Darré, Richard Walther

Identifier
ED 110
Language of Description
German
Level of Description
Series
Source
EHRI Partner

Biographical History

Richard Walter Darré, geb. 14. Juli 1895 in Belgrano, Argentinien, 1919/1920 Besuch der Kolonialschule Witzenhausen (ohne Abschluss), November 1920-April 1921 Praktikum in Hausleiten bei Mörbering, Niederbayern, April-Juni 1921 Praktikum in Dürrenbühl bei Bonndorf (südlicher Schwarzwald), August 1921-Februar 1922 Volontär auf Gut Aumühle, Post Wildshausen (Oldenburg), 29. April 1922 Hochzeit mit Albertine Alma Staadt, Mai 1922-Oktober 1925 Studium in Halle, Diplom Landwirt, November 1925-März 1926 Vorbereitung zur Tierzucht-Inspektion-Prüfung in Gießen, Juni 1926-Juni 1927 Volontär bei der Hauptgeschäftsstelle Insterburg der Ostpreussischen Stutbuchgesellschaft, Juni 1926 Finnlandreise zur Landwirtschaftsausstellung i.A. der Landwirtschaftskammer Königsburg, Juni 1927 Finnlandreise i.A. des Preussischen Landwirtschaftsministeriums, November 1928-Juni 1929 Landw. Attaché bei der Deutschen Gesandtschaft in Riga, Juli 1929 Beurlaubung und Dezember 1929 Kündigung aus politischen Gründen, Veröffentlichung der Bücher "Das Bauerntum als Lebensquell der Nordischen Rasse" (1929) und "Neuadel aus Blut und Boden" (1950), März 1930 Saaleck, 10. Mai 1930 Treffen mit Hitler, ab 01. August 1930 Leiter des Agrarpolitischen Apparates in der Reichsleitung der NSDAP, (später: "Reichsamt für Agrarpolitik der NSDAP") Herausgeber der "NS - Landpost" und der Monatsschrift "Deutsche Agrarpolitik", 31. Januar 1931 Scheidung und August 1931 (2.) Heirat mit Charlotte von Vietinghoff, September 1932 MdR, 04. April 1933 Reichsbauernführer, Gründung des Reichsnährstandes, 19. April 1933 Präsident des Reichsverbandes der deutschen landwirtschaftlichen Genossenschaften, 12.Mai 1933 Präsident des deutschen Landwirtschaftsrates, Ende Juni 1933 Reichsernährungsminister und Preussischer Minister für Landwirtschaft, Domänen und Forsten, ab Mai 1942 Herbert Backe mit der Führung des REM, beauftragt, April 1945 Verhaftung, 10. September 1945 Nürnberger Gefängnis, 14. April 1949 Verurteilung im Wilhelmstrassen/Weizsäcker-Prozess zu 7 Jahren Gefängnis, 16. Aug. 1950 Entlassung aus dem Landsberger Gefängnis, gestorben 05. September 1955 in München.

Scope and Content

Der Bestand besteht aus mehreren Teilen:a) Kopien persönlicher Aufzeichnungen, die Darré nach dem Kriege gemacht und die seine Witwe, Frau Charlotte Darré Herrn Dr. Gies für seine Untersuchungen über "Richard Walter Darré und die nationalsozialistische Bauernpolitik in den Jahren 1930-1955" zur Verfügung gestellt hat. Sie wurden auf dessen Ersuchen im Institut angefertigt, um die Fortführung der Arbeiten zu ermöglichen (siehe Archivregistratur AB II Gies, 10. Februar 1965);b) Original-Briefe, Tagebuchnotizen und Zeitungsausschnitte, die das Institut von Frau Alma Bauer, geschiedene Darré erworben hat. (siehe Archivregistratur A V/1, 12. Juni 1965);Die unter b) genannten Briefe Darrés an seine Braut und erste Frau (Bd. 6-11) umfassen die Jahre 1919-1933 und 1947-1955. Sie sind meist rein privaten Charakters, vermitteln aber gerade deswegen ein detailliertes Bild eines hohen Partei- und SS-Führers mit dem übersteigerten Selbstgefühl, der grenzenlosen Eitelkeit und dem Sendungsbewusstsein des "nordischen Menschen", auf der anderen Seite aber mit den wiederholten Versagen in der Praxis, das Darré meist mit schweren Vorwürfen und Anschuldigungen gegenüber anderen, vor allem seiner Frau und seinen Schwiegereltern kompensiert. In dem nachfolgenden Verzeichnis (ab S. 8 ) wurde versucht, neben den zeitgeschichtlich allgemein interessanten Passagen, (wie z. B. Darrés Zusammentreffen mit Hitler im Jahre 1930) auch die für die Beurteilung der Person Darrés bemerkenswerten Angaben zu erfassen.Die von Darré im Institut außerdem vorhandenen Interrogations und Eidesstattlichen Erklärungen befinden sich unter der Signatur ZS 863 im Bestand Zeugenschrifttum.Frau Charlotte Darré ist im Jahre 1978 gestorben (laut Telefonat mit Frau Elin Weidemann, Tochter von Charlotte Darré, am 07. September 1983). vgl. auch ED 916 Bestand Alma Darré. Über weitere Familienzusammenhänge der Schwester Carmen erreichten das IfZ private Korrespondenzen, hier besonders aus der Kriegsgefangenschaft der Brüder Erich und Richard, des Neffen Allan sowie des Schwagers Manfred von Knobelsdorff. Ein der Schwester gewidmetes Schmuckwappen der Familie und ein gerahmtes Porträt R.W. Darrés [Bildarchiv] lagen bei. Die Nachlieferung reiht sich an die bestehenden Bände an.Richard Walther Darré, Geschwister Carmen (verh. Albert), Erich und Ilse (verh. von Knobelsdorff.Allan und Eike sind Söhne von Erich Darré, wobei letzterer Ende der 1940er Jahre bei Alberts in Hannover wohnte.

Conditions Governing Access

Die Korrespondenz zwischen den Braut- und Eheleuten ist zwar fast ausschließlich privater Natur, hat jedoch aus den bereits oben angeführten Gründen sowie als Beitrag zur sozial- und kulturgeschichtlichen Dokumentation der Zwischenkriegszeit Quellenwert. Da diesem Teil des Nachlasses (Bd. 6-17) der besondere Schutz der Privat- und Intimsphäre lebender und verstorbener Personen zukommt, wird eine Benutzungsgenehmigung nur nach sorgfältiger Prüfung des Forschungsanliegens durch die Archivleitung und anfälliger Verpflichtung der/ des Benutzerin/ers auf die jeweils angemessenen Schutzmaßnahmen zu erteilen sein.

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