Buchmann, Albert und Buchmann, Erika

Identifier
NY 4178
Language of Description
German
Dates
1 Jan 1915 - 31 Dec 1971
Level of Description
Collection
Languages
  • German
Source
EHRI Partner

Extent and Medium

Nachlässe

69 Aufbewahrungseinheiten

0,0 laufende Meter

Creator(s)

Scope and Content

Bestandsbeschreibung

Albert Buchmann

  1. Oktober 1894 Geburt in Pirmasens

1901 - 1908, 1908 - 1911 Besuch der Volksschule, dann der Sonntagsschule

1908 - 1914 Tätigkeit als Fabrik-Schuhmacher

1910 Mitglied der SPD sowie des Zentralverbandes der Schuhmacher, im Zentralverband bis 1923 zweiter Vorsitzender des Ortsverbandes München

1914 - 1919 Soldat

1918/1919 Kriegsgefangenschaft in Belgien

1919 - 1923 Tätigkeit als Fabrik-Schuhmacher

1919 Mitglied der USPD

1920 Mitglied der KPD

1922 Mitglied des Zentralkomitees der KPD

1922 - 1923 Mitglied der Leitung der revolutionären Betriebsräte Südbayern

1923 - 1933 Bezirkssekretär der KPD in Südbayern

1923/1924 Schutzhaft in der Festung Niederschönenfeld

1924 - 1933 Mitglied des Reichstages

August 1925 Heirat mit Erika Schollenbruch

1932 - 1933 Bezirkssekretär der KPD in Württemberg-Baden

1932, 1933 - 1945 Verurteilung wegen seiner politischen Tätigkeit für die KPD und Inhaftierungen v.a. im Gefängnis Rottenburg, im Zuchthaus Ludwigsburg sowie in den Konzentrationslagern Dachau, Sachsenhausen und Flossenbürg

1945 Landesvorsitzender der KPD in Württemberg, dann Vorsitzender der Zonenleitung der KPD im amerikanischen Sektor

1945 - 1946 Referatsleiter der Wohlfahrts-Abteilung im Württembergischen Innenministerium

April - Juni 1946 Mitglied des Parteivorstandes der SED

1946 - 1950 Mitglied der Vorläufigen Volksvertretung für Württemberg-Baden, Abgeordneter der Verfassunggebenden Landesversammlung und des 1. Landtages für Württemberg-Baden

1948 - 1971 Mitglied des Parteivorstandes bzw. ab 1957 des Zentralkomitees der KPD

seit 1949 hauptamtliche Tätigkeit für die KPD

1953 Übersiedlung in die DDR

1953 - 1969 Parteisekretär der Parteihochschule der KPD "Ernst Thälmann"

  1. Dezember 1975 in Berlin verstorben

Erika Buchmann

  1. November 1902 Geburt in München

1918 Mitglied der sozialistischen Jugendbewegung

1919 Mitglied des KJVD

1920 - 1925 Mitglied der Kreis- und Landesleitung des KJVD in München/Südbayern

1920 Mitglied der KPD und des Zentralverbandes der Angestellten

1933 - 1935 illegale Tätigkeit für die KPD in Stuttgart

November 1933 - Januar 1934 Schutzhaft in Gotteszell und Stuttgart

1935 - November 1940 Inhaftierung im Zuchthaus Aichach und im Konzentrationslager Ravensbrück

Januar 1942 - Mai 1945 Inhaftierung im Konzentrationslager Ravensbrück

1945 Mitglied der Landesleitung der KPD in Württemberg

1948 - 1953 Mitglied des Parteivorstandes der KPD, Leiterin der Abteilung Frauen

1952 - 1956 Mitglied der Verfassunggebenden Landesversammlung und des ersten Landtages von Baden-Württemberg

[1956/1957] Übersiedlung in die DDR, Mitarbeit in der Lagerarbeitsgemeinschaft Ravensbrück des Komitees der Antifaschistischen Widerstandskämpfer der DDR und Mitinitiatorin der Nationalen Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück

  1. November 1971 in Berlin verstorben

Familienangehörige

Ingeborg Buchmann

  1. März 1927 Geburt in München

1945 - 1951 Mitglied der KPD

1946 - 1949 Org.-Sekretär des Landesvorstandes der FDJ in Württemberg-Baden

1950 - 1951 Sekretär für Junge Pioniere, dann für Kader im Zentralbüro der FDJ in Frankfurt/Main bzw. Düsseldorf

Dezember 1951 Übersiedlung in die DDR

Anfang 1952 Heirat mit Heinz Lippmann (1921-1974)

1952 - 1953 stellvertretende Abteilungsleiterin beim Zentralrat der FDJ

[1954/1955] Scheidung von Heinz Lippmann, wegen seiner Flucht in die Bundesrepublik (September 1953)

1954 - 1958 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Zeitgeschichte in Berlin

1959 - 1963 Aspirantur an der Humboldt-Universität Berlin Fachrichtung Geschichte

April 1969 Übersiedlung in die Bundesrepublik Deutschland, dort Mitglied des Bezirksvorstandes der DKP Südbayern

1975 Landessekretär der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes/Bund der Antifaschisten in Bayern

Anfang Mai 1987 in Berlin verstorben

Rudolph Schollenbruch

  1. Januar 1856 Geburt in Schwelm/Westfalen

Studium der Medizin in München und Straßburg

1880 Mitglied der SPD

1882 Approbation als Arzt, ärztliche Tätigkeit u.a. in Weidenberg/Fichtelgebirge, in Westerland/Sylt und dann in München

August 1884 Heirat mit Rosa Herrmann (22.09.1856 - ?)

Mai 1908 Heirat mit Marie Elise Henriette Röhling (29.09.1877-10.07.1933)

1914 Mitglied der USPD

1918/1919 Mitglied des Spartakusbundes, dann der KPD

Teilnahme an der Novemberrevolution in München, Mitglied des Arbeiter- und Soldatenrates in München

1919 Chefarzt der Roten Armee und Minister für Gesundheitswesen der Bayerischen Räterepublik, nach Niederschlagung der Räterepublik Inhaftierung in Stadelheim, Ansbach und Eichstädt

  1. November 1937 in Stuttgart verstorben

Inhaltliche Charakterisierung

Bei dem Nachlass von Albert und Erika Buchmann handelt es sich um einen Familiennachlass, der neben den persönlichen Papieren von Albert und Erika Buchmann sowie ihrer Kinder auch persönliche Dokumente und Korrespondenzen von Geschwistern Albert Buchmanns sowie von den Eltern und Halbgeschwistern von Erika Buchmann enthält. Der Nachlass gelangte in mehreren Etappen in das Zentrale Parteiarchiv der SED. Die erste Übergabe von Materialien erfolgte im Jahre 1976 durch die Tochter Ingeborg Buchmann. In den Jahren 1980 und 1987 übereignete sie weitere Unterlagen. Daneben erhielt das Zentrale Parteiarchiv in den Jahren 1988 und 1989 von Sophie und Ewald Kaiser, einem befreundeten Ehepaar der Familie Buchmann, weitere bedeutende Teile des Nachlasses, die diese im Zusammenhang mit einer geplanten Publikation über Erika Buchmann zusammengetragen hatten.

Die Überlieferungen geben einen Einblick in das persönliche Leben sowie in die parteipolitische und gesellschaftliche Tätigkeit der Nachlasser. Die Materialien aus der Tätigkeit von Albert Buchmann im Parteivorstand bzw. im Zentralkomitee der KPD belegen die Tätigkeit der KPD in der Bundesrepublik bis zu ihrem Verbot im Jahre 1956 und in den folgenden Jahren sowie den persönlichen Anteil Albert Buchmanns daran. Diese Unterlagen ergänzen die Überlieferung im Bestand BY 1 - Kommunistische Partei Deutschlands.

Die Ausarbeitungen, Materialsammlungen und Korrespondenzen von Erika Buchmann über das Konzentrationslager Ravensbrück geben Auskunft über ihren Anteil am antifaschistischen Widerstand im Lager und verdeutlichen sehr anschaulich ihr Wirken nach 1945, das sich der Wahrung der Erinnerungen an die Opfer des Nationalsozialismus widmete. Vor allem die Korrespondenzen geben eine Vorstellung davon, mit welchem persönlichen Engagement sie diese Aufgabe erfüllte.

Das persönliche Leben von Albert und Erika Buchmann, ihr Verhältnis untereinander und zu ihren Familienangehörigen, widerspiegelt sich in der sehr umfangreichen Korrespondenz.

Zu erwähnen sind auch die Ausarbeitungen und Tagebuchnotizen von Rudolph Schollenbruch und seine Korrespondenzen mit den Kindern, v.a. mit seinem Sohn Hermann, die Angaben zu seinem Wirken als Arzt und Politiker in München, u.a. während der Zeit der Bayerischen Räterepublik, enthalten.

Die Bearbeitung des Nachlasses erfolgte, entsprechend der Übernahme, in mehreren Etappen, so in den Jahren 1978, 1981 und 1987. Die von der Familie Kaiser übergebenen Materialien, darunter die wesentlichen Teile der Nachlässe der Familienangehörigen von Erika Buchmann, wurden 1997 und 1998 gesichtet und in den Nachlass eingearbeitet. Art und Umfang der Materialergänzung machten neben der Aktenneubildung auch die Umbildung bereits bestehender Akten erforderlich. Fotos aus dem Nachlass wurden an das Bildarchiv übergeben. Nach Abschluss der Bearbeitung liegen 69 Akteneinheiten mit einem Umfang von 1,5 lfm vor. Die überlieferten Dokumente stammen aus den Jahren 1882 bis 1987 und dokumentieren den Zeitraum von 1856 bis 1987.

Der Nachlass ist im Rahmen der Bestimmungen des Bundesarchivgesetzes für die Benutzung frei zugänglich. Bei Veröffentlichungen ist wie folgt zu zitieren: Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR im Bundesarchiv, NY 4178/ 1, Kurzform: BArch NY 4178/1 (Beispiel für die Zitierung des Aktenbandes mit der Nummer 1).

Grit Ulrich

Umfang, Erläuterung

69 AE

Zitierweise

BArch NY 4178/...

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