Preußische Regierung Aurich (1885-1945): Abt. WSV

Identifier
Rep. 16/4
Language of Description
German
Dates
1803 - 1977
Level of Description
Collection
Languages
  • German
Scripts
  • Latin
Source
EHRI

Archival History

Für das Wasserbauwesen und die Wasserstraßenverwaltung in Ostfriesland - der Bereich des sogenannten Domanialwasser- bauwesens, das von der Abteilung III der Regierung wahr- genommen wurde, bleibt im folgenden außer acht - war seit 1871 in der Mittelinstanz die Landdrostei Aurich, ab 1885 der Regierungspräsident, der diese ablöste, zuständig.

Die Aufgaben wurden zunächst von dem in der Abteilung I des Regierungspräsidiums angesiedelten Wasserbaudezernat übernommen. In diesen Angelegenheiten war der Regierungs- präsident dem 1878 gegründeten preußischen Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten unterstellt.

Der Übergang der meisten Wasserstraßen von den Ländern auf das Reich (1919/1921) - wichtige Ausnahme in Ostfriesland: der Ems-Jade-Kanal - brachte auf der mittleren Verwaltungs- ebene in Ostfriesland kaum nennenswerte Veränderungen. Auf der Ebene des Reichs war nunmehr das neuerrichtete Reichs- verkehrsministerium zuständig. Der Regierungspräsident nahm damit neben den Zuständigkeiten, die bei Preußen verblieben waren, zugleich auch zahlreiche Aufgaben im Auftrage des Reiches wahr. In dem seit 1921 anfallenden Schriftgut ist übrigens kaum zu erkennen, welche darin behandelten Tätigkeitsfelder im Rahmen der Auftragsverwaltung für das Reich und welche als Landesaufgaben erledigt wurden.

Der Regierung nachgeordnet waren Unterbehörden,die im Zeitraum 1884-1910 Wasserbaukreise (oder Wasserbau- inspektionen) und von 1910 bis 1941 Wasserbauämter genannt wurden. Aus diesen Unterbehörden, die vor 1884 und nach 1949 noch mehrere andere Bezeichnungen führten und deren Zahl sowie deren sachliche und räumliche Zuständigkeit Veränderungen unterworfen waren, gingen 1949 die Wasser- und Schiffahrtsämter Emden, Leer, Norden und

Wilhelmshaven hervor.

Nach Kriegsende bildete die Wasser- und Schiffahrts- verwaltung eine selbständige vierte Abteilung der Regierung in Aurich. Mit Gründung der neuen Bundesbehörde "Wasser- und Schiffahrtsdirektion Aurich" am 1.11.1952 wurde die bisherige Abteilung IV ausgegliedert. Der bisherige Leiter der Abteilung, Breuer, wurde erster Leiter der neuen Bundesbehörde, die seitdem auch Landesaufgaben erfüllt.

Der vorliegende Bestand Rep. 16/4 enthält somit zu einem Teil auch Akten, die über das Jahr 1945 hinausreichen. Ein Teil der Akten dieser "Übergangszeit" bis 1952/56 findet sich auch als Vorakten im Bestand "Wasser- und Schiffahrts- direktion Aurich" (bzw. WSD Nordwest) unter der Signatur Rep. 150. Die WSD übernahm die Aufgaben des an sich bei der Regierung Aurich, Abteilung 3, zu bildenden Dezernats 308: "Häfen und Schiffahrt". Es handelt sich dabei um die Landesaufgaben auf den Gebieten Häfen und Schiffahrt und einen Teil der wasserwirtschaftlichen Aufgaben auf den Ostfriesischen Inseln, die diese als Dienststelle "Der Regierungspräsident - Wasser- und Schiffahrtsverwaltung" bis zur Auflösung der Regierung im Jahre 1978 für sie wahrnahm.

Für die Zeit vor 1885 sind die einschlägigen Akten des Bestandes Rep.15 (Landdrostei Aurich) heranzuziehen sowie der Bestände Rep. 140 ("Generaldirektion des Wasserbaus") und ggf. Rep. 141 (Domanialwasserbausachen).

Die Bestände der nachgeordneten Wasser- und Schiffahrts- ämter und deren Vorgängerbehörden tragen die Signaturen Rep. 151 (WSA Emden), Rep. 152 (WSA Norden) und Rep. 153 (WSA Leer).

Mai 1987, Dr. Herbert Reyer

Scope and Content

Zum 1. Juli 1885 wurden in der Provinz Hannover Regierungen nach preußischem Muster eingeführt. In Aurich erfolgte erst 1892 eine Trennung des Kollegiums in verschiedene Abteilungen. Der Teilbestand Rep. 16/1 umfasst die Akten der Allgemeine Abteilung. Der Teilbestand 16/4 umfasst die Akten der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung.

Publication Note

Literaturhinweise:

H. Breuer, Die Wasser- und Schiffahrtsverwaltung in Ostfriesland, ihre geschichtliche Entwicklung, ihr heutiger Aufbau und ihre Aufgaben, maschr., Aurich 1953

G. Möhlmann/J. König, Geschichte und Bestände des Nieder- sächsischen Staatsarchivs in Aurich, Göttingen 1955, S. 180-183 (Abschnitt Wasser- und Schiffahrtsämter)

Die Wasser- und Schiffahrtsdirektion Aurich. Denkschrift zur Fertigstellung des bundeseigenen Dienstgebäudes am Schloßplatz zu Aurich, Aurich 1961

Festschrift zum Tag der offenen Tür der Wasser- und Schiffahrtsdirektion Nordwest, 9.Juni 1985, hrsg. von der Wasser- und Schiffahrtsdirektion Nordwest, Aurich 1985

Ostfriesland 1976. Verwaltungsbericht für den Regierungs- bezirk Aurich, hrsg. vom Regierungspräsidenten in Aurich/ Ostfriesland, Aurich 1977

Bauassessor Cordes, Geschäftliche Entwicklung der Wasser- bauverwaltung in Ostfriesland bis Ende des 19. Jahr- hunderts, I: Bericht, maschr., Aurich 1953

Ergänzender Literaturhinweis:

Wasser- und Schiffahrtsamt Emden (Hrsg.), Im Dienste der Schiffahrt. Über 175 Jahre staatlicher Wasserbau in Emden: 1814-1989, Emden 1990

Note(s)

  • Alle Aktennummern bis Nr. 1633 wurden von Dr. Reyer bzw. von ihm beaufsichtigten Mitarbeitern in diesen Bestand aufgenommen. Die Akten aus Rep. 21a und Rep. 21b überführte während meines Erziehungsurlaubes Dr. Paul Weßels in diesen Bestand. Akten der Akzessionen 1968/11.10., 1970/9 und 1995/26 wurde von mir selber im Sommer 2002 eingearbeitet.

    Die formale Überführung des Findbuchs 16/4 in die neue izn-Aida (Vorwort, Systematisierungen, Korrekturen usw.) fand im Zeitraum von Oktober bis November 2003 statt. Dabei wurde die ursprüngliche Gliederung den neuen Gegebenheiten angepaßt und umfassend umgestaltet. Der Index wurde korrigiert und gekürzt, während eine Indizierung der seit 2000 eingearbeiteten Akten noch in einem weiteren Arbeitsschritt erfolgen muß.

    In Rep. 16/4 ist wie in den übrigen Teilbeständen offenbar eine größere Menge bislang unbewerteter oder (aus heutiger Sicht) nach zu überprüfenden Kriterien bewertete Akten verzeichnet worden, die später noch einmal unbedingt kritisch durchgesehen werden müssen.

    Außerdem hat sich in der Praxis gezeigt, dass sich die von Dr. Reyer entwickelte Trennung der

    Bestände Rep. 16/3 und Rep. 16/4 nicht durchgehalten werden konnte. Dies betrifft vor allem den großen Bereich des Wasserbaus. Es ist daher darauf zu achten, dass es zu etlichen Überschneidungen gekommmen ist, die aus arbeitsökonomischen Gründen nicht korrigiert werden können und bei der unbedingt Benutzung berücksichtigt werden müssen. Akten zu Fähren auf dem Festland beispielsweise wurden sowohl der Aktengruppe "Verkehr" der Präsidialabteilung (Rep. 16/1) als auch der Aktengruppe "Fährbetrieb im Binnenland" der Wasser- und Schiffahrtsverwaltung zugeordnet. Schiffahrtsangelegen- heiten liegen hauptsächlich in Rep. 16/4, Küstenschutz und Deicharbeiten sowohl in Rep. 16/3 als auch in Rep. 16/4. Nun neu eingefügte Verweise in der Gliederung erleichtern jedoch hier den Zugriff.

    Oktober-Dezember 2003

    Dr. Wolfgang

    Henninger

Archivist Note

Selected by YS from https://www.arcinsys.niedersachsen.de on the basis of a survey of Boberach, Heinz (ed.): Inventar archivalischer Quellen des NS-Staates. Volume 1, Munich (Saur) 1991 (electronic edition at http://db.saur.de/DGO/).

Rules and Conventions

EHRI Guidelines for Description v.1.0

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