Prüfungsstelle Feinmechanik und Optik

Identifier
R 9-X
Language of Description
German
Dates
1 Jan 1941 - 31 Dec 1945
Level of Description
Collection
Languages
  • German
Source
EHRI Partner

Extent and Medium

Schriftgut

18 Aufbewahrungseinheiten

Creator(s)

Biographical History

Geschichte des Bestandsbildners

Die Prüfungsstellen waren als öffentlich-rechtliche Einrichtungen unmittelbar dem Reichswirtschaftsministerium unterstellt. Zuständig für sie waren die Referate 1 - 8 der Abteilung V des Reichswirtschaftsministeriums. Ihre Entstehung verdanken sie einem ministerialen Erlass vom 18. Juni 1935. Bemerkenswert erscheint, dass kein Gesetz und keine Verordnung unmittelbar auf die Prüfungsstellen Bezug nimmt; allenfalls werden sie in größeren Gesetzeswerken erwähnt, leiten aber ansonsten ihre Tätigkeit aus einfachen Erlassen her. Standort einer Prüfungsstelle war jeweils der Sitz einer Wirtschaftsgruppe der Reichsgruppe Industrie, deren Geschäftsführer in der Regel auch Leiter der entsprechenden Prüfungsstelle war. In größeren Fachbereichen, so im Maschinenbau und in der Elektroindustrie, entstanden zahlreiche Vorprüfstellen, vergleichbar den Fachgruppen und Fachuntergruppen der Organisation der gewerblichen Wirtschaft (OGW). Deren Sitz war häufig außerhalb Berlins, während die Prüfungsstellen durchweg in der Reichshauptstadt anzutreffen waren. Die enge räumliche Verknüpfung einerseits sowie die Personalunion von Geschäftsführer einer Wirtschaftsgruppe und Leiter einer Prüfungsstelle andererseits lassen die funktionelle Einheit beider rechtlich getrennten Institutionen erkennen, die im Verlauf des Krieges zu einer Realunion werden sollte. Die Funktion der Prüfungsstelle als Brückenschlag vom Reichswirtschaftsministerium zum Produzenten ergibt sich aus ihrer Tätigkeit und Zielsetzung.

Das Gesetz über die Statistik des Warenverkehrs mit dem Ausland (RGBl. I 1939, S. 645 ff) führte zu einer Aufgabenerweiterung und -verlagerung in den Prüfungsstellen. Die im Auftrag des Reichswirtschaftsmininisteriums vom Statistischen Reichsamt durchgeführten Erhebungen veranlassten die Prüfungsstellen, sich ebenfalls mit der statistischen Auswertung von Außenhandelszahlen zu befassen und ihr Material dem Statistischen Reichsamt zur Verfügung zu stellen. Innerhalb ihres Fachbereichs führten sie statistische Erhebungen auch in eigener Regie durch. War die Aufgabenstellung der Prüfungsstellen in den ersten Jahren ihres Bestehens noch relativ klar abgegrenzt, so verwischten die kriegswirtschaftlichen Produktionsbedingungen sowie die Priorität der Rüstungswirtschaft ihre Kompetenzen.

Die Gauwirtschaftskammerverordnung vom 20. April 1943 (RGBl. I 1943, S. 189) und der Erlass des Reichswirtschaftsministers vom 25. Nov. 1942 (RWMBl. S. 636), welcher die Einführung sogenannter Lenkungsbereiche vorsah, führten zu einer durchgreifenden Neuordnung der Bewirtschaftungsmethoden und Kontingentierungsverfahren. Die Schaffung einheitlicher Lenkungsbereiche bedeutete in der Praxis die Zusammenlegung der bisher von den Reichsstellen, Prüfungsstellen und Wirtschaftgruppen getrennt ausgeübten Vollmachten. Die Führung eines Lenkungsbereichs lag in den Händen eines Reichsbeauftragten. Die Prüfungsstellen wurden dem entsprechenden Reichsbeauftragten unterstellt und ihre Zuständigkeit der der Reichsstelle des gleichen Lenkungsbereichs angepasst.

Nach Schaffung des Reichsministeriums für Rüstung und Kriegsproduktion im Sept. 1943 (RGBl. I 1943, S. 529) erfuhr der Wirtschaftsdirigismus eine weitere Straffung. Es entstanden die sogenannten Hauptausschüsse und -ringe, denen Speer das alleinverantwortliche Anordnungsrecht für Herstellung und Typisierung übertrug. Die Tätigkeit der Prüfungsstellen war damit de facto zum Erliegen gebracht, wenngleich sie noch bis Kriegsende Verwaltungs-, Beratungs- und Informationstätigkeiten ausübten.

Scope and Content

Geschichte des Bestandsbildners

Das Schriftgut der Prüfungsstelle Feinmechanik und Optik gelangte 1967 als US-Rückgabe aus Alexandria ins Bundesarchiv.

Bestandsbeschreibung

Das im Bundesarchiv verwahrte Registraturgut der Prüfungsstelle Feinmechanik und Optik setzt 1941 ein und enthält im Wesentlichen Unterlagen über die Ausfuhr feinmechanischer und optischer Erzeugnisse ins Ausland.

Die lückenhafte Überlieferung erschwert Angaben zur Aufgabenverwaltung und zur Tätigkeit der Prüfungsstelle, die aber in jedem Fall sehr eng verzahnt war mit den Aufgaben der Wirtschaftsgruppe Feinmechanik und Optik, so dass sich viele Anordnungen und auch Personalangelegenheiten der Prüfungsstelle in den Akten der Wirtschaftsgruppe wiederfinden. Letztere fungierte zugleich als Reichsstelle für feinmechanische und optische Erzeugnisse, so dass eine hohe Konzentration der Kompetenzen vorlag. Leiter der Prüfungsstelle und der Wirtschaftsgruppe war in Personalunion Dr. Karl Albrecht, später Reichsbeauftragter für Feinmechanik und Optik.

Erschliessungszustand

Findbuch (2014)

Zitierweise

BArch R 9-X/...

Related Units of Description

  • Verwandtes Archivgut im Bundesarchiv

  • R 13 VI Wirtschaftsgruppe Feinmechanik und Optik

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