesperrt. Eine Verkürzung der Schutzfristen kann auf Antrag erfolgen. Dazu bedarf es der besonderen Zustimmung des Landesarchivs Berlin.

Berlin, August 1999 Dr. Michael Klein

(1) Vgl. A Rep. 231, Nr. 1590 und Nr. 1600, sowie Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Großdeutsche Reich auf Grund der Volkszählung 1939, hg. V. Statistischen Reichsamt, Berlin 1944 (=Statistik des Deutschen Reichs, Bd. 550), S. 264.

3. Korrespondierende Bestände

LAB A Rep. 250-01-13 - Julius Pintsch AG
LAB A Rep. 230-04 - Siemens & Halske AG
http://www.archive.nrw.de

4. Literatur- und Quellenverzeichnis

100 Jahre OSRAM (Firmenschrift 2006).- www.siemens.com/history/pool/beteiligte_unternehmen/aktive_beteiligungen/902k004de_100jahre_osram.pdf
Reiher, Jana: Betriebliche Sozialpolitik in den Berliner Osram-Werken. Bestand und Funktion betrieblicher Sozialmaßnahmen am Beispiel der Osram-Werke in den Jahren 1933-1945. - Reiher (1993).- Präsenzbibliothek Landesarchiv Berlin Signatur: 94/0423
Jacobeit, Sigrid: OSRAM-Arbeiterinnen.- deutsche und ausländische Frauen in der Kriegsproduktion für der Berliner Glühlampen-Konzern 1939-45. - (1987).- Präsenzbibliothek Landesarchiv Berlin Signatur: Zs 863(35)
Osram 1945-1955 ; 10 Jahre Wiederaufbau und Ausbau. - Selbstverl. (1955).- Präsenzbibliothek Landesarchiv Berlin Signatur: Soz 1985
Osram Maschinenglas-Werk Siemensstadt .- Erasmusdr. (1927).- Präsenzbibliothek Landesarchiv Berlin Signatur: 03/0890
Osram Lichthaus .- Erasmusdr. (1925).- Präsenzbibliothek Landesarchiv Berlin Signatur: 86/0033
Osram GmbH. Kommanditgesellschaft Berlin (Festschrift). - Selbstverl. (1922).- Präsenzbibliothek Landesarchiv Berlin Signatur: 07/0457


Berlin, 2011 Ute Strauß (Retrokonversion)

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