Liebknecht, Wilhelm

Identifier
NY 4034
Language of Description
German
Dates
1 Jan 1848 - 31 Dec 1986
Level of Description
Collection
Languages
  • German
Source
EHRI Partner

Extent and Medium

Nachlässe

267 Aufbewahrungseinheiten

0,0 laufende Meter

Creator(s)

Scope and Content

Bestandsbeschreibung

  1. März 1826 in Gießen geboren

1832 - 1842 Schulbesuch mit Abschluss des Gymnasiums in Gießen

1842 - 1847 Studium der Philologie, Theologie und Philosophie in Gießen, Berlin und Marburg

1847/1848 Lehrer an der "Musterschule" des Reformpädagogen Friedrich Wilhelm Fröbel in Zürich und Korrespondent für die "Mannheimer Abendzeitung"

Febr. 1848 Teilnahme an den revolutionären Kämpfen in Paris

Sept. 1848 Teilnahme am republikanischen Aufstand in Baden, Untersuchungshaft

Mai 1849 Eintritt in die Badische Volkswehr, Teilnahme an den Reichsverfassungskämpfen, u. a. als Adjutant von Gustav von Struve

Juli 1849 Flucht in die Schweiz, dort persönliche Bekanntschaft mit Friedrich Engels, Mitglied, dann Präsident des Genfer Arbeitervereins

Febr. 1850 Verhaftung und Ausweisung aus der Schweiz wegen seiner Initiativen zur Vereinigung der deutschen Arbeiterbildungsvereine in der Schweiz

1850 - 1862 Exil in London, Mitglied des Bundes der Kommunisten und des Kommunistischen Arbeiterbildungsvereins in London, enge Freundschaft zu Friedrich Engels und Karl Marx

1854 Heirat mit Ernestine Landolt (1833-1867), Kinder: Richard Karl Wilhelm (1856-1857), Alice Emily (1857-1933), Gertrud Elise (1863-1935)

1862 Rückkehr nach Deutschland, kurzzeitig Redakteur an der "Norddeutschen Allgemeinen Zeitung"

1863 Mitglied des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins (ADAV), 1865 ausgeschlossen

Sept. 1864 Mitglied der auf Initiative von Karl Marx und Friedrich Engels gegründeten Internationalen Arbeiterassoziation (IAA), Sept. 1868 Korrespondent und Bevollmächtigter des Generalrates der IAA

1864 - Febr. 1865 Mitarbeit an der Zeitung "Der Social-Demokrat"

Juli/Aug. 1865 Ausweisung aus Berlin, Übersiedlung nach Leipzig, dort Bekanntschaft mit August Bebel

Juli 1866 gemeinsam mit August Bebel Gründung der Sächsischen Volkspartei, aus Zusammenschluss der sozialistisch ausgerichteten Arbeiterbildungsvereine und der antipreußischen Linksliberalen, 1869 aufgelöst

Febr. 1867 - 1871 Abgeordnete im Norddeutschen Reichstag

Anfang 1868 Herausgabe des "Demokratischen Wochenblatt" der ersten sozialdemokratischen Zeitung in Sachsen, zunächst Zeitung der Sächsischen Volkspartei, dann Organ der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (SDAP), unter dem Namen "Der Volksstaat"

  1. Juli 1868 Heirat mit Natalie Reh (1835-1909), Kinder: Theodor (1870-1948), Karl (1871-1919), Otto (1876-1949), Wilhelm (1877-1972) und Curt (1879-1966)

Aug. 1869 Sozialdemokratischer Arbeiterkongress in Eisenach, Gründung der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Deutschlands (SDAP), Herausgeber des Parteiorgans "Der Volksstaat"

1871 Liebknecht begrüßt die Ausrufung der Pariser Kommune und stimmt im Norddeutschen Reichstag gegen einen neuen Kredit für den Krieg gegen Frankreich

11.-26. März 1872 Prozess zur Anklage wegen Hochverrats in Leipzig, mit August Bebel Verurteilung zu zwei Jahren Festungshaft

Juni 1872 - Apr. 1874 Haft in der Hubertusburg in Wermsdorf

1874 - 1887, 1888 - 1900 Abgeordneter des Deutschen Reichstages

Mai 1875 Mitbegründer der Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands (SAPD) durch Zusammenschluss von SDAP und ADAV in Gotha, Kritik von Karl Marx und Friedrich Engels an der Vereinigung

Okt. 1876 - Okt. 1878 Redakteur des Parteiorgans der SAPD "Vorwärts"

1878 - 1890 während der Zeit des Sozialistengesetzes hatte Liebknecht als Mitglied des Leipziger Unterstützungskomitees und der sozialdemokratischen Parteiführung wesentlichen Anteil an der Formierung der Partei im Kampf gegen das Gesetz, er war Mitbegrüner des illegalen Zentralorgans "Der Sozialdemokrat" und half legale Zeitungen zu gründen und zu redigieren, so u. a. 1879 das Organ der Tabakarbeiter "Der Gewerkschafter", verantwortlich für die internationalen Verbindungen der deutschen Sozialdemokratie, Agitationsreisen nach Frankreich, Großbritannien, in die Schweiz und die USA

1879-1885, 1889-1892 Mitglied des sächsischen Landtages

1881 Übersiedelung nach Borsdorf (bei Leipzig) wegen des über Leipzig verhängten Kleinen Belagerungszustandes

Juli 1889 Mitbegründer der II. Internationale in Paris

  1. Sept. 1890 Ablehnung der Sozialistengesetzes durch den Reichstag

Okt. 1890 Parteitag der SAPD in Halle, Reorganisation der Partei und Umbenennung in Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), Chefredakteur des Parteiorgans "Vorwärts"

  1. Juli 1900 in Berlin verstorben

Quellen:

Geschichte der Arbeiterbewegung. Biographisches Lexikon. Dietz Verlag Berlin 1970

Wilhelm und Natalie Liebknecht. Studien zu ihrer politischen Tätigkeit .... . Dissertaion (B) von Kurt Adamy, Potsdam 1980

Karin Nguyen Thanh: Wilhelm Liebknecht 1826-1900. Literatur über Wilhelm Liebknecht aus den Beständen der Bilbiothek. Bibliotheksbrief der Stiftung Arhciv der Parteien und Massenorganisationen der DDR 2/1996

Annelies Laschitza: Die Liebknechts. Karl und Sophie. Politik und Familie. Aufbau Verlag, Berlin 2007

Inhaltliche Charakterisierung

Bei dem vorliegenden Nachlass von Wilhelm Liebknecht handelt es sich nicht um einen Nachlass im eigentlichen Sinne, sondern um eine Sammlung von Dokumenten und Materialien von und über Wilhelm Liebknecht bzw. seinen Angehörigen. Diese wurden im Zentralen Parteiarchiv der SED im Zusammenhang mit der Erforschung und Darstellung der Geschichte der deutschen und internationalen Arbeiterbewegung zusammengetragen. Die Sammlung setzt sich im Wesentlichen aus drei Teilen zusammen:

  • Unterlagen, die ab 1934 im Preußischen Geheimen Staatsarchiv lagerten und 1969 vom Deutschen Zentralarchiv, Abteilung II Merseburg, an das Zentrale Parteiarchiv der SED übergeben wurden.

  • Kopien von Unterlagen aus dem Internationalen Institut für die Geschichte der Arbeiterbewegung in Amsterdam und dem Zentralen Parteiarchiv der KPdSU in Moskau.

  • Einzelstücke, als Originale und Kopien, von Privatpersonen sowie aus verschiedenen in- und ausländischen Archiven, Bibliotheken und sonstigen Einrichtungen.

Nach der endgültigen Bearbeitung des Nachlasses im Jahre 1991 umfasst der Nachlass 267 Akteneinheiten (ca. 4,35 lfm) mit Unterlagen aus der Zeit von 1848 bis 1986. Diese dokumentieren umfassend das Leben und Wirken Wilhelm Liebknechts, seine Tätigkeit in der deutschen und internationalen Arbeiterbewegung, seine Beziehungen v. a. zu August Bebel, Karl Marx und Friedrich Engels sowie seinen Anteil an der Entstehung der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands. Von besonderer Bedeutung sind dabei die umfangreich überlieferten Korrespondenzen mit mehr als 450 Korrespondenzpartner, darunter viele bedeutende Führer der deutschen und internationalen Arbeiterbewegung des 19. Jahrhunderts. Weitere Quellen von und über Wilhelm Liebknecht findet man in den Beständen I. Internationale (RY 3), II. Internationale (RY 4), Bund der Kommunisten (RY 2), Lassallescher Allgemeiner Deutscher Arbeiterverein (RY 15), Sozialdemokratische Partei Deutschlands (RY 20), in den Sammlungen Sozialdemokratische Arbeiterpartei (SgY 16) und Marx-Engels-Archiv (SgY 31) sowie in Nachlässen v. a. in denen von Karl Liebknecht (NY 4001), August Bebel (NY 4022), Eduard Bernstein (NY 4023), Kurt Eisner (NY 4060), Karl Kautsky (NY 4055), Ferdinand Lassalle (NY 4061), Franz Mehring (NY 4043) und Julius Motteler (NY 4012).

Bei der Bearbeitung des Nachlasses wurden die im Original überlieferten Unterlagen von den nur als Kopie vorhandenen getrennt zusammengefasst. In dem dadurch entstandenen Kopienbestand findet man neben den nur als Kopie vorhandenen Unterlagen auch Kopien von den im Original überlieferten sowie Entzifferungen von schwer lesbaren Handschriften. Die Originalakten werden in der Regel aus konservatorischen Gründen nicht für die allgemeine Benutzung vorgelegt.

Der Nachlass ist für die Forschung frei zugänglich. Die Veröffentlichung von Dokumenten, die in der Stiftung nur als Kopie überliefert sind, setzt die Zustimmung des Eigentümers des Originals voraus. Falls anhand der Kopie nicht ersichtlich ist, wo das Original verwahrt wird, wenden Sie sich bitte an das zuständige Referat. Ansonsten ist bei eventuellen Veröffentlichungen wie folgt zu zitieren: Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR im Bundesarchiv, NY 4034/1, Kurzform: BArch, NY 4034/ 1 (Beispiel für die Zitierung der Akte mit der Nummer 1).

Grit Ulrich

Umfang, Erläuterung

267 AE

Zitierweise

BArch NY 4034/...

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