Verband technisch-keramischer Fabriken
Extent and Medium
Schriftgut
122 Aufbewahrungseinheiten
5,1 laufende Meter
Creator(s)
- Verband technisch-keramischer Fabriken, 1943-1945
Biographical History
Geschichte des Bestandsbildners
Der Verband deutscher elektrotechnischer Porzellanfabriken (e. V.) wurde durch einen Erlass des Reichswirtschaftsministers vom 12. April 1943 in den Verband technisch-keramischer Fabriken umgewandelt. Gleichzeitig wurden die Vereinigten Hochspannung-Isolatoren-Werke GmbH im Rahmen der Kartellvereinfachung mit Wirkung vom 1. April 1943 mit dem Verband technisch-keramischer Fabriken vereinigt. Rechtliche Grundlagen dieses Zwangszusammenschlusses waren durch die Marktaufsichtsverordnung vom 20. Oktober 1942 gegeben (vgl. R 10 XI/3; Erlass des Reichswirtschaftsministers vom 12. April 1943 (Umdruck)). Nachdem sich bereits im Juli 1942 der Verband deutscher Steatitfabriken e. V., Nürnberg, dem Verband deutscher elektrotechnischer Porzellanfabriken angeschlossen hatte, waren damit alle Herstellerfirmen, die bisher den drei Verbänden angehört hatten, in einem Verband zusammengefasst. Die Wirtschaftsgruppe Keramische Industrie entschied in Zweifelsfällen, ob ein Erzeugnis in das Gebiet der technischen Keramik fiel.
Entsprechend der früheren Gliederung wurde jedoch eine Aufteilung der Geschäftsstelle des neu gegründeten Verbandes in verschiedene Büros beibehalten. Diese befanden sich in: Berlin W 30, Viktoria-Luise Platz 7; Berlin-Schöneberg, Innsbrucker Straße 14/15; Nürnberg, Josephsplatz 20.
Die Aufgaben des Verbandes sind in § 2 der Satzung des Verbandes technisch-keramischer Fabriken definiert:
"Der Verband hat die Aufgabe, eine umfassende Marktregelung auf dem Gebiet der technischen Keramik durchzuführen, insbesondere wird er auf folgenden Gebieten tätig sein:
Geschäftsführer des Verbandes waren Dr. Pritsche und Dr. Demuth, die in dieser Funktion schon als Geschäftsführer des Verbandes deutscher elektrotechnischer Porzellanfabriken tätig gewesen waren.
Auf der ersten Sitzung des Verwaltungsrates am 18. November 1943 wurden Aufgaben des Verbandes auf Ausschüsse übertragen. Die Aufgabe des Verwaltungsrates bestand darin, die Tätigkeit der Ausschüsse aufeinander abzustimmen sowie entscheidend und beratend einzugreifen. Folgende Ausschüsse wurden gebildet oder waren geplant: Ausschuß für Hochspannungsmaterial, Niederspannungsmaterial, Steatit, Hochfrequenz, Poröse Artikel, Chemisch-technisches Material, Gas-Acetylen und Vereinheitlichung der Verkaufs- und Lieferungsbedingungen (vgl. R 10 XI/3; 1. Sitzung des Verwaltungsrates des VTKF vom 18. November 1943)
Im April 1943 wurde der Verband technisch-keramischer Fabriken auf Anordnung XVI /43 des Reichsbeauftragten für Glas, Keramik und Holzverarbeitung als Bewirtschaftungsstelle im Lenkungsbereich Keramik eingesetzt. Im Juli 1943 wurde der Verband ebenfalls als Bewirtschaftungsstelle der Überwachungsstelle beim Ministerium für Wirtschaft und Arbeit im Protektorat Böhmen und Mähren bestimmt. Während der Sonderring "Technische Keramik" für alle technisch-keramischen Erzeugnisse die Tätigkeit als Bewirtschaftungsstelle ausübte, war der Verband lediglich für Porzellan-Radiatoren zuständig (Vgl. R 10 XI/66).
Scope and Content
Geschichte des Bestandsbildners
Im Bestand R 10 XI sind die drei marktregelnden Einrichtungen der technisch-keramischen Industrie unter der Schlussprovenienz Verband technisch-keramischer Fabriken zusammengefasst. Neben dem bereits genannten Verband technisch-keramischer Fabriken handelt es sich um den Verband deutscher elektrotechnischer Porzellanfabriken und die Vereinigten Hochspannungs-Isolatoren Werke GmbH.
Die Akten des Verbandes technisch-keramischer Fabriken und der beiden Vorprovenienzen wurden 1969 vom Geheimen Staatsarchiv Berlin-Dahlem an das Bundesarchiv Koblenz abgegeben. Der Bestand, der zunächst unter der Bezeichnung R 119 II geführt wurde, erhielt bei der Neuverzeichnung 1983 die Bestandssignatur R 10 XI.
Bestandsbeschreibung
Bei dieser Abgabe handelte es sich zu 90 % um Unterlagen des Verbandes deutscher elektrotechnischer Porzellanfabriken e. V. (VDEP) bzw. um fortgeführte Akten des Verbandes technisch-keramischer Fabriken (VTKF). Akten der Vereinigten Hochspannungs-Isolatoren-Werke GmbH (VHIW) lagen nur in geringem Umfange (20 Ordner) vor. Diese stellten jedoch einen relativ geschlossenen Komplex dar (Sitzungsprotokolle, Rundschreiben, Bewirtschaftungsangelegenheiten) und wurden als eigene Provenienz innerhalb der Klassifikation aufgeführt. Akten des Steatitverbandes e. V., der sich im Juli 1942 dem VDEP angeschlossen hatte, waren nicht vorhanden. Dagegen sind Unterlagen der neu gegründeten Zweigstelle Nürnberg und Schriftwechsel des VDEP mit dem früheren Steatitverband in einigen Ordnern dokumentiert.
Erschliessungszustand
Findbuch (1986)
Zitierweise
BArch R 10-XI/...
Copies
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"Documentation of the Reichsvereinigungen und Gemeinschaften (Reich Economic Unions), Germany, 1933-1945" was copied from "Verband technisch-keramischer Fabriken"