Deutsche Polizeidienststellen in Norwegen
Extent and Medium
Schriftgut
47 Aufbewahrungseinheiten
Creator(s)
- Befehlshaber der Sicherheitspolizei Oslo (BdS Oslo), 1940-1945
- Befehlshaber der Ordnungspolizei Oslo (BdO Oslo), 1940-1945
- Höherer SS- und Polizei-Führer Norwegen (HSSPF Norwegen), 1941-1945
- Höherer SS- und Polizei-Führer Nord (HSSPF Nord), 1940-1945
Biographical History
Geschichte des Bestandsbildners
Das Vorgehen der Invasionstruppen in Norwegen sollte ursprünglich - so war es von deutscher Seite aus geplant - zumindest nach außen hin den Eindruck einer "friedlichen", einer kooperativen Besetzung vermitteln. Das außenpolitisch zu vermittelnde Bild sollte das einer Okkupation zum "Schutz" der norwegischen Neutralität, jedenfalls unter Beibehaltung der norwegischen politischen Führung und deren weitgehender Souveränität, sein. Ganz ähnlich verfuhr man ja auch im Fall Dänemarks, gegen das die militärischen Operationen im Rahmen des Unternehmens "Weserübung" am selben Tag - dem 9. April 1940 - eingeleitet worden waren. Anders allerdings als bei der Okkupation Dänemarks stießen die deutschen Invasionsarmeen in Norwegen zum einen auf in dieser Form nicht erwarteten militärischen Widerstand, der die Kampfhandlungen zwei Monate in die Länge zog, bis sie schließlich erst am 10. Juni 1940, als die letzten norwegischen Verbände in Nordnorwegen kapitulierten, ihr Ende fanden. Zum anderen zeigten sich - wiederum anders als im Falle Dänemarks - die Regierung wie auch das Königshaus Norwegens nicht, wie man es erhofft hatte, kooperationsbereit, sondern wichen letztlich ins britische Exil aus.
Auch die eigenmächtig vom NS-Sympathisanten Vidkun Quisling (1887-1945) bereits am Abend des 9. April 1940 zeitweilig ausgerufene "nationale Regierung" schien sich zunächst ganz offensichtlich durch ihren geringen Rückhalt in der Bevölkerung nur schwerlich als legitimer und vor allem effektiver Partner der deutschen Okkupationsverwaltung zu eignen. Das führte dazu, dass man schon bald beschloss, auf die Fassade der Rücksichtnahme auf die politische Souveränität des besetzten Landes zu verzichten, und der von Hitler in der Person Josef Terbovens (1898-1945) eingesetzte Reichskommissar weitgehende Kompetenzen in allen Fragen der Zivilverwaltung an sich zog. Ende September des Jahres wurden schließlich alle politischen Parteien des Landes - außer Quislings "Nasjonal Samling" - aufgelöst und ein überwiegend aus Samling-Mitgliedern bestehendes, an die Weisungen des Reichskommissars gebundenes Kollegium aus kommissarischen Staatsräten ernannt, welches mit der Wahrnehmung der ministeriellen Aufgaben betraut wurde. Anfang 1942 wurde Vidkun Quisling schließlich als Ministerpräsidenten eingesetzt.
Was SS und Polizei im besetzten Norwegen angeht, so wurde frühzeitig die Stelle eines Befehlshabers der Sicherheitspolizei und des SD (BdS) eingerichtet, die zunächst bis November 1940 von Franz Walter Stahlecker (1900-1942) geleitet wurde. Dieser ließ in Oslo, Bergen, Tromsø, Stavanger und Trondheim insgesamt fünf Einsatzkommandos der Polizei und SS aufstellen, die von seinem Amtsnachfolger Heinrich Fehlis (1906-1945) schließlich in stationäre Dienststellen von Kommandeuren der Sicherheitspolizei und des SD (KdS) umgewandelt wurden. Auch ein Höherer SS- und Polizeiführer (HSSPF) wurde ab Ende April 1940 installiert, zunächst SS-Obergruppenführer Fritz Weitzel (1904-1940), nach dessen Tod dann ab November 1941 Friedrich Wilhelm Redieß (1900-1945), der diese Funktion bis Kriegsende ausfüllen sollte.
Die Funktionen, welche SS und Polizei in Norwegen nach eigener Maßgabe zu erfüllen hatte, konzentrierten sich wegen der wirtschaftlichen Bedeutung des Landes für die deutsche Rüstungswirtschaft in besonderem Maße auf die Abwehr von Sabotageakten und Arbeitsniederlegungen. Hierbei ist bemerkenswert, dass offenbar zu diesem Zweck im September 1941 die SS- und Polizeigerichtsbarkeit auf die gesamte norwegische Zivilbevölkerung
Das Vorgehen der Invasionstruppen in Norwegen sollte ursprünglich - so war es von deutscher Seite aus geplant - zumindest nach außen hin den Eindruck einer "friedlichen", einer kooperativen Besetzung vermitteln. Das außenpolitisch zu vermittelnde Bild sollte das einer Okkupation zum "Schutz" der norwegischen Neutralität, jedenfalls unter Beibehaltung der norwegischen politischen Führung und deren weitgehender Souveränität, sein. Ganz ähnlich verfuhr man ja auch im Fall Dänemarks, gegen das die militärischen Operationen im Rahmen des Unternehmens "Weserübung" am selben Tag - dem 9. April 1940 - eingeleitet worden waren. Anders allerdings als bei der Okkupation Dänemarks stießen die deutschen Invasionsarmeen in Norwegen zum einen auf in dieser Form nicht erwarteten militärischen Widerstand, der die Kampfhandlungen zwei Monate in die Länge zog, bis sie schließlich erst am 10. Juni 1940, als die letzten norwegischen Verbände in Nordnorwegen kapitulierten, ihr Ende fanden. Zum anderen zeigten sich - wiederum anders als im Falle Dänemarks - die Regierung wie auch das Königshaus Norwegens nicht, wie man es erhofft hatte, kooperationsbereit, sondern wichen letztlich ins britische Exil aus.
Auch die eigenmächtig vom NS-Sympathisanten Vidkun Quisling (1887-1945) bereits am Abend des 9. April 1940 zeitweilig ausgerufene "nationale Regierung" schien sich zunächst ganz offensichtlich durch ihren geringen Rückhalt in der Bevölkerung nur schwerlich als legitimer und vor allem effektiver Partner der deutschen Okkupationsverwaltung zu eignen. Das führte dazu, dass man schon bald beschloss, auf die Fassade der Rücksichtnahme auf die politische Souveränität des besetzten Landes zu verzichten, und der von Hitler in der Person Josef Terbovens (1898-1945) eingesetzte Reichskommissar weitgehende Kompetenzen in allen Fragen der Zivilverwaltung an sich zog. Ende September des Jahres wurden schließlich alle politischen Parteien des Landes - außer Quislings "Nasjonal Samling" - aufgelöst und ein überwiegend aus Samling-Mitgliedern bestehendes, an die Weisungen des Reichskommissars gebundenes Kollegium aus kommissarischen Staatsräten ernannt, welches mit der Wahrnehmung der ministeriellen Aufgaben betraut wurde. Anfang 1942 wurde Vidkun Quisling schließlich als Ministerpräsidenten eingesetzt.
Was SS und Polizei im besetzten Norwegen angeht, so wurde frühzeitig die Stelle eines Befehlshabers der Sicherheitspolizei und des SD (BdS) eingerichtet, die zunächst bis November 1940 von Franz Walter Stahlecker (1900-1942) geleitet wurde. Dieser ließ in Oslo, Bergen, Tromsø, Stavanger und Trondheim insgesamt fünf Einsatzkommandos der Polizei und SS aufstellen, die von seinem Amtsnachfolger Heinrich Fehlis (1906-1945) schließlich in stationäre Dienststellen von Kommandeuren der Sicherheitspolizei und des SD (KdS) umgewandelt wurden. Auch ein Höherer SS- und Polizeiführer (HSSPF) wurde ab Ende April 1940 installiert, zunächst SS-Obergruppenführer Fritz Weitzel (1904-1940), nach dessen Tod dann ab November 1941 Friedrich Wilhelm Redieß (1900-1945), der diese Funktion bis Kriegsende ausfüllen sollte.
Die Funktionen, welche SS und Polizei in Norwegen nach eigener Maßgabe zu erfüllen hatte, konzentrierten sich wegen der wirtschaftlichen Bedeutung des Landes für die deutsche Rüstungswirtschaft in besonderem Maße auf die Abwehr von Sabotageakten und Arbeitsniederlegungen. Hierbei ist bemerkenswert, dass offenbar zu diesem Zweck im September 1941 die SS- und Polizeigerichtsbarkeit auf die gesamte norwegische Zivilbevölkerung
Das Vorgehen der Invasionstruppen in Norwegen sollte ursprünglich - so war es von deutscher Seite aus geplant - zumindest nach außen hin den Eindruck einer "friedlichen", einer kooperativen Besetzung vermitteln. Das außenpolitisch zu vermittelnde Bild sollte das einer Okkupation zum "Schutz" der norwegischen Neutralität, jedenfalls unter Beibehaltung der norwegischen politischen Führung und deren weitgehender Souveränität, sein. Ganz ähnlich verfuhr man ja auch im Fall Dänemarks, gegen das die militärischen Operationen im Rahmen des Unternehmens "Weserübung" am selben Tag - dem 9. April 1940 - eingeleitet worden waren. Anders allerdings als bei der Okkupation Dänemarks stießen die deutschen Invasionsarmeen in Norwegen zum einen auf in dieser Form nicht erwarteten militärischen Widerstand, der die Kampfhandlungen zwei Monate in die Länge zog, bis sie schließlich erst am 10. Juni 1940, als die letzten norwegischen Verbände in Nordnorwegen kapitulierten, ihr Ende fanden. Zum anderen zeigten sich - wiederum anders als im Falle Dänemarks - die Regierung wie auch das Königshaus Norwegens nicht, wie man es erhofft hatte, kooperationsbereit, sondern wichen letztlich ins britische Exil aus.
Auch die eigenmächtig vom NS-Sympathisanten Vidkun Quisling (1887-1945) bereits am Abend des 9. April 1940 zeitweilig ausgerufene "nationale Regierung" schien sich zunächst ganz offensichtlich durch ihren geringen Rückhalt in der Bevölkerung nur schwerlich als legitimer und vor allem effektiver Partner der deutschen Okkupationsverwaltung zu eignen. Das führte dazu, dass man schon bald beschloss, auf die Fassade der Rücksichtnahme auf die politische Souveränität des besetzten Landes zu verzichten, und der von Hitler in der Person Josef Terbovens (1898-1945) eingesetzte Reichskommissar weitgehende Kompetenzen in allen Fragen der Zivilverwaltung an sich zog. Ende September des Jahres wurden schließlich alle politischen Parteien des Landes - außer Quislings "Nasjonal Samling" - aufgelöst und ein überwiegend aus Samling-Mitgliedern bestehendes, an die Weisungen des Reichskommissars gebundenes Kollegium aus kommissarischen Staatsräten ernannt, welches mit der Wahrnehmung der ministeriellen Aufgaben betraut wurde. Anfang 1942 wurde Vidkun Quisling schließlich als Ministerpräsidenten eingesetzt.
Was SS und Polizei im besetzten Norwegen angeht, so wurde frühzeitig die Stelle eines Befehlshabers der Sicherheitspolizei und des SD (BdS) eingerichtet, die zunächst bis November 1940 von Franz Walter Stahlecker (1900-1942) geleitet wurde. Dieser ließ in Oslo, Bergen, Tromsø, Stavanger und Trondheim insgesamt fünf Einsatzkommandos der Polizei und SS aufstellen, die von seinem Amtsnachfolger Heinrich Fehlis (1906-1945) schließlich in stationäre Dienststellen von Kommandeuren der Sicherheitspolizei und des SD (KdS) umgewandelt wurden. Auch ein Höherer SS- und Polizeiführer (HSSPF) wurde ab Ende April 1940 installiert, zunächst SS-Obergruppenführer Fritz Weitzel (1904-1940), nach dessen Tod dann ab November 1941 Friedrich Wilhelm Redieß (1900-1945), der diese Funktion bis Kriegsende ausfüllen sollte.
Die Funktionen, welche SS und Polizei in Norwegen nach eigener Maßgabe zu erfüllen hatte, konzentrierten sich wegen der wirtschaftlichen Bedeutung des Landes für die deutsche Rüstungswirtschaft in besonderem Maße auf die Abwehr von Sabotageakten und Arbeitsniederlegungen. Hierbei ist bemerkenswert, dass offenbar zu diesem Zweck im September 1941 die SS- und Polizeigerichtsbarkeit auf die gesamte norwegische Zivilbevölkerung ausgedehnt wurde.
Das Vorgehen der Invasionstruppen in Norwegen sollte ursprünglich - so war es von deutscher Seite aus geplant - zumindest nach außen hin den Eindruck einer "friedlichen", einer kooperativen Besetzung vermitteln. Das außenpolitisch zu vermittelnde Bild sollte das einer Okkupation zum "Schutz" der norwegischen Neutralität, jedenfalls unter Beibehaltung der norwegischen politischen Führung und deren weitgehender Souveränität, sein. Ganz ähnlich verfuhr man ja auch im Fall Dänemarks, gegen das die militärischen Operationen im Rahmen des Unternehmens "Weserübung" am selben Tag - dem 9. April 1940 - eingeleitet worden waren. Anders allerdings als bei der Okkupation Dänemarks stießen die deutschen Invasionsarmeen in Norwegen zum einen auf in dieser Form nicht erwarteten militärischen Widerstand, der die Kampfhandlungen zwei Monate in die Länge zog, bis sie schließlich erst am 10. Juni 1940, als die letzten norwegischen Verbände in Nordnorwegen kapitulierten, ihr Ende fanden. Zum anderen zeigten sich - wiederum anders als im Falle Dänemarks - die Regierung wie auch das Königshaus Norwegens nicht, wie man es erhofft hatte, kooperationsbereit, sondern wichen letztlich ins britische Exil aus.
Auch die eigenmächtig vom NS-Sympathisanten Vidkun Quisling (1887-1945) bereits am Abend des 9. April 1940 zeitweilig ausgerufene "nationale Regierung" schien sich zunächst ganz offensichtlich durch ihren geringen Rückhalt in der Bevölkerung nur schwerlich als legitimer und vor allem effektiver Partner der deutschen Okkupationsverwaltung zu eignen. Das führte dazu, dass man schon bald beschloss, auf die Fassade der Rücksichtnahme auf die politische Souveränität des besetzten Landes zu verzichten, und der von Hitler in der Person Josef Terbovens (1898-1945) eingesetzte Reichskommissar weitgehende Kompetenzen in allen Fragen der Zivilverwaltung an sich zog. Ende September des Jahres wurden schließlich alle politischen Parteien des Landes - außer Quislings "Nasjonal Samling" - aufgelöst und ein überwiegend aus Samling-Mitgliedern bestehendes, an die Weisungen des Reichskommissars gebundenes Kollegium aus kommissarischen Staatsräten ernannt, welches mit der Wahrnehmung der ministeriellen Aufgaben betraut wurde. Anfang 1942 wurde Vidkun Quisling schließlich als Ministerpräsidenten eingesetzt.
Was SS und Polizei im besetzten Norwegen angeht, so wurde frühzeitig die Stelle eines Befehlshabers der Sicherheitspolizei und des SD (BdS) eingerichtet, die zunächst bis November 1940 von Franz Walter Stahlecker (1900-1942) geleitet wurde. Dieser ließ in Oslo, Bergen, Tromsø, Stavanger und Trondheim insgesamt fünf Einsatzkommandos der Polizei und SS aufstellen, die von seinem Amtsnachfolger Heinrich Fehlis (1906-1945) schließlich in stationäre Dienststellen von Kommandeuren der Sicherheitspolizei und des SD (KdS) umgewandelt wurden. Auch ein Höherer SS- und Polizeiführer (HSSPF) wurde ab Ende April 1940 installiert, zunächst SS-Obergruppenführer Fritz Weitzel (1904-1940), nach dessen Tod dann ab November 1941 Friedrich Wilhelm Redieß (1900-1945), der diese Funktion bis Kriegsende ausfüllen sollte.
Die Funktionen, welche SS und Polizei in Norwegen nach eigener Maßgabe zu erfüllen hatte, konzentrierten sich wegen der wirtschaftlichen Bedeutung des Landes für die deutsche Rüstungswirtschaft in besonderem Maße auf die Abwehr von Sabotageakten und Arbeitsniederlegungen. Hierbei ist bemerkenswert, dass offenbar zu diesem Zweck im September 1941 die SS- und Polizeigerichtsbarkeit auf die gesamte norwegische Zivilbevölkerung ausgedehnt wurde.
Scope and Content
Geschichte des Bestandsbildners
Bestandsgeschichte
Der Bestand setzt sich aus Akten zusammen, die bei Kriegsende von der US-amerikanischen Besatzungsmacht beschlagnahmt und später an die Bundesrepublik Deutschland zurückgegeben worden waren.
Archivische Bearbeitung
Die Bewertung und Verzeichnung erfolgte in der Dienststelle Koblenz des Bundesarchivs. Das vorliegende Findbuch basiert auf dem vorläufigen Findbuch von 1975. Im Jahr 2006 ist eine Archivalieneinheit dazugekommen.
Bestandsbeschreibung
Höherer SS- und Polizeiführer Nord bzw. für die besetzten norwegischen Gebiete 1942-1945 (7), Befehlshaber der Sicherheitspolizei und des SD, insbesondere "Meldungen aus Norwegen" über sicherheitspolizeiliche Maßnahmen v.a. gegen die Widerstandsbewegung und über die Stimmung der Bevölkerung 1940-1945 (26), Befehlshaber der Ordnungspolizei 1941-1945 (4).
Erschliessungszustand
Findbuch 1975, Findbuch 2006 (online)
Zitierweise
BArch R 70-NORWEGEN/...
Copies
-
"Selected records from police departments in the German occupied countries (R 70)" was copied from "Deutsche Polizeidienststellen in Norwegen"