Deutscher Holzarbeiterverband

Identifier
RY 33
Language of Description
German
Dates
1 Jan 1838 - 31 Dec 1933
Level of Description
Collection
Languages
  • German
Source
EHRI Partner

Extent and Medium

Schriftgut

123 Aufbewahrungseinheiten

3,9 laufende Meter

Creator(s)

Scope and Content

Geschichte des Bestandsbildners

Bei den vom Zentralarchiv des FDGB in der Historischen Abteilung zusammengefassten Beständen handelt es sich um Restbestände verschiedener Provenienzen, die zu den seit 1935 im Zentralarchiv der Deutschen Arbeitsfront zusammengeführten Unterlagen gehörten. Die durch kriegsbedingte Verluste stark reduzierten Bestände wurden 1945/1946 dem FDGB übergeben. In der Folgezeit wurden die Bestände durch lokale Provenienzen und Kopien aus anderen Archiven ergänzt.

Aufgaben und Organisation:

Auf dem von Johann Baptist von Schweitzer und Friedrich Wilhelm Fritzsche einberufenen Allgemeinen deutschen Arbeiterkongreß (Lassallesche Richtung) in Berlin wurde neben anderen Gewerkschaften am 26. September 1868 die Gewerkschaft der Holzarbeiter mit dem Tischler Theodor York aus Harburg als Vorsitzenden gegründet. Diese Gewerkschaft sollte alle Berufe der Holzindustrie erfassen.

York gehörte seit Mitte 1869 zur Eisenacher Richtung (Bebel/Liebknecht) der Arbeiterbewegung, so daß die Lassalleaner auf dem 1. deutschen Tischlerkongreß vom 06. - 10. Oktober 1872 in Berlin eine eigene Organisation, den Allgemeinen Deutschen Tischler- (Schreiner-) Verein als reinen Berufsverband der Tischler gründeten.

1876 schlossen sich beide Verbände zum Bund der Tischler und verwandter Berufsgenossen zusammen. Durch das Sozialistengesetz 1878 wurde der Bund aufgelöst. In der Folgezeit bildeten sich zahlreiche lokale Fachvereine der Tischler, die sich auf Beschluß des Kongresses der deutschen Tischler-(Schreiner) Vereine vom 27. - 29. Dezember 1883 in Mainz am 01. Januar 1884 zum Verband von Vereinen der Tischler (Schreiner) und verwandter Berufsgenossen zusammenschlossen. Dieser Verband wurde zum 1. April 1887 in den Deutschen Tischler-Verband umgewandelt. Sitz des Verbandes war seit 1884 in Stuttgart mit dem Vorsitzenden Karl Kloß. Der Verband hatte 1884 4152 Mitglieder und 1893 18685 Mitglieder.

Auf einem Kongreß der Drechsler in Naumburg vom 28. - 30. August 1887 wurde die Vereinigung der Drechsler Deutschlands mit Sitz in Hamburg gegründet. Vorsitzender des Verbandes war Karl Legien seit 1891 Theodor Leipart. 1890 zählte der Verband 3066 Mitglieder und 1893 2288 Mitglieder.

Schon 1871 war der Deutsche Stellmacherverein gegründet worden, der auch nach Erlaß des Sozialistengesetzes 1878 aufgelöst wurde.

Im Mai 1885 wurde auf einem Wagenbauerkongreß in Magdeburg die Vereinigung deutscher Stellmacher ins Leben gerufen, diese umfaßte jedoch nur vier Ortsvereine.

Die Bürsten- und Pinselmacher gründeten 1884 auf einem Kongreß in Leipzig einen Unterstützungsverein der Bürsten- und Pinselmachergehilfen Deutschlands, der seinen Sitz zunächst in Hamburg und dann in Berlin hatte. Im Jahre 1891 wurde in Nürnberg eine Gegenorganisation zum Unterstützungsverein ins Leben gerufen, der Zentralverband der Arbeiter und Arbeiterinnen der Bürsten- und Pinselindustrie Deutschlands. Beide Organisationen vereinigten sich am 01. April 1892 unter der Bezeichnung des Zentralverbandes.

Die vier Organisationen, deren Entstehung oben kurz geschildert wurde, waren die unmittelbaren Vorläufer des Deutschen Holzarbeiter-Verbandes, der auf dem Holzarbeiterkongreß vom 04. - 07. April 1893 in Kassel gegründet wurde und seine Tätigkeit am 01. Juli 1893 aufnahm. Später schlossen sich dem Verband noch eine Reihe weiterer Berufsorganisationen an; 1896 der Zentralverband der deutschen Korbmacher (gegr.: 1889), 1899 der Verband der in den Holzbearbeitungsfabriken und auf Holzplätzen beschäftigten Arbeiter Deutschlands (gegr.: 1890) und der Deutsche Korkarbeiterverband (gegr.: 1895), 1906 der Verband der im Vergoldergewerbe beschäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen Deutschlands (gegr.: 1889) und der Verband der Maschinenarbeiter, 1910 der Deutsche Schirmmacherverband (gegr.: 1904) und schließlich 1919 der Zentralverein der Bildhauer Deutschlands (gegr.: 1881).

1914 schloß der Verband mit den Unternehmern der Holzindustrie eine Kriegsarbeitsgemeinschaft.

Anfang der 30er Jahre des 20. Jhd. galt der Deutsche Holzarbeiterverband als die Industrieorganisation für alle Arbeiter und Arbeiterinnen des Holz- und Schnitzstoffgewerbes, sowie einer Reihe anderer holzverarbeitender Berufe, z.B.: Musikinstrumentenarbeiter, Wagenbauer, Bootsbauer, Holzspielwarenarbeiter.

Seit 1922 bestand beim Verbandsvorstand ein besonderes Jugendsekretariat.

Auf der regionalen Ebene existierten in den 20er Jahren 15 Gaue mit in der Regel zwei Gauvorstehern an der Spitze. In einer Reihe von Gauen waren für bestimmte abgegrenzte Gebiete Bezirksleiter eingesetzt.

Vorsitzende:

Karl Kloß 1893 - 1908

Theodor Leipart 1893 - 1919

Neumann, Adam 1919 - 1920

Tarnow, Fritz 1920 - 1933

Sitz:

Stuttgart 1893 - 1908

Berlin 1908 - 1933

Presse:

"Holzarbeiter-Zeitung" (Verbandsorgan - wöchentl.)

"Holzarbeiter-Jugend" (Jugendzeitschrift - monatl.)

"Fachblatt für Holzarbeiter" (Fachzeitschrift - monatl.)

Mitglieder:

1893: 23.774

1895: 29.115

1900: 70.630

1905: 130.141

1910: 165.042

1913: 193.075

1918: 168.385

1919: 361.054

1920: 370.840

1921: 388.463

1922: 434.843

1923: 377.025

1924: 284.742

1925: 297.511

1926: 266.055

1927: 293.835

1928: 313.544

1929: 315.155

Bestandsbeschreibung

Überliefert sind:

  • wenige Akten der Tischlerinnungen Weimar und Meiningen, der Tischler-Gesellschaft Bunzlau, des Deutschen Tischlerverbandes, der Vereinigung der Drechsler Deutschlands, des Zentralvereins der Bildhauer und des Zentralverbandes der Vergolder

  • Berichte und Protokolle von Vorstands-, Büro-, Ausschuß- und Beiratssitzungen des DHV

  • Konferenzen regionaler Gliederungen des DHV

Erschliessungszustand

Publikationsfindbuch, Onlinefindbuch

Zitierweise

BArch RY 33/...

This description is derived directly from structured data provided to EHRI by a partner institution. This collection holding institution considers this description as an accurate reflection of the archival holdings to which it refers at the moment of data transfer.