Zaisser, Wilhelm (Ps. General Gomez)

Identifier
NY 4277
Language of Description
German
Dates
1 Jan 1898 - 31 Dec 1898, 1 Jan 1907 - 31 Dec 2002
Level of Description
Collection
Languages
  • German
Source
EHRI Partner

Extent and Medium

Nachlässe

18 Aufbewahrungseinheiten

0,0 laufende Meter

Creator(s)

Scope and Content

Bestandsbeschreibung

Wilhelm Zaisser

20.6.1893 in Rotthausen, Kreis Essen, geboren

1910-1913 Besuch des Königlichen Lehrerseminars zu Essen

1913-1914 Militärdienst in Köln/Mühlheim

ab 1.4.1914 Volksschullehrer in Essen

1914-1919 Soldat im I. Weltkrieg

Sept. 1919 Mitglied der KPD, Ortsgruppe Essen

1920 während des Kapp-Putsches Mitglied der zentralen militärischen Leitung der Roten Ruhrarmee

Jan. 1921 Verhaftung

März 1921 Verurteilung durch das Militärsondergericht des Wehrkreisgruppenkommandos II, Kassel, zu 4 Monaten Gefängnis und Entlassung aus dem Schuldienst

bis 30.9.1921 Redakteur des Ruhr-Echo

bis 31.3.1922 Redakteur der "Bergischen Volksstimme", Lokalausgabe Barmen

1.4.1922 Mitglied der KPD-BL Essen und der Reichsleitung der "Union der Kopf- und Handarbeiter"

6.6.1922 Heirat mit Elisabeth Knipp

ab Juli 1923 hauptamtlicher KPD-Funktionär in der BL Ruhrgebiet und Ober-BL West

1.3.-15.6.1924 Besuch der Kominternschule in Moskau

Dez. 1925-Apr. 1926 wahrscheinlich im Auftrag des Generalstabes der Roten Armee militärischer Berater in Syrien und Berater des Präsidenten Abd-el-Krim in Marokko

Mai 1926-1.7.1927 Mitglied der Reichsleitung des Militärapparates der KPD im Ruhrgebiet

ab 1.7.1927 Mitarbeiter der Komintern in Moskau

1927-Anfang 1930 im Auftrag der Komintern in China

März 1930-1932 Org.-Instrukteur der Komintern in der CSR

1932-1947 Mitglied der KPdSU

1.9.1936-1938 Teilnahme am Spanischen Bürgerkrieg, Kommandeur der XIII. Internationalen Brigade, Leiter der Ausbildung der internationalen Brigadisten in Albacete, Deckname General Gomez

Sept. 1938 Rückkehr in die UdSSR

1938-1939 Mitarbeiter des EKKI in Moskau

1939-1943 Chefredakteur der deutschen Redaktion des Moskauer Verlages für fremdsprachige Literatur

Nov. 1943-31.12.1946 Leiter des deutschen Sektors für antifaschistische Schulung von Kriegsgefangenen, Leiter der Kaderabteilung des "Bundes Deutscher Offiziere"

1.1.1947 Mitglied der SED

4.2.1947 Rückkehr nach Deutschland/Berlin

20.3.1947-Sept. 1948 Leiter der Landesbehörde der Volkspolizei Sachsen-Anhalt

Sept. 1948-Juni 1949 Innenminister im Land Sachsen

Juni 1949 Leiter der Hauptverwaltung für Ausbildung und Generalinspektor der Volkspolizei

ab Ende 1949 Mitglied der Provisorischen Volkskammer, dann der Volkskammer der DDR

1950 Mitglied des ZK der SED und des Politbüros

24.2.1950 Berufung zum ersten Minister für Staatssicherheit

26.7.1953 gemeinsam mit Rudolf Herrnstadt Ausschluss aus dem Politbüro und dem ZK der SED und Absetzung als Minister wegen "parteifeindlicher fraktioneller Tätigkeit"

ab Aug. 1953 freiberuflich als Übersetzer und als Mitarbeiter am Marx-Engels-Institut beim ZK der SED und beim Dietz-Verlag Berlin tätig

Jan. 1954 Ausschluss aus der SED

3.3.1958 in Berlin verstorben

25.4.1993 Rehabilitierung

Elisabeth Zaisser geb. Knipp

16.11.1898 in Essen geboren

1918-1919 Besuch der Seminarklasse des Oberlyzeums der Luisenschule Essen, Lehramtsprüfung

1919-1922 Lehrerin an einer Essener Volksschule und einer höheren Privatschule

25.9.1921 Mitglied der Freien Lehrergewerkschaft Deutschlands

6.6.1922 Heirat mit Wilhelm Zaisser, Entlassung aus dem Schuldienst

Juni 1926 Mitglied der KPD

1932 Emigration in die UdSSR

1932-1947 Lehrerin und Dozentin an verschiedenen Universitäten, Hochschulen und Instituten in Moskau, Gorki und Stawropol/Wolga

Okt. 1947 Rückkehr nach Deutschland

1947-1948 Dozentin an der ABF in Halle

März 1948 Mitglied der SED

1.10.1949 Professor mit Lehrauftrag an der Technischen Hochschule Dresden

1950-1954 Abgeordnete der Volkskammer der DDR

Jan.-Nov. 1950 Direktorin des Deutschen Pädagogischen Zentralinstituts in Berlin

Dez. 1950-Aug. 1952 Staatssekretärin für Volksbildung der DDR

Aug. 1952-Okt. 1953 Ministerin für Volksbildung

1953-1983 freiberufliche Übersetzerin für den Verlag Volk und Wissen und den Dietz-Verlag

15.12.1987 in Berlin verstorben

Renate Böttcher-Zaisser

22.4.1924 in Essen geboren

1932 Emigration mit den Eltern in die UdSSR

1942 Studium am Moskauer Pädagogischen Institut für Fremdsprachen

1943-1949 Angehörige der Sowjetarmee, v. a. als Dolmetscherin tätig

1949 Rückkehr nach Deutschland

1957-1965 Dozentin für russische Sprache an der ABF in Halle

3.7.2002 in Halle verstorben

Inhaltliche Charakterisierung

Den schriftlichen Nachlass von Wilhelm und Elisabeth Zaisser übergab deren Tochter Frau Renate Böttcher-Zaisser in den Jahren 1986 und 1990 dem Zentralen Parteiarchiv der SED (ZPA). Die 1986 übergebenen Dokumente und Materialien wurden 1988 im ZPA bearbeitet. Dabei entstanden 11 Akteneinheiten (0,3 lfm) mit Schriftgut aus den Jahren 1943 und 1953. Die 1990 übernommenen Unterlagen wurden nun in den bereits bearbeiteten Teil eingefügt.

Der Nachlass umfasst jetzt 18 Akteneinheiten (0,6 lfm) mit Dokumenten aus den Jahren 1898 bis 2002. Von Wilhelm Zaisser sind neben persönlichen Dokumenten, darunter standesamtliche Urkunden, Lebensläufe, Glückwunschschreiben und Materialien zur politischen Strafverfolgung, auch Arbeitsmaterialien, v. a. Vorlesungen zur Geschichte der UdSSR und zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung, vorhanden. Von Elisabeth Zaisser sind ausschließlich persönliche Dokumente überliefert. Der Nachlass enthält auch persönliche Unterlagen der Tochter, die die Stiftung im Wesentlichen nach deren Ableben im Jahre 2002 übernommen hat. Diese wurden ergänzt durch biographische Aufzeichnungen, v. a. über ihr Leben in der UdSSR und ihren Einsatz in der Roten Armee (1932-1949), die bisher Bestandteil der Sammlung "Erinnerungen" waren.

Mit dem Nachlass übernommene Fotos wurden an das Bildarchiv der Stiftung übergeben.

Die Benutzung des Nachlasses unterliegt keinen anderen Beschränkungen als der Beachtung von Persönlichkeitsschutzrechten Betroffener und schutzwürdigen Belangen Dritter.

Bei Veröffentlichungen ist wie folgt zu zitieren: Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR im Bundesarchiv, NY 4277/1, Kurzform: BArch NY 4277/1 (Beispiel für die Zitierung des Aktenbandes mit der Nummer 1).

Petra Kühne

Umfang, Erläuterung

18 AE

Zitierweise

BArch NY 4277/...

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