Staatsarchiv Bamberg

  • Bamberg State Archives

Address

Hainstr. 39
Bamberg
Bayern
96047
Germany

Phone

0951/98622-0

Fax

0951/98622-250

Administrative Structure

Das Staatsarchiv Bamberg ist die für alle Fragen des Archivwesens im bayerischen Regierungsbezirk Oberfranken (mit Ausnahme der Stadt und des Landkreises Coburg) zuständige staatliche Fachbehörde. Als historischer Sprengel sind ihm die im östlichen Teil des Fränkischen Reichskreises gelegenen Territorien - insbesondere das Hochstift Bamberg und das Markgraftum Brandenburg-Kulmbach-Bayreuth - zugewiesen, die zu Beginn des 19. Jahrhunderts an Bayern gefallen sind.

Die Benützung richtet sich nach der Benützungsordnung für die staatlichen Archive Bayerns vom 16.1. 1990 (GVBl S. 6), in der auch die Benützungsgebühren geregelt sind.

Building(s)

Die neubarocken Archivgebäude an der Hain- und Sodenstraße - ein dreiflügeliges schlossartiges Magazingebäude und das durch einen Zwischengang angebundene Verwaltungsgebäude - wurden in den Jahren 1902-1905 nach Entwürfen der Obersten Baubehörde in München ausgeführt (Oberbaurat Eduard Reuter, unter zeitweiliger Mitarbeit des Münchener Architekten Julius Beeckmann). Das Magazin wurde nach dem sogenannten Kabinettsystem konzipiert. Als Vorbilder für die repräsentative Außengestaltung dienten u.a. Schlossbauten Balthasar Neumanns. Über dem Giebel der ursprünglich als Schaufassade gegen das damals noch unverbaute Haingebiet errichteten Südfront an der Sodenstraße wurden vier monumentale Figuren aus dem Atelier von Anton Hess in München angebracht; dargestellt sind neben Balthasar Neumann Fürstbischof Lothar Franz von Schönborn, Markgraf Friedrich von Brandenburg-Kulmbach und Eugen Montag, der letzte Abt des Klosters Ebrach. Die letzteren drei Plastiken stehen bzw. standen repräsentativ für herausragende historische Fonds; die Ebracher Bestände wurden im Zuge der Beständebereinigung 1978 an das Staatsarchiv Würzburg abgegeben.

Die Archivgebäude wurden 1959/61 durch einen Magazinneubau an der Sodenstraße erweitert. In den Jahren 1992/93 wurde unter der Leitung des Landbauamts Bamberg der Benützerbereich neu eingerichtet, danach der Verwaltungs- und Personaltrakt bis 2002 schrittweise saniert. Bestände von insgesamt knapp 6.130 lfm mussten seit 1997 aus Raumnot in das Staatsarchiv Coburg (Grundbücher, Akten der Rent- und Finanzämter, Spruchkammerakten, Akten des Versorgungsamts Bayreuth) und in ein Außenmagazin in Debring (Baugenehmigungsakten der Landratsämter, Vormundschafts- und Nachlassakten der Amtsgerichte, Akten der Baubehörden, Wasserwirtschaftsämter, Flurbereinigungsdirektion Bamberg, Forstämter etc.) ausgelagert werden.

Archival and Other Holdings

Bestände des 19. und 20. Jahrhunderts Innere Verwaltung Justizverwaltung Schulen Finanzverwaltung Bergbehörden Forstbehörden Landwirtschaftsbehörden Arbeits- und Sozialgerichte, Versorgungsamt, Gewerbeaufsicht Reichs- und Bundesbehörden

NS-Archivgut Die Unterlagen von ehemaligen Stellen und Organisationen der NSDAP im Gau Bayerische Ostmark (seit 1943 Bayreuth) sind die nach Kriegsende von der US-Militärregierung beschlagnahmten und später an die deutschen Archive zurückgegebenen Überlieferungsreste aus den Registraturen von Dienststellen der Partei, ihrer Gliederungen und angeschlossenen Verbände sowie anderer NS-Organisationen (DAF, NS-Lehrerbund) und von Wehrmachtseinrichtungen.

Der überwiegende Teil des Schriftguts der NS-Organisationen im Gau Bayerische Ostmark ging am Ende des Krieges verloren oder wurde bewusst vernichtet. Eine Provenienzbereinigung fand bisher nicht statt oder weist nur provisorischen Charakter auf. Die fragmentarischen Unterlagen der NSDAP-Gauleitung Bayerische Ostmark und ihrer Untergliederungen (Gaupersonalamt, Gaupropagandamt, Gauschulungsamt, Gaupresseamt, Gauwirtschaftsberater, Amt für Volksgesundheit, Amt für Volkstumsfragen), der Kreisleitungen im Gau Bayerische Ostmark, des Sicherheitsdienstes des Reichsführers SS, der Landesbauernschaft Bayerische Ostmark und Kreisbauernschaften im Reichsnährstand, der Deutschen Arbeitsfront (DAF), sowie von SA- und SS-Einheiten weisen keine innere Ordnung auf oder lassen nur ansatzweise eine ursprüngliche Registraturordnung erkennen. Da die Unterlagen bisher nur durch provisorische Findbehelfe erschlossen sind, geben deren Aktentitel keine bis in den Einzelbetreff aufschlussreichen Inhalte wieder. - Gesamtumfang: 82 lfm.

Mit dem "Gesetz Nr. 104 zur Befreiung von Nationalsozialismus und Militarismus" vom 5.März 1946 ging die Entnazifizierung (Denazification) innerhalb der Länder der US-Zone in deutsche Verantwortung über. Ein von allen deutschen Staatsangehörigen über 18 Jahren auszufüllender "Meldebogen" diente den Spruchkammern zur Beurteilung der NS-Vergangenheit und Einstufung jedes einzelnen Betroffenen in eine der fünf Belastungsgruppen. Die bei allen Stadt- und Landkreisen eingerichteten Spruchkammern waren Laiengerichte mit einem öffentlichen Ankläger, die je nach dem "Betroffenheitsgrad" Sühnemaßnahmen verhängen konnten. Durch mehrere Amnestien wurde die überaus große Zahl der Betroffenen eingeschränkt.

Das Schriftgut der oberfränkischen Spruchkammern ist derzeit in das Staatsarchiv Coburg ausgelagert. Es umfasst die Spruchkammerakten der Spruchkammern Bamberg, Bayreuth, Ebermannstadt, Forchheim, Hof, Kronach, Kulmbach, Lichtenfels, Münchberg, Naila, Pegnitz, Rehau, Selb, Stadtsteinach, Staffelstein, Weismain und Wunsiedel bis zur Ebene der Ortsgruppenleiter sowie die Meldebögen ausgewählter Spruchkammern. Darüber hinaus stehen auch einzelne Personalakten (114 Einheiten) der mit der Entnazifizierung Beschäftigten zur Verfügung. Dabei handelt es sich um Angestellte und Mitarbeiter der Spruchkammern. Unter Berücksichtigung der archivrechtlichen Datenschutzbestimmungen kann der Bestand benützt werden. Umfang: ca. 300 lfd. m.

Das Staatsarchiv umfasst derzeit rund 1,9 Millionen Archivalieneinheiten, darunter etwa 75.000 Urkunden und 18.000 Karten und Pläne. Der gesamte Umfang beträgt knapp 21.000 laufende Meter (lfm).

Finding Aids, Guides, and Publication

An Findmitteln steht neben den herkömmlichen Findbüchern in Bandform - für die Altbestände wurden zum Teil die bereits im 17. und 18. Jahrhundert angelegten Repertorien adaptiert - eine Reihe von Karteien zur Verfügung (Auswanderer des 19./20. Jahrhunderts, Karten- und Pläne). Wichtige Teile der Bestände sind bereits in einer EDV- Datenbank erfasst und können vom Benutzer gemeinsam mit dem Sachbearbeiter gesichtet werden.

Siehe: https://www.gda.bayern.de/service/findmitteldatenbank/

Opening Times

Tuesday to Thursday: 08:00 am to 04:00 pm Friday: 08:00 am to 12:30 am

Sources

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