Deutscher Tabakarbeiter-Verband
Extent and Medium
Schriftgut
60 Aufbewahrungseinheiten
1,7 laufende Meter
Creator(s)
- Deutscher Tabakarbeiter-Verband, 1889-1933
Scope and Content
Geschichte des Bestandsbildners
Bei den vom Zentralarchiv des FDGB in der Historischen Abteilung zusammengefassten Beständen handelt es sich um Restbestände verschiedener Provenienzen, die zu den seit 1935 im Zentralarchiv der Deutschen Arbeitsfront zusammengeführten Unterlagen gehörten. Die durch kriegsbedingte Verluste stark reduzierten Bestände wurden 1945/1946 dem FDGB übergeben. In der Folgezeit wurden die Bestände durch lokale Provenienzen und Kopien aus anderen Archiven ergänzt.
Aufgaben und Organisation:
Die älteste gewerkschaftliche Organisation der Tabakarbeiter war die Assoziation der Zigarrenarbeiter Deutschlands, die 1848 gegründet wurde und ihren Sitz seit 1849 in Bremen hatte. Im April 1850 schloß sie sich der Arbeiterverbrüderung an und löste sich im Mai 1851 auf. Das Presseorgan der Assoziation war die "Konkordia".
Am 25. Dezember 1865 wurde der Allgemeine Deutsche Zigarrenarbeiterverein (1872 in Deutscher Tabakarbeiterverein umbenannt) in Leipzig gegründet. Der Sitz befand sich seit 1866 in Frankfurt am Main unter der Leitung des Lassalleaners Friedrich Wilhelm Fritzsche. Nach Inkrafttreten des Sozialistengesetzes wurde der Verein am 23. Oktober 1878 verboten und aufgelöst. Presseorgane waren "Der Botschafter" (1866 - 1879) und "Der Wanderer" (1879). In der Zeit des Sozialistengesetzes entstand am 22. November 1882 der Reiseunterstützungsverein deutscher Tabakarbeiter mit dem Sitz in Bremen. 1889 wurde dieser Verein in den Deutschen Tabakarbeiterverband umgewandelt.
Am 01. Juli 1912 schloß sich der Verband der Zigarrensortierer und Kistenkleber Deutschlands (gegr. 1885 als Unterstützungsverein der deutschen Zigarrensortierer, 1905 umbenannt) dem Deutschen Tabakarbeiterverband an.
Nach dem 2. Mai 1933 wurde der Verband als Deutsche Arbeitsfront / Deutscher Tabakarbeiterverband durch die nationalsozialistischen Machthaber gleichgeschaltet. Die Eingliederung als Fachgruppe Tabak in die Reichsbetriebsgemeinschaft 1, Nahrung und Genuß, Berlin erfolgte am 30. September 1933.
Als Zwischeninstanz auf regionaler Ebene wurden 1905 Gaue eingerichtet und Gauleiter als Vertreter des Verbandsvorstandes eingesetzt. Die Basis des Verbandes bildeten die Ortszahlstellen, die in den 20er Jahren zu Verwaltungsstellen zusammengefaßt wurden. Der Verbandsbeirat wurde 1922 gebildet.
Der DTAV war Mitglied im 1890 gegründeten Internationalen Tabakarbeiterverband (ITAV). Der Sitz des Sekretariats des ITAV wurde 1931 von den Niederlanden nach Deutschland verlegt.
Vorsitzende:
Wilhelm Fuhse 1882 - 1884
Johann Herrmann Junge 1884 - 1900
Karl Deichmann 1900 - 1928
(Ferdinand Husung 2. Vorsitzender 1919 - 1928)
Ferdinand Husung 1928 - 1933
(Otto Wenzel 2. Vorsitzender 1928 - 1933)
Sitz:
Frankfurt/Main 1866 - 1874
Bremen 1882 - 1933
Presse:
"Der Tabakarbeiter" (Verbandsorgan)
Mitglieder:
1868: 6.755
1877: 8.100
1900: 17.264
1905: 25.907
1910: 34.046
1913: 31.713
1918: 35.382
1921: 129.155
1924: 66.712
1929: 74.241
1932: 49.566
Bestandsbeschreibung
Überliedert sind u.a.:
-
Tarifverträge und Unterlagen über die Tätigkeit des Schlichtungsausschusses bzw. Reichsschiedsgerichts
-
Berichte über die Lage in der Tabakindustrie
-
Statistiken zur Entwicklung der Tabakindustrie und zu Lohnfragen
-
Unterlagen über die Gleichschaltung des DTAV durch die NSBO
Erschliessungszustand
Publikationsfindbuch, Onlinefindbuch
Zitierweise
BArch RY 37/...