Merker, Paul (Ps. Martin Fuchs)

Identifier
NY 4102
Language of Description
German
Dates
1 Jan 1894 - 31 Dec 1980
Level of Description
Collection
Languages
  • German
Source
EHRI Partner

Extent and Medium

Nachlässe

70 Aufbewahrungseinheiten

0,0 laufende Meter

Creator(s)

Scope and Content

Bestandsbeschreibung

1908 - 1911 Tätigkeit als Hausangestellter

1912 Mitglied der Gewerkschaft

1912 - 1914 Tätigkeit als Kellner

1914 - 1918 Soldat, Teilnahme am I. Weltkrieg

Febr. 1918 Mitglied der USPD

1919 Vorsitzender des Arbeitslosenrates der Hotel-, Restaurant- und Cafehausangestellten, Mitglied des Vorstandes des Verbandes der Gastwirtsgehilfen und Mitglied der Arbeitsgemeinschaft der Verbände der Hotel-, Restaurant- und Cafehausangestellten in Dresden

1920 Mitglied der KPD

1920 - 1922 Bezirks- und Branchenleiter im Verband der Gastwirtsgehilfen bzw. im Zentralverband der Hotel-, Restaurant- und Cafehausangestellten in Berlin

1921 - 1930 Vorsitzender der kommunistischen Fraktion im Zentralverband der Hotel-, Restaurant- und Cafehausangestellten

1923 - 1924 Sekretär der KPD in Halle-Merseburg

1924 - 1930 Sekretär, dann Leiter der Gewerkschaftsabteilung des ZK der KPD

1925 - 1932 Abgeordneter des Preußischen Landtages

1926 - 1930 Mitglied des Zentralrates der Roten Gewerkschaftsinternationale (RGI)

1926 - 1945 Mitglied des ZK der KPD und des Politbüros

1927 - 1930 Redakteur der Zeitung "Tribüne" und "Internationale Revue" der Hotel-, Restaurant- und Cafehausangestellten

1929 - 1930 Vorsitzender des Reichskomitees der Revolutionären Gewerkschaftsopposition Deutschlands (RGO)

Febr. 1931 - Mai 1933 illegaler Aufenthalt in den USA im Auftrag des Zentralrates der RGI

Juni - Dez. 1933 stellv. Leiter des Anglo-Amerikanischen Büros der RGI in Moskau

1934 Mitglied des illegalen Reichskomitees der RGO

März 1934 - März 1935 Mitglied der illegalen Landesleitung der KPD in Berlin

1935 Sekretär des Westeuropäischen Büros des Zentralrates der RGI

1935 - 1939 Mitglied der illegalen Auslandsleitung der KPD in Prag und Paris

  1. Febr. 1936 Teilnahme an der Tagung des Lutetia-Kreises Paris

1936 - 1938 Mitglied des "Ausschusses zur Vorbereitung einer Deutschen Volksfront" in Paris

1937 - 1939 Vorsitzender der Redaktionskommission der "Deutschen Volkszeitung" in Paris

Aug. 1939 - Juni 1941 Internierung in Frankreich, u. a. Vernet

Juli 1941 - Apr. 1942 illegale Tätigkeit in der Leitung der KPD in Marseilles

Juni 1942 - Mai 1946 Vorsitzender der KPD-Emigrantengruppe in Mexiko und freier Schriftsteller, Hauptwerke: Von Weimar zu Hitler und Das Dritte Reich und sein Ende; Sekretär des Lateinamerikanischen Komitees der Freien Deutschen sowie Mitglied der Redaktionskommission und ständiger Mitarbeiter der Zeitschrift "Freies Deutschland" in Mexiko,

Juni 1946 - Aug. 1950 Mitglied des PV bzw. des ZK und des ZS bzw. des Politbüros der SED, mit Helmut Lehmann verantwortlich für Sozial- und Gewerkschaftspolitik, für Land-, Forst- und Wasserwirtschaft sowie für Umsiedler- und Heimkehrerfragen; Mitglied des Landtages Brandenburg

Okt. 1949 - Aug. 1950 Staatssekretär im Ministerium für Land- und Forstwirtschaft der DDR

  1. Aug. 1950 Ausschluss aus der SED wegen seiner Verbindungen zu Noel Field

  2. Dez. 1952 Verhaftung als "feindlicher Agent"

Dez. 1952 - Jan. 1956 Inhaftierung im Untersuchungsgefängnis des MfS in Berlin-Hohenschönhausen, dann im Zuchthaus Brandenburg

März 1955 Anklage vor dem 1. Strafsenat des Obersten Gerichts der DDR und Verurteilung zu 8 Jahren Haft

Jan. 1956 Rehabilitierung

Juli 1956 offizieller Freispruch durch den 1. Strafsenat des Obersten Gerichts

1957 - 1968 Lektor im Verlag "Volk und Welt" in Berlin

  1. Mai 1969 in Berlin verstorben

Quellen:

BArch NY 4102/1, 2, 27

H. Weber/A. Herbst: Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945. Karl Dietz Verlag Berlin, 2008

Inhaltliche Charakterisierung

Der Nachlass von Paul Merker gelangte in mehreren Etappen in das Zentrale Parteiarchiv der SED (ZPA). Paul Merker übergab selbst seit 1964 Ausarbeitungen und Erinnerungen v. a. zu seiner Tätigkeit in der KPD, speziell auch zur Gewerkschaftspolitik der KPD, und zur Emigration in Mexiko, sowie seine Korrespondenzen mit Heinrich Mann. Im Jahre 1970 erhielt das ZPA dann von seiner Ehefrau Margarete Merker weitere Unterlagen und diese wurden dann noch durch einzelne Materialien verschiedener Herkunft ergänzt.

Der Nachlass umfasste nach seiner Bearbeitung im Jahre 1981 70 Akteneinheiten (2 lfm) mit Dokumenten aus den Jahren 1894 bis 1980. Die nach diesem Zeitpunkt vom ZPA übernommenen Unterlagen (ca. 1 lfm) sind noch unbearbeitet.

Überliefert sind neben persönlichen Dokumenten, darunter standesamtliche Urkunden, Lebensläufe, Mitgliedsbücher und Auszeichnungsurkunden, Unterlagen zur Verurteilung und Rehabilitierung Paul Merkers im Zusammenhang mit der Affäre um Noel Field. Umfangreiche Erinnerungen und Ausarbeitungen geben v. a. Auskunft über die Gewerkschaftspolitik der KPD, die Emigration in Mexiko und die Tätigkeit des Lateinamerikanischen Komitees der Freien Deutschen. Umfangreiche Erinnerungen von Paul Merker werden auch in der Sammlung Erinnerungen unter der Signatur BArch SgY 30/ 1306/ 1-5 verwahrt. Außerdem befinden sich im Nachlass auch die Manuskripte seiner Publikationen, darunter von den Büchern "Deutschland Sein oder nicht Sein?" und "Sozialdemokratie und Gewerkschaften". Korrespondenzen, Gruß- und Glückwunschschreiben sowie Buchgeschenke mit Widmungen von bedeutenden Vertretern der deutschen Emigration in Amerika belegen die Wertschätzung, die sich Paul Merker durch sein Wirken erworben hat. Reden und Aufsätze sowie verschiedene Arbeitsmaterialien dokumentieren seine politische und gesellschaftliche Tätigkeit nach der Rückkehr nach Deutschland. Dem Nachlass zugeordnet wurden persönliche Dokumente und Korrespondenzen der Ehefrau Margarete Merker geb. Menzel (23.09.1903-28.07.1984) und ihrer Familienangehörigen.

Fotos aus dem Nachlass werden im Bildarchiv verwahrt. Bücher, ausgenommen die mit Widmungen für Paul Merker, wurden im Zuge der Bearbeitung des Nachlasses an die Bibliothek übergeben.

Der Nachlass ist im Rahmen der Bestimmungen des Bundesarchivgesetzes für die Benutzung frei zugänglich. Bei eventuellen Veröffentlichungen ist wie folgt zu zitieren: Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR im Bundesarchiv, NY 4102/1, Kurzform: BArch NY 4102/1 (Beispiel für die Zitierung der Akte mit der Nummer 1).

Grit Ulrich

Umfang, Erläuterung

70 AE + 1lfm unbearb.

Zitierweise

BArch NY 4102/...

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