Gemeinschaft Schuhe

Identifier
R 10-VI
Language of Description
German
Level of Description
Collection
Languages
  • German
Source
EHRI Partner

Extent and Medium

Schriftgut

99 Aufbewahrungseinheiten

Creator(s)

Biographical History

Geschichte des Bestandsbildners

Die Gemeinschaft Schuhe wurde durch Anordnung des Reichswirtschaftsministers vom 15. Okt. 1942 zum 1. November 1942 als juristische Person privaten Rechts errichtet. Die Aufsicht hatte das Reichswirtschaftsministerium. Mitglieder waren laut § 1, Abs. 2 der Satzung "alle Unternehmen, Betriebe und Einzelpersonen ...., welche Schuhe aller Art gewerblich herstellen, ausbessern, einführen oder verteilen" (RAnz. Nr. 244 vom 17. Okt. 1942). Wichtigste Aufgaben waren:

  • Ermittlung des zivilen Schuhbedarfs, Aufstellung von Erzeugungsplänen, Erlass von Vorschriften über Art und Umfang der Produktion

  • Verteilung von Roh- und Hilfsstoffen an die Hersteller und

  • Zuteilung der Kontingente an öffentliche und zivile Bedarfsträger.

Der Gemeinschaft Schuhe unterstellt war die Arbeitsgemeinschaft Schuhe in der Reichsgruppe Handel, die nach Vorgaben der Gemeinschaft Schuhe die Einfuhr und den Absatz von Schuhen durch Handelsunternehmen sowie die Regelung des Marktes im Bereich des Handels steuerte. Mit der Umorganisation der Kriegswirtschaft durch den Erlass des Reichsministers für Rüstung und Kriegsproduktion vom 29. Okt. 1943 ("Bandwurmerlass") wurde die Gemeinschaft Schuhe Organ des Planungsamts im RMfRuK. Als mit dem Führererlass über die Konzentration der Kriegswirtschaft vom 2. Sept. 1943 die Zuständigkeit des Reichswirtschaftsministeriums auf dem Gebiet der Rohstoffbewirtschaftung und in Produktionsangelegenheiten auf den Reichsminister für Rüstung und Kriegsproduktion überging, war auch die Gemeinschaft Schuhe nunmehr ausschließlich an die Weisungen aus dem Ministerium Speer gebunden.

Scope and Content

Geschichte des Bestandsbildners

Bestandsgeschichte

Bereits im August 1943 errichtete die Gemeinschaft Schuhe ein Ausweichquartier in Sorau, das nach einem Bombenangriff auf das Dienstgebäude in Berlin im Dez. 1943 von einem großen Teil der Mitarbeiter genutzt wurde. Mit dem Näherrücken der Front wurde die Dienststelle nach Weissenfels/ Saale verlegt. Die dort von den amerikanischen Alliierten beschlagnahmten Akten gelangten über das Ministerial Collecting Center in Fürstenhagen, die Verwaltung für Wirtschaft in Frankfurt und schließlich das Bundeswirtschaftsministerium 1952 ins Bundesarchiv und bilden heute den Bestand R 10 VI. Über das Schicksal der in der Berliner Dienststelle zurückgebliebenen Akten liegen keine Informationen vor.

Archivische Bewertung und Bearbeitung

Der Überlieferungszustand der Aktenbände war unterschiedlich. Nur wenige Bände konnten ohne weitere Ordnungsarbeit verzeichnet werden. Für die Masse der Akten musste zunächst eine innere Ordnung hergestellt werden. Der Gliederung des Gesamtbestandes liegt der Geschäftsverteilungsplan vom 10. Nov. 1944 zugrunde.

Bestandsbeschreibung

Der Bestand enthält in der Gruppe Verwaltung neben Personalakten in erster Linie Unterlagen zur Organisation, Geschäftsverteilung und innerem Dienstbetrieb. In der Gruppe Planung und Statistik sind v. a. umfangreiche nach Kriegshalbjahren geordnete Produktionserhebungen und Umsatzstatistiken vorhanden. Überliefert sind darüber hinaus Unterlagen zum Komplex Lederaustauschstoffe sowie zur Materialbewirtschaftung und Verteilung von Schuhen an öffentliche und zivile Bedarfsträger.

Erschliessungszustand

Findbuch (1970)

Zitierweise

BArch R 10-VI/...

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