Archiv für deutsche Kriegsgefangene des Frankfurter Vereins vom Roten Kreuz und für Kriegsgefangenenforschung.- Bildbestand

Identifier
R 67-BILD
Language of Description
German
Alt. Identifiers
  • Bild 117
Dates
1 Jan 1914 - 31 Dec 1921
Level of Description
Fonds
Source
EHRI Partner

Extent and Medium

Bilder

Biographical History

Durch Vermittlung des Preußischen Kriegsministeriums schlossen sich im Januar 1915 der Hamburgische Landesverein vom Roten Kreuz und der Frankfurter Verein vom Roten Kreuz zusammen mit dem Ziel, eine einheitliche Arbeitsgemeinschaft aller mit der Vermißtennachforschung und Gefangenenfürsorge befaßten Stellen herbei zu führen. Für die Vermißtennachforschung wählte man den Namen "Ausschuß für deutsche Kriegsgefangene" und für die Gefangenenfürsorge den Namen "Hilfe für kriegsgefangene Deutsche". Bis Mai 1915 gelang es, alle größeren Rotkreuz-Vereine in Deutschland in einer Arbeitsgemeinschaft zusammen zu fassen.

Im September 1915 verständigten sich die Arbeitsgemeinschaft und das Zentralkomitee der Deutschen Vereine vom Roten Kreuz in Berlin über Grundsätze ihrer jeweiligen Zuständigkeiten in den Bereichen der Vermißtennachforschung und der Gefangenenfürsorge. Die beiden Zentralen in Hamburg und Frankfurt am Main wurden zu amtlichen Auskunftsstellen im Sinne der Haager Landkriegsordnung; gleichzeitig wurden sie an das Zentral-Nachweise-Bureau des Preußischen Kriegsministeriums angegliedert. Zu ihren Aufgaben gehörten u. a. die Nachforschung nach vermißten Soldaten, die Beschaffung von offiziellen Totenscheinen und die Verbesserung des Postverkehrs mit Kriegsgefangenen. Der Ausschuß für deutsche Kriegsgefangene vom Frankfurter Verein vom Roten Kreuz bemühte sich darüber hinaus um die Nachrichtenvermittlung in den besetzten Gebieten Frankreichs, Rußlands und Rumäniens sowie um die Verbesserung der Lage der ausländischen Kriegsgefangenen in Deutschland.

Im Juli 1916 gründete Rudolf Lismann, ein leitender Mitarbeiter des Ausschusses für deutsche Kriegsgefangene vom Frankfurter Verein vom Roten Kreuz, das Archiv des Ausschusses für deutsche Kriegsgefangene, später Archiv für Kriegsgefangenenforschung. Sein Ziel war eine umfassende Dokumentation über die Kriegsgefangenen des Ersten Weltkriegs unter einheitlichen Gesichtspunkten. Zu den Sammlungsgebieten gehörten die Hilfsorganisationen der Rotekreuzvereine, Vermißte, Kriegs- und Zivilgefangene, Stellung der Gefangenen im Völkerrecht sowie Flüchtlinge, Geiseln und Entflohene.

Stand: Dezember 2003

Archival History

Das "Archiv für Kriegsgefangenenforschung" wurde durch Schenkungsvertrag vom 15. August 1922 der Stadt Frankfurt am Main übergeben. Bedingung der Schenkung war jedoch, dass die Dokumente in der Stadtbibliothek Frankfurt am Main verwahrt und erschlossen werden sollten. Da man dort jedoch nicht dazu in der Lage war, wurde in einem Zusatzvertrag vom 27. März 1931 festgehalten, dass nur das Bibliotheksgut des "Archivs für Kriegsgefangenenforschung" bei der Stadtbibliothek verbleiben sollte, während das Archivgut der Zweigstelle des Reichsarchivs in Frankfurt am Main übergeben wurde. Die Stadt Frankfurt am Main blieb jedoch weiterhin Eigentümer. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam das Archivgut aus Frankfurt ans Bundesarchiv in Koblenz.

Mit Wirkung zum 21. August 1956 wurde das "Archiv für Kriegsgefangenenforschung" über die "Stiftung des Frankfurter Ausschußes vom Roten Kreuz" dem Bundesarchiv in Form eines Depositums überlassen. Die Stadt Frankfurt blieb weiterhin Eigentümer, gestattete jedoch die Nutzung der Archivalien für amtliche Zwecke und durch Dritte. Bei der Erschließung des Bestandes im Zeitraum von 1979 bis 1981 wurden die darin befindlichen Bilder an das Bildarchiv des Bundesarchivs übergeben.

Scope and Content

Der Bestand dokumentiert Aspekte des Kriegsgefangenenwesens des Ersten Weltkrieges.

Der überwiegende Teil des Materials zeigt Ansichten von Kriegsgefangenenlagern im Deutschen Reich, Belgien, Frankreich, den Niederlanden, Russland, der Schweiz und des Lagers Berrima in Australien sowie Aufnahmen der in diesen Lagern lebenden Kriegsgefangenen oder Zivilinternierten. Vereinzelte Fotografien zeigen auch Gefangennahmen an der Front. Daneben gibt es auch Aufnahmen, welche das Engagement von Organisationen der Kriegsgefangenenfürsorge über die eigentliche Arbeit hinaus illustrieren, so beispielsweise die "Deutsche Interniertenausstellung" in Frankfurt am Main 1917. Des Weiteren beinhaltet die Sammlung Plakate und Postkarten zum Thema Kriegsgefangene.

Ferner enthält der Bestand auch Sammlungsstücke, die nicht im direkten Zusammenhang mit dem Thema Kriegsgefangenschaft stehen. Hierunter befinden sich Gemälde über den deutsch-französischen Krieg von 1870 - 1871, Fotografien über die Feldpost im Ersten Weltkrieg und Bilder der sogenannten "Scapa-Flow-Flotte" der kaiserlichen Kriegsmarine.

System of Arrangement

Der Bestand besteht ausschließlich aus Positiven, welche größtenteils auf Fotokarton aufgeklebt und mit Titeln versehen sind. Die Fotografien sind sowohl sachthematisch als auch geographisch in verschiedene Mappen geordnet, innerhalb der einzelnen Mappen jedoch nicht mit Nummern versehen.

Beispiel: 1. Kriegsgefangene in Deutschland

(Enthält.: Gefangene der deutschen Truppen, Gefangennahme und Abtransport, Lageraufnahmen ohne Ort)

  1. Kriegsgefangenenlager in Deutschland A - D

(Enthält: Ahlen, Alten Grabow, Amberg, Arys, Aschaffenburg, Augustabad, Bautzen, Brandenburg, Blankenburg, Berlin, Bromberg, Burg bei Magdeburg, Burgsteinfurt, Cassel, Celle, Chemnitz, Colberg, Cottbus, Crossen, Darmstadt, Dantzig-Troyl, Diepholzer Moor, Döbeln, Döberitz, Dülmen, Dyrotz)

usw.

Related Units of Description

  • MSG 200 Elsa-Brändström-Gedächtnisarchiv: Kriegsgefangenenwesen 1867 bis Gegenwart

  • R 67 Archiv des Ausschusses für deutsche Kriegsgefangene des Frankfurter Vereins vom Roten Kreuz

  • R 901 Auswärtiges Amt, Teil: Nachrichten und Presseabteilung [1910-1945]

Sources

  • Davis, Gerald H.: Deutsche Kriegsgefangene im Ersten Weltkrieg in Russland. In: Militärgeschichtliche Mitteilungen 1, 1982, S. 37-49.

  • Hinz, Uta: Gefangen im Großen Krieg. Kriegsgefangenschaft in Deutschland 1914-1921 (Schriften der Bibliothek für Zeitgeschichte, N.F. 19). Essen 2006.

Process Info

  • Findbuch 2006

  • this fonds was selected by EHRI from their holding guide, based on date range and subject

  • Bundesarchiv

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