Bankhaus E.J. Meyer
Scope and Content
Vorwort
A Rep. 216 Bankhaus E.J. Meyer
1. Unternehmensgeschichte
Das Bankhaus E.J. Meyer wurde im Jahre 1816 durch den Kaufmann Ely Joachim Meyer gegründet. Nachdem er in den 1840er Jahren das Bankgeschäft für mehrere Jahre mit seinem Sohn Abraham ohne vertragliche Grundlage zusammen betrieben hatte, schloss er 1847 einen Gesellschaftsvertrag mit seinen Söhnen Abraham und Friedrich, durch den beide Kinder an der Unternehmung beteiligt wurden. [1] In den 1860er und 1870er Jahren wurde das Haus durch Friedrich Meyer und Adolph Meyer, die beide Ende des Jahrzehnts verstarben, geleitet.
Im Jahre 1938 übergaben die damaligen Eigentümer Adolf Meyer und Leonhard Horwitz das Kreditinstitut im Rahmen der "Arisierung" an Kurt Richter-Erdmann. Nach dessen Tod 1942 wurde eine Kommanditgesellschaft gegründet, der als persönlich haftende Gesellschafter Hans W. von Tümpling und Albert von Metzler angehörten. Letzterer war zugleich Mitinhaber des Frankfurter Bankhauses B. Metzler, Selilgsohn & Co. Kommanditistin war Eva Richter-Erdmann. Die Klientel der Bank bestand aus Industrie- und insbesondere Privatkundschaft. [2]
Auf Anordnung des Magistrats / Abteilung Finanz- und Steuerwesen vom 04. Juni 1945 wurde der Geschäftsverkehr des Bankhauses eingestellt. Drei Jahre später war eine Verlegung der Geschäftsräume von der Jägerstraße 54 - 55 in die Maienstraße 3 erforderlich. Im selben Jahr wurde begonnen, eine Filiale in Hamburg einzurichten, die 1956 in die Kommanditgesellschaft Bankhaus Wölbern & Co umfirmierte.
Durch Anordnung der Finanzverwaltung der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland vom 24. Januar 1948 wurde die Kommission der Deutschen Zentralfinanzverwaltung zur Sicherung der Geschäftsunterlagen und Wertpapiere der Hauptsitze geschlossener deutscher Banken mit der Sicherstellung und Verwaltung des Vermögens des Bankhauses im sowjetischen Sektor Berlins und in der Sowjetischen Besatzungszone beauftragt.
[1] Vgl. LAB A Rep. 216, Nr. 21.
[2] Vgl. LAB C Rep. 105, Nr. 3618.
2. Bestandsgeschichte
Die Unterlagen des Bankhauses E.J. Meyer, die bis dahin nur auf Karteikarten erschlossen
waren, wurden im Jahre 2003 im Rahmen einer Neuverzeichnung mit Augias 7.3 erfasst.
Insgesamt umfasst der Bestand A Rep. 216 Bankhaus E.J. Meyer nunmehr 23 AE (0,15
lfm). Seine Laufzeit reicht im Wesentlichen von 1847 bis 1879/80.
Er beinhaltet überwiegend Bilanzen.
Seitens der BerlinHyp, Berlin, wurden dem Landesarchiv Berlin im Dezember 2004 darüber hinaus zwei weitere Akten übergeben betreffend Zwangszahlungen von Juden und sonstigen Opfern des Nationalsozialismus aus dem Zeitraum 1938 bis 1950. Sie wurden im selben Monat ergänzend verzeichnet.
Der Bestand ist wie folgt zu zitieren:
Landesarchiv Berlin, A Rep. 216 Bankhaus E.J. Meyer, Nr. ...
3. Korrespondierender Bestand
C Rep. 105, Magistrat von Berlin / Finanzen, Nr. 3618
Berlin, im August 2003 / Dezember 2004 Michael Klein